Arbeit wird vernetzter, digitaler und flexibler

Der Kanton Glarus unterstützt die Bevölkerung bei der Weiterbildung im Bereich Digitalisierung. Unternehmen und Privatpersonen wird eine pragmatische und wirkungsvolle Unterstützung ermöglicht, um mit dem Wandel der Arbeitswelt Schritt zu halten.



Mit dem Projekt Arbeit 4.0 will der Kanton den Glarner Arbeitskräften und Unternehmen bei den Anpassungen an die digitalisierte Arbeitswelt helfen • (Foto: iStock)
Mit dem Projekt Arbeit 4.0 will der Kanton den Glarner Arbeitskräften und Unternehmen bei den Anpassungen an die digitalisierte Arbeitswelt helfen • (Foto: iStock)

Mit dem Projekt Arbeit 4.0 fördert der Kanton das Fachkräftepotenzial im Kanton Glarus. Ziel ist es, den Glarner Arbeitskräften und Unternehmen bei den Anpassungen an die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt zu helfen. Denn die Verschmelzung von modernen Informations- und Kommunikationstechniken mit traditionellen Arbeitsformen, was als Arbeit 4.0 bezeichnet wird, ist in vollem Gang.

Arbeit 4.0 in Kürze

Das Projekt Arbeit 4.0 ist zweistufig aufgebaut. Als Grundlage hat der Kanton zur Vermittlung der digitalen Grundkompetenzen die Plattform «www.smartbleiben.com» entwickelt. Dort werden einfache und kostenlose Online-Lernmodule zu digitalen Themen angeboten.

Die Sicherstellung der Arbeitsmarktfähigkeit erfolgt über drei Säulen:

  1. Qualifizierung: Der Kanton kann finanzielle Unterstützung an Arbeitnehmende, die wegen gestiegenen Anforderungen am Arbeitsplatz zusätzliche Qualifikationen brauchen, für massgeschneiderten Aus- oder Weiterbildung leisten.
  2. Reaktivierung: Fachkräften, die freiwillig den Arbeitsmarkt verlassen haben, wird der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert. Die nötigen Massnahmen können vom Kanton mitfinanziert werden.
  3. Impulsfinanzierung: Finanziell unterstützt werden Unternehmen, die für ihre Mitarbeitenden Bildungsprogramme umsetzen wollen.

Privatpersonen und Firmen können sich auf der Webseite smartglarus.com über die Angebote im Rahmen des Projekts Arbeit 4.0 informieren und ab sofort Unterstützungsmassnahmen beantragen. «Weiterbildungen helfen den Arbeitnehmenden, sich für zukünftige Anforderungen im Beruf fit zu halten», so Morena Zhuniqi, Kontaktstelle für Wirtschaft.

Um an die Menschen heranzukommen, die vom Wandel der Arbeitswelt herausgefordert sind, brauche man aber konkrete Angebote, führt Zhuniqi weiter aus. Das Projekt Arbeit 4.0 biete deshalb klar umrissene finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für die Bevölkerung.

Zwei Industriebetriebe machen schon mit

Mit der Hans Eberle AG und der Netstal Maschinen AG sind zwei bekannte Glarner Industrieunternehmen mit je einem Pilotprojekt bereits dabei. Bei der Hans Eberle AG erhält ein Arbeitnehmer ohne Lehre die Möglichkeit, bei gleichem Lohn eine dreijährige Lehre zu absolvieren. Die Lohndifferenz zwischen Lernenden- und dem bisherigen Lohn wird hälftig vom Amt für Wirtschaft und Arbeit sowie der Hans Eberle AG getragen. Bei der Netstal Maschinen AG besucht ein älterer Arbeitnehmer kostenlos einen zehntägigen IT-Kurs. Die beiden Piloten zeigen laut Zhuniqi, wie breit das Angebot rund um Arbeit 4.0 sein kann. Es könne sich ebenso um ein mehrjähriges Engagement, wie auch um eine kurzfristige Massnahme handeln.

Arbeit 4.0 im Kanton Glarus

Das Projekt Arbeit 4.0 ist Teil des laufenden Mehrjahresprogramms «Transformation zur digitalen Arbeit in allen drei Sektoren». Ausserdem ist es ein Handlungsfeld zur Bewältigung des Fachkräftemangels. Dazu hat der Wirtschaftsstandort Glarus drei Optionen: Die Frühförderung der künftigen Fachkräfte an den Schulen (Projekt MINTGL), die Förderung der heutigen Arbeitskräfte (Projekt Arbeit 4.0) oder den Import von Fachkräften. «Wir wollen das Potenzial unserer eigenen Fachkräfte nutzen. Sie sind gut, motiviert und werden dank Arbeit 4.0 noch besser», ist Morena Zhuniqi überzeugt und betont: «Die Optimierung des einheimischen Potenzials ist nicht zuletzt gelebte Nachhaltigkeit auf allen drei Stufen – wirtschaftlich, sozial und ökologisch – und spielt eine grosse Rolle bei der Inklusion aller Menschen in die Gesellschaft.»

Angebot der Kontaktstelle für Wirtschaft und beim BIZ Glarus

Die Kontaktstelle für Wirtschaft präsentiert das Projekt Arbeit 4.0 auf Anfrage persönlich bei interessierten Unternehmen, Vereinen oder anderen Organisationen. Wer sich in einem ersten Schritt selbst informieren will, findet auf smartglarus.com eine Übersicht und die Anmeldemöglichkeiten für die Reaktivierung oder Qualifizierung von Arbeitnehmenden sowie für eine Impulsfinanzierung. Erwachsene, die sich beruflich neu orientieren wollen, erhalten eine kostenlose Berufs- und Laubahnberatung beim BIZ Glarus.