Je ne regrette rien

Durchhaltewille, Entbehrungen, Enttäuschungen …diese Wörter fielen immer wieder an der Glarner Sportgala. Doch wer an diesem Abend mit einer Weltkugel aus der lintharena lief, sagte bestimmt: Je ne regrette rien! Dass sie es nicht bereue, ihrer Leidenschaft gefolgt zu sein, sang jedenfalls Anna Vichery kurz vor der Vergabe des Titel Glarner Sportler und Sportlerin des Jahres 2024.



Impressionen von der Sport-Gala 2024 (Bilder: ruedi kuchen)
Impressionen von der Sport-Gala 2024 (Bilder: ruedi kuchen)

Sie machen Rhythmische Gymnastik, Langlauf, spielen Tennis oder Fussball. Klassisch. Auf der Bühne der lintharena standen aber auch Gleitschirmpilotinnen, American Footballer, Torballteams und viele andere. Um eine Auszeichnung an der Glarner Sportgala vom 19. April zu bekommen, braucht es einerseits einen grossen Fanclub, andererseits die Gunst der Fachjury.

Höchster Stimmenanteil für die RGs

Ersteres hatte auf jeden Fall das Team Rhythmische Gymnastik Glarnerland G2: Mit knapp über 50% Stimmenanteil holten sie sich den Titel «Glarner Junioren-Team des Jahres». Ebenfalls mit 33,9% hob sich die Leichtathletin Liana Trümpi klar von ihren sieben Mitnominierten ab und bekam zum zweiten Mal den Titel der «Glarner Nachwuchssportlerin». Enttäuschungen? Gebe es wöchentlich, sagt sie. Jedoch gehe es ihr bei Wettkämpfen nicht immer nur um die Leistung, sondern auch um die Erfahrung. Die erste gläserne Kugel hingegen gab es für Tennisspieler Roman Glarner, der zum «Glarner Nachwuchssportler des Jahres» gewählt worden ist.

100 Kilometer, 35 Trainingsstunden

Die Auszeichnung für das «Glarner Team des Jahres» ging an den Volleyballclub Glaronia, das letzte Jahr eine Liga in die NLA aufgestiegen ist. «Da haben wir zuerst einmal auf den Kopf bekommen», erzählen die beiden Vertreterinnen des Teams. Doch sie haben den Ligaerhalt geschafft und sind somit zufrieden mit ihrer Leistung. Zufrieden kann auch die Orientierungsläuferin sein, die pro Woche bis zu 100 Kilometer rennt: Paula Gross ist derart überrascht über ihre Wahl, dass sie die Hände vor den Mund hält. Sie hat damit Langläuferin Lydia Hiernickel abgelöst, die schon neun Glaskugeln zuhause hat. Bleibt nur noch ein Titel übrig: Der «Glarner Sportler des Jahres» ging an Colin Stüssi. Der Rennradfahrer musste krankheitshalber zuhause bleiben und bedankt sich via Videobotschaft für die Unterstützung. Dass er sonst mit bis zu 35 Trainingsstunden pro Wochen in Topform ist, bezweifelt niemand. «Je ne regrette rien» würde also wohl auch er sagen mit der neuen Auszeichnung. Und die Sängerin Anna Vichery hängt als Zugabe noch «Lueget, vo Bärg und Tal» zusammen mit Pianist Dominik Berchten an.