Brücken bauen, auch wenn man anderer Meinung ist

Am Vorabend des Nationalfeiertages sprach in Oberurnen Landrätin Sabine Steinmann über ihre Sorgen und Hoffnungen für die Zukunft; aber auch über ihre Erinnerungen an die Kindheit in Oberurnen.



Brücken bauen, auch wenn man anderer Meinung ist

Traditionell am Vorabend vor dem Nationalfeiertag versammelt sich Oberurnen auf dem Pausenplatz der Schule, um den Geburtstag der Schweiz zu feiern. In diesem Jahr hielt die Festansprache Landrätin Sabine Steinmann, welche bei ihrer Rede ihre schönsten Erinnerungen an ihre Kindheit offenbarte. Hier betonte sie auch die Wichtigkeit der Gemeinschaft, welche gerade an solchen Anlässen zelebriert wird. «Erst das Miteinander schafft das Gefühl der Heimat.» Gerade hier sehe sie aber für die Zukunft sowohl eine Sorge wie auch eine grosse Hoffnung. Gerade durch die Sozialen Medien sei man von einer Blase umgeben, welche nur die eigene Meinung repräsentiert. «Hier findet man nur Bestätigung und keine Diskussion.» Und häufig werde das – wie während der Corona-Zeit – ausgenützt, um Ängste zu schüren und Grenzen zu verhärten. «Ich hoffe aber sehr, dass wir das nicht zulassen.» Gerade in der Schweiz sei es Usus, dass man sich trifft und austauscht. «Auch mit Menschen, die eine andere Meinung vertreten.» Durch die Begegnung und dem Blick in die Augen, erhalte man so eine andere Beziehung und nimmt «die andere Seite» anders wahr. «Die Gegenseite erhält dadurch ein Gesicht und man kann Brücke bauen.» Dieser Austausch ist umso mehr möglich, wenn man sich in der Gemeinschaft, im Dorfleben gerade durch Vereine engagiert. «Und in einem so lebendigen Dorf wie Oberurnen, ist dies nochmals viel einfacher möglich.»

Umrahmt wurde der sehr gut besuchte Anlass durch die Harmoniemusik Oberurnen sowie das kulinarische Engagement des Verkehrsvereins Oberurnen, inklusive des Bieres mit der für das 190-Jahr-Jubiläum der Spinnerei Oberurnen speziell entworfenen Etikette.