1. Glarner ÖV-Gipfel

In den Zeiten der Klimaveränderung gibt der öffentliche Verkehr immer mehr zu diskutieren. Genügt das Angebot? Wo kann es noch optimiert werden? Welche Massnahmen braucht es, um die Bevölkerung zum Umsteigen auf den ÖV zu bewegen?



(v.l.n.r.) Filip Flüeler SOB, Daniel Schmidt Autobertieb Sernftal, Thomas Tschudi Regierungsrat, Kaspar Schiesser Publizist, Christan Marti Pendlerverein (Bilder:martin c.mächler)
(v.l.n.r.) Filip Flüeler SOB, Daniel Schmidt Autobertieb Sernftal, Thomas Tschudi Regierungsrat, Kaspar Schiesser Publizist, Christan Marti Pendlerverein (Bilder:martin c.mächler)

Der 2001 gegründete Pendlerverein hat mit seinen rund 120 Mitglieder in der Vergangenheit schon einiges erreicht. Allen voran der Glarner Sprinter, der seit 2014 zwischen Linthal und Zürich verkehrt und nicht nur bei Einheimischen sehr beliebt ist. Der Bund investiert viel Geld in den ÖV aber hauptsächlich in Städten und deren Agglomeration. Da bleibt so manche Region auf der Strecke, und genau dafür kämpft der Pendlerverein. Doch dass dies nicht so einfach ist, zeigte sich schon bald in den Diskussionen. Visionen und Ideen wären viele vorhanden. Jedoch was ist sinnvoll und auch realisierbar? Wie kann die Bevölkerung zum Umsteigen auf den ÖV bewegt werden? Durch Verknappung und Verteuerung der vorhandenen Parkplätze wurde als Beispiel genannt. Dies wird eher schwierig sein. Durch ein noch breiteres Angebot mit Zug und Busverbindungen? Das ist auch eine Möglichkeit. Wie soll das alles finanziert werden? Bund und Kantone müssen sparen und so auch der Kanton Glarus. So einfach wie es scheint, ist es nicht.

Es ist schlicht und einfach nicht möglich, jedem, der den ÖV benutzt, gerecht zu werden. Zu viele individuelle Wünsche stehen im Raum. So stellt sich mir die Frage, muss der ÖV sich meinen Bedürfnissen anpassen, oder sollte ich mich dem vorhandenen Angebot arrangieren? Diese Frage kristallisierte sich mir im Podiumsgespräch heraus. Filip Flüeler, Daniel Schmidt, Geschäftsführer der Autobetriebe Sernftal AG, Regierungsrat Thomas Tschudi, Leiter Departement Bau und Umwelt, und Hans Kaspar Schiesser, stellten sich den zum Teil kritischen Fragen des Publikums. Wichtig ist aber, dass wir darüber diskutieren und auch, wo es notwendig ist, Forderungen stellen. Wie erwähnt, dank dem Pendlerverein wird so manches realisiert.

Beim anschliessenden Apéro und gestärkt durch Speis und Trank wurde natürlich weiterdiskutiert. Die eine oder andere Idee wurde von den Verantwortlichen aufgenommen. Was daraus entsteht, wird sich zeigen. Alles in allem eine durchaus gelungene Veranstaltung. Ein Dank geht an den Vorstand des Pendlervereins, der sich für einen starken ÖV im Glarnerland einsetzt und dieses Treffen organisierte.