1. Grand-Slam-Sieg durch Fredi Ronner

An den Glarner Meisterschaften auf der Allmeind in Glarus vom vergangenen Samstag wurde zum Teil Sport auf hohem Niveau geboten. Fredi Ronner aus Linthal war die schillernde Figur.



Fredi Ronner (links) 1. Grand-Slam-Sieger 300 m im Kanton und Ruedi Feldmann
Fredi Ronner (links) 1. Grand-Slam-Sieger 300 m im Kanton und Ruedi Feldmann

Bei den Dreistellungsschützen war die Teilnehmerzahl noch nie so hoch wie dieses Jahr. Fünf Schützen kämpften um den Sieg in der Königsdisziplin. Der Routinierteste war auch dieses Jahr nicht zu schlagen. Mit 542 Punkten gewann Roland Weyermann souverän vor den «Jungen» Stefan Zimmermann (509) und Remo Duft (505).

Spannung pur im Dreistellungsmatch Standardgewehre

Beim Liegendteil sorgten Franz Hunold und Niklaus Müller in den ersten 10 Schuss für einen Paukenschlag. Sie reihten Zehner an Zehner und beendeten die 1. Passe mit dem Maximum. Germain Spielmann und Silvio Freitag mit 99 folgten knapp dahinter. Mit 96 Punkten fand man Fredi Ronner an 7. Stelle. In der Folge steigerte er sich und schloss den 30 Schuss umfassenden Liegendteil mit Passen von 98 und 99 ab. Mit einem Total von 293 Punkten lag er hinter Müller (295) und Freitag (294) punktgleich mit Spielmann auf dem vierten Rang. Die Kniendstellung, eine eigentliche Domäne von Ronner, der diesmal jedoch mehr kämpfen musste als ihm lieb war. Spielmann sowie Freitag gaben alles, um am Thron von Ronner zu sägen. Nach insgesamt 50 Schuss lagen Ronner und Spielmann gleichauf. In Führung lag zu diesem Zeitpunkt Freitag(486), der jedoch in der Schlusspasse mit 92 Ringen den mehr als möglichen Sieg vergab. Ronner in der Schlusspasse mit 96 gegenüber 95 von Spielmann siegte in der Gesamtwertung mit dem Minimalvorsprung. Seine 580 Punkte waren der Titel Nummer 3 in diesem Jahr. (Drei Wochen zuvor gewann er schon den Titel in der Kniendstellung und eine Woche später mit Linthal Auen die Glarner Gruppenmeisterschaft.) Bronze ging an Freitag, der wiederum nur einen Zähler hinter Spielmann zu finden ist.

Der Grand Slam

Im Kanton Glarus gibt es mit dem Standardgewehr über 300 m vier Wettkämpfe, zu denen man zu Titelehren kommen kann, der sogenannte Grand Slam.

Meines Wissens konnte sich noch niemand diesen Titel sichern. Dieses Ziel verfolgte nun Ronner im abschliessenden Liegendmatch.

Nach der Qualifikation für den Final der besten acht gab es in der vordersten Rangliste ein zähes Ringen um jeden Punkt, denn das Wetter war sehr trügerisch, und so mancher wunderte sich über seine Fehlschüsse. In Anbetracht des Wettereinflusses waren die Resultate recht gut. Christoph Kamber mit 583 Ringen konnte die Quali als Sieger vor Hans Wäckerli (582) und Ronner (581) beenden.

Die kommandierten zehn Einzelschuss in je 45 Sekunden mussten über Sieg und Platz entscheiden. Nach fünf Schuss war die Differenz mit einem Punkt Unterschied zwischen Ronner und Kamber immer noch gleich. Die Spannung war kaum mehr zu ertragen. Der sechste und der siebte Schuss von Ronner traf exakt die Mitte der Scheibe. Diesen 10,9 konnte Kamber nichts mehr entgegensetzen und Ronner, der noch einen neuen Finalrekord von 105,5 Punkten erzielte, feierte den 4. Titel, den Grand Slam innerhalb drei Wochen!! Eine grossartige Leistung.

Es gibt noch viel zu tun …

… bei den Schützen mit den Armeewaffen. Gerade mal sechs im Zweistellungswettkampf und sieben Schützen beim Liegendwettkampf traten zu den Glarner Meisterschaften an. Auch das Niveau gibt zu Denkanstössen Anlass. Mit 530 Ringen wurde Ruedi Feldmann Glarner Meister in zwei Stellungen, gefolgt von René Zwicky (524) und Walter Bollhalder (514).

Im Liegendwettkampf konnte der Vorjahressieger This Vögeli seinen Titel mit 555 Punkten verteidigen. Einen sehr schönen zweiten Rang holte sich Sandra Zimmermann mit 546 Ringen. Ebenfalls 546 Punkte erzielte Jürg Frei, der jedoch mit dem 3. Platz zufrieden sein musste.