100 Jahre Frauenriege Niederurnen

Es sollte eine besondere HV werden. Der Ort des Geschehens war lediglich dem Jubiläums-OK bekannt. 18.15 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Nieder- und Oberurnen hiess es in der Einladung – warme Kleider, bequeme Schuhe und Halbtax – wer hat – sowie Covid-Zertifikat nicht vergessen!



100 Jahre Frauenriege Niederurnen

Einzelne Vermutungen wurden hinter vorgehaltener Hand ausgetauscht, wo die Reise hingehen könnte. Spätestens, als der Zug aus Richtung Ziegelbrücke einfuhr, war klar, dass es Richtung Süden weitergehen wird.

Nach knapp dreiviertel Stunden Fahrzeit mahnte die Präsidentin zum Aussteigen. Bereits von Weitem drangen Drehorgelklänge an unser Ohr – kein Zweifel: es wird im Zirkus getagt! Nach herzlicher Begrüssung durch die Mugg-Familie wurden wir mit einem heissen Punch mit oder ohne – Ingwer oder Limoncello – willkommen geheissen. Das Karussell drehte sich behutsam und lud zu einer gemütlichen Apéro-Fahrt mit Popcorn ein. Obwohl man sich ja einigermassen warm eingepackt hatte, schlich die Kälte langsam, aber sicher in die Glieder einzelner «Gfröörli», die dankbar eine der bereitgelegten Wolldecken während der Karussell-Fahrt beanspruchten!

Schon bald hiess es eintreten ins geheizte Zirkuszelt. «Lachen – staunen – erleben», das ist der Slogan des Familienunternehmens, und somit kamen wir bereits zu Beginn in diesen Genuss. Milu Mugg verzauberte uns mit einem kurzen Einblick in ihr artistisches Können.

Anschliessend wurde ein feines Znacht samt Getränken und Wein serviert– aus der Vereinskasse spendiert wohlverstanden! Dass sich die Stimmung fröhlich und locker präsentierte, muss wohl nicht extra erwähnt werden. So musste die Präsidentin ein paar laute Worte sprechen, um sich für die Abhandlung der Traktanden das nötige Gehör zu verschaffen.

Mit herzlichen Worten eröffnete Claudia Stahel die 100. Hauptversammlung und zeigte sich hocherfreut, dass dieser spezielle Anlass wieder in physischer Form durchgeführt werden konnte. 28 Turnerinnen waren anwesend, sieben Neumitglieder durften in den Verein aufgenommen werden und Austritte gab es keine zu vermelden. Einem Verstorbenen Aktivmitglied wurde in einer Schweigeminute die letzte Ehre erwiesen.

Das Programm im Jubiläumsjahr hat einiges zu bieten, wie Winterweekend im März, Volley-Mixt-Turnier im April, Geburtstagsfeier des Vereins im Mai, Spezialprogramm im Juni, Mitarbeit im «Chilbibeizli», Jubiläums-Ausflug, im Herbst Turnrevue der turnenden Vereine, und nicht zu vergessen: abwechslungsreiche Turnstunden mit «Outdoor-Events» der Gruppen A und B unter bewährter Leitung!

Der Jahresbeitrag wird im Jubiläumsjahr den Mitgliedern vom Verein geschenkt. Dies wird wohl ein Rechnungsdefizit ergeben, aber man wird schliesslich nicht so oft hundertjährig!

Bei den Ehrungen durften sich neun langjährige Mitglieder über ein kleines Präsent erfreuen. Es gab zehn-, zwanzig-, dreissig-, und sogar eine fünfzigjährige Mitgliedschaft zu beklatschen. Man könnte meinen, bei 50 Jahren aktivem Turnen sollte man Salto, Überschlag, Barrenprogramm und Felgaufschwung noch beherrschen!? Das ist aber leider nicht so… das Haupt ergraut, die Gelenke knacken und die Muskeln erschlaffen…aber die Freude bleibt!

Milu verzauberte uns nochmals mit ihren artistischen Zauber-, Akrobatik- und Musikkünsten, die mit viel Begeisterung von Seiten des Publikums und tosendem Applaus belohnt wurde.

Die Zirkusartisten können es sich vermutlich nicht leisten, nur einmal pro Woche zu trainieren – da braucht es täglichen Drill! Bei uns ist es jeweils der Montagabend!

Nach Kaffee und Dessert hiess es Abschied nehmen. Wir wurden mit vorbildlicher Freundlichkeit verabschiedet – es gab nur Superlativen an diesem Abend. Der Zug, der uns wieder nach Hause führte, wartete nicht, also hiess es: pünktlich am Bahnsteig!