100 Jahre Leglerhütte - vom Prusik zum Glarner Kultobjekt

Der gelungene Um- und Anbau der Leglerhütte lässt wohl niemanden kalt. Jetzt schon gar nicht mehr, denn das Pilotprojekt BHKW (Blockheizkraftwerk) sorgt zusammen mit den Sonnenkollektoren (Photovoltaik) für Strom und Wärme. Hinzu kommt ein WC ohne Wasser, dafür mit Förderband.



Die an- und umgebaute Leglerhütte der SAC Sekttion Tödi im Hebst 2007 (Bild: zvg.)
Die an- und umgebaute Leglerhütte der SAC Sekttion Tödi im Hebst 2007 (Bild: zvg.)

Im Anschluss an die SAC-Hauptversammlung informierte Max Ruegge, Aschmann Ruegge Architekten AG, über den im November 2007 fertiggestellten Um- und Anbau der Leglerhütte. Es war eine umfassende Hommage „100 Jahre Leglerhütte: Vom Prusik zum Glarner Kultobjekt“ in Wort und Bild. Prusik heisst nicht nur das von den obgenannten Architekten erstellte „Siegerprojekt“, sondern ist auch ein Klemmknoten, der sich unter Belastung zuzieht und bei Entlastung wieder lockert.

Dem garstigen Wetter getrotzt

Trotz der mehrheitlichen ungünstigen Witterungsbedingungen mit etlichen Schneetagen schafften es die verschiedenen Bauequipen und Fronarbeiter/-innen, den Um- und Anbau fristgemäss abzuschliessen. Nun präsentiert sich ein Werk, das in Zukunft zur touristischen Infrastruktur von Glarus Süd gehört. Das asketische Hüttenleben gehört der Vergangenheit an. Im Altbau verfügt nun das Hüttenwartpaar Romano Frei und Sara Elmer fast über eine Hotelküche mit modernem Gas- und Holzkochherd. Der Altbau wurde zudem wärmetechnisch saniert und die Schlafgelegenheiten im Dachgeschoss total umorganisiert. Im Neubau befinden sich Zweier-, Dreier-, Vierer- und Sechserzimmer, der Hüttenwartsraum, Trocken- und Lagerräume sowie zwei Installationen, die nicht nur alte Bergkameraden in Erstaunen versetzen: ein Blockheizkraftwerk und eine ausgeklügelte Fäkalienanlage.

Blockheizkraftwerk und Fäkalienanlage

Neu ist die Hütte mit einer Solaranlage ausgestattet. Für Spitzenzeiten steht ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Verfügung. Als Brennstoff wird Rapsöl eingesetzt. Das BHKW setzt das Prinzip der Kraft-Wärmekopplung um und erzeugt elektrischen Strom und Wärme. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, wurden die Kosten vom zentralen SAC-Hüttenfonds übernommen.

Im Hausinnern befinden sich zwei Toiletten und zwei Pissoirs, die ohne Wasser funktionieren. „Dick“ und „Dünn“ werden auf einem Förderband separiert, die Fäkalien gepresst und getrocknet Ende Saison mit dem Helikopter zu Tal gebracht.

Trotz all dieser Annehmlichkeiten, bleibt den Besuchern der neuen Leglerhütte etwas nicht erspart: der wunderschöne Aufstieg zu Fuss oder auf den Skiern. kämü