Die Familie von Fritz und Margrith Schiesser-Zweifel hatte während vielen Jahren ihren Wohnsitz im «Schlöffeli». Im festlich geschmückten Aufenthaltsraum des Alterszentrums Bruggli in Netstal und im Beisein von Landammann Beni Mühlemann und Ratsschreiber Hansjürg Dürst, durfte die freudestrahlende Jubilarin nebst unzähligen anderen Gratulationswünschen die herzlichsten Glückwünsche der Glarner Regierung entgegennehmen.
Margrith Schiesser ist beim «Bergli» direkt am Klausenpass oberhalb von Linthal in einer Bauerfamilie aufgewachsen. Schon in Kindsjahren wusste sie, was Arbeiten heisst. Arbeiten ist auch heute noch für sie wichtig: «Das erhält jung», meinte sie». Ihre Spezialität ist das Nähen, und so trifft man sie praktisch jeden Tag an ihrer Nähmaschine. Ihre Glarner Sonntagstracht, die sie an ihrem 100. Geburtstag trug, hat sie selbst genäht. «Mit Uusnahm vu dä Häntsche» erklärte sie fröhlich. Sommer und Winter musste sie als Kind täglich nebst dem Wochenende rund vier Kilometer zu Fuss in die Schule gehen. Solange sie die Schule besuchte, gab es zum Mittagessen nur Milch und Brot, erklärte mir Sohn Fritz. Ob dies das Geheimnis ihres langen Lebens sei, verneinte sie. «Zusätzlich jeden Tag ein Glas Wein», meinte sie schmunzelnd. Daneben musste sie auf dem Bauernhof ihrer Eltern arbeiten. Auf die Frage, wo sie ihren Mann Fritz kennengelernt hatte, ihre spontane Antwort. «Wo denn sonst als an der Glarner Landsgemeinde.» Das dürfte ihrem Mann Fritz, der leider nicht mehr unter uns weilt, im Himmel bestimmt ein Schmunzeln entlockt haben. An diese Stelle nochmals herzliche Gratulation zum 100. Geburtstag und weiterhin beste Gesundheit und viel «Gfreuts»!
