100 Solaranlagen für das Glarnerland – Stromlieferung direkt von der Sonne

Der Verein KlimaGlarus.ch hat mit Unterstützung von «glarner energie!» und der Schätti Metallwarenfabrik AG mit über 100 mobilen Mini-PV-Anlagen ein grosses Solarkraftwerk im Glarnerland errichtet. Dieses grosse, dezentrale Kraftwerk produziert genau dort Strom, wo er gebraucht wird: bei den Glarnerinnen und Glarnern zu Hause.



Stromlieferung direkt von der Sonne (Bild: Foto: Franz Schnider)
Stromlieferung direkt von der Sonne (Bild: Foto: Franz Schnider)

Eine kleine Mini-PV-Anlage mit einer Leistung von 600 Watt produziert pro Jahr rund 600 Kilowattstunden Solarstrom. Für einen Haushalt in der Gemeinde Glarus fällt damit die Stromrechnung für 2023 um 180 Franken tiefer aus. Mit dem Strom direkt von der Sonne können 80 000 Brotscheiben getoastet, 42 000 Tassen Kaffee gekocht, 30 000 Stunden aktiv am Laptop gearbeitet oder 600 Stunden lang die Haare geföhnt werden.

Vom Kleinen zum Grossen

Eine mobile Mini-PV-Anlage besteht aus einem oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der einfach mit einem Kabel an eine Steckdose angeschlossen ist. Dank der Aktion des Vereins KlimaGlarus.ch produzieren bereits 108 Mini-PV-Anlagen Strom. Zusammen haben sie im Dezember über 1500 Kilowattstunden Solarstrom produziert. Im Januar und Februar liefert der Verein mit freiwilligen Helferinnen und Helfern weitere Anlagen aus. Sobald alle 150 Anlagen ausgeliefert sind, erreichen sie im Glarnerland eine Leistung von 80 Kilowatt und produzieren über 80 000 Kilowattstunden Sonnenstrom Jahr für Jahr.

Gemeinsam für eine klimafreundliche und unabhängige Zukunft

Im Glarnerland werden Öl- und Gasheizungen zukünftig durch fossilfreie Systeme wie Wärmepumpen, Holzheizungen oder Wärmeverbünde ersetzt. Auch Fahrzeuge werden dank der Elektrifizierung effizienter. Das bedeutet auch, dass es mehr Strom aus erneuerbaren Quellen braucht. Das Solarpotenzial im Kanton Glarus wird noch zu wenig genutzt. Bis jetzt sind 693 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 14,9 Megawatt in Betrieb. Das Potenzial auf den Glarner Dächern ist mit rund 260 Megawatt über 17-mal grösser. Auch Fassaden können wertvollen Winterstrom liefern und erhöhen das Potenzial nochmals um rund einen Drittel. Mit einer höheren Glarner Stromproduktion machen wir uns nicht nur unabhängiger von den stark schwankenden Energiepreisen, sondern auch von Energielieferungen aus zweifelhaften Regimes.

Zeit zum Anpacken

Noch nie war es so rentabel, eigenen Strom zu produzieren, und so einfach, selbst einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Dieser Zeitgeist schafft nicht nur Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Kanton Glarus, sondern ermöglicht auch eine sichere Investition in die Zukunft. Eine Photovoltaikanlage erbringt selbst nach 25 Jahren noch eine Leistung von 80 Prozent. Auch danach kann die Anlage noch weiter in Betrieb sein. Das lohnt sich doppelt, weil die Sonne keine Rechnung schickt. Wer tatkräftig selbst anpacken möchte, kann mit dem Verein KlimaGlarus.ch Ende Januar und im Februar bei der Auslieferung der Anlagen mithelfen. Ende März findet zudem ein Solarselbstbaukurs statt, um anschliessend auch grössere, bewilligungspflichtige Anlagen zu bauen. Mehr Infos auf: www.klimaglarus.ch