12. Delegiertenversammlung der IG Tektonikarena Sardona

Die 12. Delegiertenversammlung der IG UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona fand am 24. März 2014 in Tamins statt. Mit Freude nahmen die Delegierten der Welterbe-Gemeinden von der gestiegenen Sicht- und Erlebbarkeit der Tektonikarena Sardona Kenntnis. Sowohl die Jahresrechnung 2013 als auch das Budget 2014 wurden genehmigt. Die Neuigkeiten zu den Besucherzentren weckten wie jedes Jahr besonderes Interesse.



Tektonikarena Sardona hat an Sichtbarkeit gewonnen.
Tektonikarena Sardona hat an Sichtbarkeit gewonnen.

Informiert wurde auch zur kürzlich abgeschlossenen Dokumentation der Eigenleistungen der Gemeinden sowie zu den Studien zum Besuchermanagement und zur räumlichen Sicherung des Welterbes.

Tamins ist stolze Welterbe-Gemeinde


Schon bei der Fahrt nach Tamins fällt auf, dass dieser Gemeinde das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona viel bedeutet. Bei allen Ortseingängen präsentiert sich die Gemeinde mit ihrer Welterbe-Beschilderung als stolze Welterbe-Gemeinde. Armin Meier, der Gemeindepräsident von Tamins, durfte als Gastgeber 20 Delegierte und Gäste in der Aula des Alten Schulhauses begrüssen. «Wir sind sehr glücklich, dass wir auf Kunkels im letzten Sommer einen Inforaum zur Tektonikarena Sardona einrichten konnten. Dieser soll gleichzeitig den Tourismus ankurbeln und als Bildungs- und Seminarort im Zusammenhang mit dem Welterbe dienen.» Das Informationsangebot auf Kunkels soll in den nächsten Jahren zusammen mit der IG weiter ausgebaut werden.

Tektonikarena Sardona hat an Sichtbarkeit gewonnen


Der Geschäftsführer der IG Tektonikarena Sardona, Harry Keel, führte mit einem Jahresrückblick in die ordentlichen Traktanden der Delegiertenversammlung ein. Dabei wurde klar, dass die Tektonikarena Sardona letztes Jahr deutlich an Sichtbarkeit und Beachtung gewonnen hat. Neben dem Inforaum auf Kunkels zählen die neue Wander- und Geologiekarte «Tektonikarena Sardona» von swisstopo, der Auftritt in der Alten Post in Weisstannen, die Infotafeln auf Cassons sowie das interaktive Relief im Bündner Naturmuseum zu den Highlights. «Mit Messepräsenzen an der SIGA und an der Ferienmesse St. Gallen, mit regionalen i-pad-Präsentationen, einer deutlich gesteigerten Medienpräsenz und einem Facebook-Auftritt konnte die Bekanntheit des Welterbes Sardona weiter gesteigert werden», freut sich Keel. Auch die Einsätze der GeoGuides Sardona machten die einzigartigen Vorgänge der Gebirgsbildung einer wachsenden Gästezahl bewusst.

Jahresmehraufwand in Rechnung und Budget


Die Jahresrechnung 2013 schliesst mit einem Verlust von rund 28 000 Franken ab. «Ein Jahresmehraufwand in dieser Höhe war bereits im Budget 2013 vorgesehen und ist eine Folge der zahlreichen Aktivitäten», erklärte Welterbe-Geschäftsführer Keel. «Auch für 2014 wird nochmals ein Jahresmehraufwand budgetiert, da wir einige kostenintensive Projekte geplant haben wie ein Film, ein Grundlagen-Lehrmittel, ein Forschungskonzept und der Aufbau eines geografischen Informationssystems. Die Vermögenslage erlaubt nochmals einen Mehraufwand, danach muss wieder aus-geglichen budgetiert werden.» Die Delegierten der Welterbe-Gemeinden genehmigten sowohl die Rechnung 2013 als auch das Budget 2014 der IG.

Neues von den Besucherzentren

«Erstmals liegen uns Zahlen aus dem Besucherzentrum Glarnerland vor, und diese sind erfreulich», führte Keel weiter aus. «In Elm besuchen pro Jahr rund 5000 Personen die Welterbe-Ausstellung, in Glarus werden immerhin noch rund 3000 Besucherinnen und Besucher auf das Welterbe aufmerksam gemacht.» Auch in den Kantonen Graubünden und St. Gallen wurden die Projekte für Besucherzentren weiter entwickelt. In St. Gallen wurde kürzlich eine Machbarkeitsstudie für ein dezentrales Besucherzentrum Sarganserland abgeschlossen. Die vorgesehene Etappierung sieht erste Schritte in Vättis vor. In Flims wurde ebenfalls eine Studie für ein Besucherzentrum im Dorfzentrum abgeschlossen. Diese Studie wird demnächst vom Gemeindevorstand beraten.

Gemeinden erbringen hohe Eigenleistungen


Die Welterbe-Gemeinden fördern die Weiterentwicklung des Welterbes zusätzlich zum Gemeindebeitrag auch mittels Eigenleistungen. Diese Eigenleistungen in Form von Eigenarbeit, Informationstafeln oder Strassenbeschilderungen, Unterhalt von Wanderwegen im Welterbe, Infrastrukturen für Bildungsangebote oder Leistungen in der Kommunikation kommen sowohl dem Welterbe als auch den Gemeinden und Regionen selber zugute. Eine Dokumentation und Berechnung dieser Eigenleistungen hat nun Erstaunliches zutage gefördert: «Die Gemeinden erbringen jährlich Eigenleistungen in der Grössenordnung von 300 000 Franken im Zusammenhang mit dem Welterbe», freut sich der Präsident der IG, Fritz Marti-Egli. «Dies entspricht dem Zehnfachen der Gemeindebeiträge an die IG.» Marti bedankt sich bei den Gemeinden für ihren Einsatz. «Die IG möchte mit diesen Zahlen sowohl den Gemeinden selber, aber auch dem Bund und den Kantonen bewusst machen, welche Leistungen die Gemeinden tatsächlich für das Welterbe erbringen. Diese Informationen helfen uns bei den nächsten Verhandlungen mit Bund und Kantonen für höhere Welterbe-Beiträge», ergänzte Marti. Die Delegierten unterstützen dieses Vorhaben.

Einzigartige Naturwerte sichern


Damit der Schutz und langfristige Erhalt der aussergewöhnlichen Naturwerte im Welterbe Sardona sichergestellt werden können, wurden zusammen mit der Hochschule Rapperswil zwei Studien verfasst. Das breit abgestützte Besuchermanagementkonzept wird in den nächsten Wochen in die Vernehmlassung geschickt. Es sollen proaktiv mögliche Konflikte zwischen Schutz und Nutzen identifiziert und einvernehmlich mit den betroffenen Akteuren Lösungen entwickelt werden. Zum anderen wurde der Stand der räumlichen Sicherung des Welterbes abgeklärt. Die Untersuchung zeigt auf, dass die räumliche Sicherung der Tektonikarena Sardona grösstenteils sowohl auf Kantons- wie Gemeindestufe einen hohen Stand erreicht hat. Die in der Studie vorgeschlagenen Verbesserungsmassnahmen werden in den nächsten Monaten zusammen mit Kantonen und Gemeinden diskutiert und soweit möglich, umgesetzt.