150 Jahre im Dienste der «Musica sacra»

In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1861, als der Flecken Glarus in einer schrecklichen Brandnacht sich in eine einzige rauchende Trümmerstätte verwandelte, fiel auch die zu Ehren der Säckinger Heiligen Sankt Fridolin und Sankt Hilarius geweihte Pfarrkirche zum Opfer. Netstal gehörte damals noch zur Pfarrgemeinde Glarus und war über Nacht auf sich selbst angewiesen.



150 Jahre im Dienste der «Musica sacra»

Nachdem klar war, dass sich ein Neubau der Kirche in Glarus über Jahre verzögerte, wurde die Lostrennung von der Mutterkirche zum Thema. Der damalige Kaplan Fridolin Freuler ordnete deswegen den sofortigen und sonntäglichen Gottesdienst in Netstal an. Lehrer Fridolin Schmuckli, Spiritus rector des heutigen Cäcilienchores, war es, der den Wunsch hatte, den sonntäglichen Gottesdienst durch erhabenen Gesang zu verschönern. Am 15. Juli 1861 berief Schmuckli eine Gruppe interessierter Sängerinnen und Sänger, die zum Ziel hatten, den Katholischen Kirchen-Gesangsverein zu gründen. Gleichzeitig mit dem Startschuss wurde, was damals niemand erahnen konnte, eine fast unglaubliche Erfolgsgeschichte ausgelöst. Seither sind 150 Jahre ins Land gezogen. In dieser Zeit haben viele Sängerinnen und Sänger mit viel Leidenschaft und Enthusiasmus dazu beigetragen, dass der Cäcilienchor Netstal auf dem heutigen hohen Level nicht nur sakrale Musik, sondern auch weltliche Literatur in seinem Repertoire hat. Dank dem engagierten und grossen Einsatz des langjährigen Dirigenten Hermann Mathis, der Organisten, des Vorstandes und last, not least aller Sängerinnen und Sänger, konnte der Cäcilienchor auch in den vergangenen Jahren seiner Hauptaufgabe, dem Mitwirken im Gottesdienst, nachkommen.

Nicht nur sakrale Literatur

Der Cäcilienchor ist aber auch ausserhalb seiner Aufgabe als Kirchenchor vielfältig in der Öffentlichkeit tätig. So wirkt er mit beim Weihnachtssingen im Altersheim, Geburtstagsständchen für betagte Ehemalige, als Apéro-Team am Netstaler Fastnachtsball. Im Zentrum steht aber klar die «Musica sacra» in der katholischen Kirche in Netstal. Der Zusammenhalt pflegt der Chor, notabene der einzige noch singende Chor in Netstal, auf Vereinsausflügen in der Schweiz oder auch im Ausland. Die Chränzlitradition wurde wieder aufgenommen. Dies honorierte die Netstaler Bevölkerung bis anhin jeweils mit einem Grossaufmarsch. Deshalb freut sich der Chor, zum Abschluss des Jubiläumsjahres alle zum Chränzli Anfang 2012 zu begrüssen.

Der Verein freut sich über Nachwuchs

Im heutigen Cäcilienchor frönen 27 Sängerinnen und Sänger aller Altersklassen mit viel Engagement und Freude ihrem Hobby. Als umsichtiger Vereinspräsident amtet Beat Ochsner. Nach 150 Jahren Tradition freut sich der Chor auf die kommenden Jahre. Er möchte auch die nächsten Jahrzehnte lebendig bleiben. Dazu braucht es Nachwuchs. Deshalb sind junge und jung gebliebene Sängerinnen und Sänger herzlich willkommen. Interessierte können sich beim Präsident Beat Ochsner, Mattstrasse 38, 8754 Netstal oder telefonisch unter der Nummer 055 640 41 13 anmelden.