«Die Zahnräder haben in den verflossenen Jahren meistens sehr gut ineinandergegriffen, ohne grossen Getriebeschaden», so der seit 2016 im Amt stehende, umsichtige GLTV-Präsident Marcel Bösch in seinen Jubiläums-Grussworten. Er verschwieg, ohne gross in die Vergangenheit abzuschweifen, aber auch nicht, dass die Fusion Mitte 1990 den Fortbestand gerettet hatte. «Aber jetzt ist alles in Butter und die funktionierenden Vereine fühlen sich im Verband sehr gut aufgehoben.». Das durften die zahlreichen Vertreterinnen und Vertreter aus der Gilde der Ehrenmitglieder, aus Politik, Sponsoren, Vereinsdelegationen und Partnerverbänden erfahren.
Nicht zu viel und nicht zu wenig
Markus Stadelmann, der gekonnt durch den Abend führte, fragte zum Anfang provokativ in die Runde, wer wohl etwas zum Gründungsdatum im Jahre 1874 wusste. In diesem wurde u.a. Winston Churchill geboren, der Basler Zolli eröffnet, die Aufzügefabrik Schindler gegründet, Schriftsteller Karl May aus dem Gefängnis entlassen – und es gab zu dieser Zeit noch keinen Strom und die Umfahrung nach Glarus wurde ebenfalls bereits diskutiert. Stadelmann, ehemals auch im Turnverein Glarus und in der Sparte Leichtathletik unterwegs, war es denn auch, der in der sog. «Expertenrunde» ehemalige Exponenten des GLTV zu Worte kommen liess, u.a. Rita Büttiker, Olympiateilnehmerin Melanie Kleiner-Marti oder die erste Präsidentin des GLTV, Christina Oswald.
Die RG Glarnerland, die Gymnastikgruppe der Turnerinnen Mollis (mit einer Weltpremiere) oder die Flying Gym Boys (11 Akrobaten mit 200 Jahren Turnerfahrung) präsentierten zwischen dem hervorragenden 4-Gang-Menü, zubereitet durch den MTV Mollis – inkl. einem Dessert «Rolle vorwärts mit weicher Landung», ihre gekonnten Darbietungen. Da blieb auch noch Platz für den kameradschaftlichen Austausch untereinander. Und dass das Turnerlied auch in einer Blues-Rock-Version vorgetragen werden kann, bewiesen Meiri Noser und Fridli Glarner via Youtube.
Grussworte und Ausblick in die Zukunft
Die Grussbotschaften von Landammann Kaspar Becker; Connie Gamma, Zentralvorstand STV; Chrigel Büttiker, Dachorganisation sportglarnerland.ch; Jean-Pierre Thomas vom GRTV, beinhalteten unisono die Botschaften – auch wenn der Dank und die Wertschätzung nicht immer gleich hoch sind – den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft noch mehr zu pflegen, sich mit noch mehr Engagement für die Freiwilligenarbeit einzusetzen und das seit Generationen bestehende Turnvirus auch an kommende Generationen zu übergeben. In die gleiche Kerbe schlug auch GLTV-Präsident Marcel Bösch in seinem Schlusswort, sich der Herausforderung zu stellen und die Komfortzone zu verlassen. Ja und apropos verlassen: das wird auch Marcel Bösch im Jahre 2025 an der DV. Dann wird er durch Thomas Nef abgelöst, welcher an der nächsten Versammlung zum Vizepräsidenten gewählt wird, abgelöst. Ein starkes Zeichen für die Zukunft des GLTV und seinen 50 Vereinen, 1695 turnenden Erwachsenen, 1362 Muki, Kitu, Jugi, 829 nichtturnenden Ehrenmitglieder, Freimitglieder, Passivmitglieder und 39 in der Rhythmischen Gymnastik.
