20. Kranzfestsieg für Samuel Giger

Am verregneten St. Galler Kantonalen in Kaltbrunn kam es zu einem Klubduell zweier Thurgauer um den Tagessieg. Dabei setzte sich Samuel Giger gegen Mario Schneider in der fünften Minute mit Fussstich durch. Für die Glarner Ehrenmeldung sorgte Roger Rychen.



Roger Rychen (oben) gegen Edi Bernold. (Bild: zvg)
Roger Rychen (oben) gegen Edi Bernold. (Bild: zvg)

Der Thurgauer Eidgenosse Samuel Giger dominiert in der Nordostschweiz weiterhin nach Belieben. Er gewann bereits sein fünftes Kranzfest in dieser Saison. Das dritte auf NOS-Territorium nach dem Thurgauer und Schaffhauser. Daneben siegte er einmal am Solothurner und am Rigi-Schwinget, welches in Ibach abgehalten wurde. Im Schlussgang auf dem Sportplatz Stiggleten in Kaltbrunn bezwang er wie schon am Schaffhauser und Thurgauer Ehrentag (jeweils Domenic Schneider) mit Mario Schneider einen Klubkollegen vom Schwingklub am Ottenberg. 

Kühle Temperaturen sind ihm lieber

Gestartet war Giger mit einem Gestellten gegen Weissenstein-Sieger Damian Ott und beanspruchte zudem im vierten Gang gegen Werner Schlegel viel Glück, als er knapp um eine Niederlage herumkam. Aber am Ende war er doch wieder der verdiente Tagessieger. Für Giger ist es der 20. Kranzfestsieg der Laufbahn. Des Weiteren bezwang er auf dem Weg zum Tagessieg Michael Rhyner, Marcel Räbsamen und im fünften Gang Lokalmatador Tobias Riget. Auf das finale Klubduell mit Mario Schneider angesprochen sagte der Sieger im Interview mit Eidgenosse und Platzspeaker Jean-Claude Leuba: «Ich schwang auf Sieg, wollte ihm aber nicht ins offene Messer laufen und dosierte daher anfänglich meine Offensive.» Der Ausnahmekönner aus dem Thurgau sagte auch, dass ihm solche Verhältnisse grundsätzlich besser behagen. «Ich habe es lieber bewölkt als heiss. Heute war es jedoch etwas gar nass.»

Schneider überlistet Rychen

Schlussgangverlierer Mario Schneider hatte sich die Qualifikation in die Endausmarchung mit dem Sieg gegen den Eidgenossen Roger Rychen im fünften Gang verdient. Schneider stellte einzig im Anschwingen mit Eidgenosse Fabian Kindlimann. Dann gewann der Nichteidgenosse vier Mal in Serie, im fünften Gang wie erwähnt mit innerem Haken gegen den Glarner Eidgenossen. Durch den verlorenen Endkampf fiel Schneider auf Rang vier zurück. Schneider hatte nach fünf Gängen die alleinige Führung inne, 0,25 Zähler vor seinen Kantonskameraden Beni Notz und Samuel Giger. Obwohl Schneider und Giger demselben Klub angehören, entschied man sich die finale Paarung Schneider gegen Giger. Hinter Festsieger Giger klassierte sich der erstaunliche Werner Schlegel im zweiten Schlussrang. Schlegel zeigte einmal mehr auf, dass die Zukunft dem jungen Talent aus dem Toggenburg gehört. Nach drei Siegen in Serie brachte er beim ersten Zusammengreifen auch Samuel Giger in eine bedrohliche Lage. Nachdem Giger seinen Offensivdrang kontern konnte, kehrte Schlegel zum Siegen zurück und bezwang im Ausstich wiederum beide Gegner. Mit Marcel Räbsamen klassierte sich noch ein weiterer Toggenburger im Spitzenfeld. Der Klubkamerad von Unspunnen-Sieger Daniel Bösch gewann wie Schlegel fünf Gänge. 

Überraschungen blieben nicht aus

Nebst Giger gewannen auch die weiteren Eidgenossen Beni Notz, und Roger Rychen den Kranz. Nicht so Fabian Kindlimann und Alex Schuler. Kindlimann schwang nach drei Gestellten gar nicht mehr darum, Alex Schuler scheiterte im letzten Gang am Stadt-St. Galler Fabian Rüegg. Es gab aber noch weitere Überraschungen. Denn auch Weissenstein-Sieger Damian Ott ging leer aus. Er liess sich im fünften Gang vom Alpthaler Markus Effinger überlisten. Insgesamt wurden 33 Kränze abgegeben. 19 blieben im Kanton St. Gallen, fünf sicherten sich die Thurgauer, drei gingen in den Kanton Zürich, je zwei an Appenzell und Graubünden und je einer an Glarus und Schwyz. Sechs Schwinger, alles St. Galler, gewannen ihr erstes Eichenlaub. Drei Rheintal/Oberländer Dean Burch, Ignaz Hobi sowie Janosch Kobler, zwei vom Stadtverband: Andy Signer und Cédric Lenherr sowie der Toggenburger Ramon Baumgartner. Den gastgebenden Rapperswiler blieben drei Kränze durch Tobias Riget, Pirmin Gmür und Tagesüberraschung Adrian Elmer. Florian Riget war sehr nahe dran, konnte aber zuletzt Remo Kälin nicht bezwingen.
Besonders war das St. Galler Kantonalschwingfest auch für den Flawiler Michael Rhyner. Der Sieger vom Nordostschweizer Schwingfest 2015 gewann seinen 39. Kranz und beendete gleichzeitig seine Laufbahn.

Einmal mehr Rychen

Roger Rychen mussten im Anschwingen mit Saisonaufsteiger Werner Schlegel in den Ring und verlor nach rund zwei Minuten. Mit drei aufeinanderfolgenden Erfolgen über Patrick Schmid, Roman Schnurrenberger sowie Edi Bernold war er vor dem Ausstich wieder bei den Leuten. Mit der Tiefstnote gegen Schneider musste er aber wieder um den Kranz bangen. Diesen sicherte er sich im Duell mit Christian Lanter und 56,50 Punkten souverän. Die übrigen Glarner schwangen nicht mehr ums Eichenlaub. Zweitbester Glarner wurde Michael Laager im Rang 15j. Der Molliser hatte die Ehre, zuletzt gegen Michael Rhyner, NOS-Sieger 2015 in Wald, anzutreten. Dabei war das Leichtgewicht aber auf verlorenem Posten. Den übrigen Vertretern aus dem Lande Fridolins erging es nicht besser. Einen Rang hinter Laager findet sich Christian Pianta wieder. Er wusste am Morgen mit zwei Siegen und einem Gestellten zu gefallen. Mit der Niederlage gegen Tobias Riget und einem Gestellten gegen Manuel Lüthi entschwand der Kranz vorzeitig.

Drei Glarner punktgleich im Rang 17

Patrik Schiesser, Beni Rhyner und Mario Tschudi folgen im Rang 17. Schiesser gewann den ersten Gang gegen Daniel Wettstein, ehe der Faden riss. Immerhin konnte er zuletzt noch Mathias Wittenwiler bezwingen. Rhyner stellte das letzte Duell um eine bessere Rangierung gegen Martin Stauffacher. Nach einem guten Start wurde er in den Gängen vier und fünf nicht geschont und unterlag erst Marcel Räbsamen und anschliessend auch Ueli Kamer. Mario Tschudi verlor gleich vier Duelle. Dank zwei Zehnern kam er auf denselben Rang wie Rhyner und Schiesser, die nur zwei Duelle verloren. Auch auf zwei Siege brachte es Zimmermann Ruedi Tremp. Er musste aber um eine bessere Platzierung zuletzt Patrick Stadelmann den Vortritt gewähren. Tremp kam damit auf Rang 19, in dem sich auch Kaspar Laager und Tobias Fässler wiederfinden. Laager gelangen ebenfalls zwei Siege und auch er verlor zuletzt um einen ansehnlichen Rang gegen Christian Schiess. Der dritte Glarner im Rang 19 ist Tobias Fässler. Auch der Sernftaler Hüne siegte zwei Mal und auch er vergab eine bessere Platzierung infolge abschliessender Verlustpartie gegen Nationalturner Andreas Ziegler.