24. September – ein Glanztag

In jedem Verein stellt sich mindestens einmal im Jahr die Frage: «Wer hat eine Idee für einen Vereinsausflug?» Ein Ausflug oder eine Reise – ein- oder mehrtägig – gehört einfach ins Jahresprogramm. Und aus so einer Idee entstand ein ausserordentlich schöner und interessanter Tag.



24. September – ein Glanztag

Das Wetter konnte man nicht beeinflussen, und trotzdem war es ein Glanztag dieser 24. September. Eine Schar einheitlich gekleidete Turnerinnen der Frauenriege Niederurnen bestiegen in aufgeräumter Stimmung um acht Uhr morgens den «Fischli-Car» am Ochsenplatz. Armin, der Chauffeur, begrüsste auf herzliche und humorvolle Art seine Passagierinnen und erklärte die Route mit den Worten: «Wir fahren jetzt Richtung Luzern, wenn wir es finden!»
Obwohl die Reise teilweise durch den Morgennebel führte, haben wir Luzern gefunden, und dort herrschte Glanzwetter, was zum Schiessen von Erinnerungsfotos animierte. Ein netter Mitmensch übernahm spontan diese Aufgabe, damit auch alle ins Bild kamen. Es stellte sich heraus, dass dieser Mitmensch verwandtschaftliche Beziehungen hat zum Glarnerland – wie ist die Welt doch klein!
Kulinarisch ging es weiter auf dem Frühstücks-Schiff zu einer zweistündigen Rundfahrt auf dem Vierwaldstättersee. Hunger und Gluscht wurden geweckt angesichts des reichhaltigen Angebots – was halt eben ein Brunch-Buffett so alles hergibt. Und so blieben keine Wünsche offen, auch die Wünsche nach einem prickelnden Getränk nicht!
Das nächste Ziel war das Paraplegikerzentrum Nottwil, eigentlich die Hauptidee für diesen Tag. Es war berührend und bewegend, wie uns eine Querschnittgelähmte über ihre Geschichte, über die Geschichte des Zentrums und über die Geschichte von vielen Betroffenen zu erzählen wusste. Sie selber meistert ihr Leben seit ihrem 19. Lebensjahr vom Rollstuhl aus, und dies seit rund 50 Jahren! Sie kennt also alle Sorgen und Nöte, die ein Leben im Rollstuhl mit sich bringt. Sie macht Führungen und gibt Einblicke in die wichtigsten Bereiche des Zentrums. Durch sie erfuhren wir einiges Interessantes, auch über den Gründer Dr. Guido A. Zäch. Obwohl er einmal in negative Schlagzeilen geraten war, ist er immer noch der geistige Vater des Zentrums. Auf ihn geht das Konzept der ganzheitlichen Rehabilitation von Querschnittgelähmten zurück. Mit seiner Überzeugung hat er vielen Menschen, die auf einen Schlag aus der «normalen» Welt gerissen wurden, wieder eine Perspektive für die Zukunft geschaffen. Ihm ist zu verdanken, dass die meisten dank Umschulungen, Therapien, Aufbauarbeiten und das Umlernen direkt im Zentrum wieder in ein berufliches Leben zurückkehren können. Dank der Stiftung und vielen Spenden werden die Behinderten bei baulichen und mobilen Anpassungen finanziell unterstützt.

Wir konnten sogar selber aktiv eintauchen in die Tages-Strukturen der Behinderten, die so manches Hindernis überwinden müssen im Alltag! Es wurde einem wieder einmal bewusst, was es heisst, ungehindert durchs Leben schreiten zu können!
Der Schlusshalt vor der Heimfahrt war dann ein Znacht-Halt in Freienbach, der es in sich hatte. Das Service-Personal war über die Menschenflut unsererseits total überfordert, obwohl wir ja angemeldet waren. Die Ersten zahlten bereits, als den Letzten erst serviert wurde! Für Kaffee und Dessert reichte es halt für die Letzten nicht mehr, aber Chauffeur Armin zeigte Erbarmen – er habe stets etwas Süsses im Car, sei es auch nur ein Sugus.

Und trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen war es ein Glanztag. Herzlichen Dank dem Organisations-Team für die glänzenden Ideen!