Die vom Bundesrat gewählte FLS-Kommission, die vom früheren Berner Nationalrat Marc F. Suter präsidiert wird, entscheidet aufgrund von konkreten Gesuchen über Unterstützungsbeiträge. Innert 25 Jahren hat der FLS in allen Landesgegenden rund 2360 Projekte mit insgesamt 140 Millionen Franken gefördert.
Engagement für naturnahe Kulturlandschaften – auch im Kanton Glarus
Im Kanton Glarus hat der FLS bisher rund 1,3 Millionen Franken für 25 Beiträge bereitgestellt. Die allererste Unterstützung für ein Glarner Projekt beschloss die FLS-Kommission im Jahr 1994: für die Erhaltung der alpinen Siedlung Hängstboden. Insgesamt unterstützte der FLS die entsprechenden Bemühungen der Stiftung Pro Elm mit rund einer Viertelmillion Franken.
Mit verschiedenen Beiträgen förderte der FLS die Erneuerung von landschaftsprägenden Trockenmauern. Für die Arbeiten in Ennenda, die 1997 begonnen haben, hat der FLS seit 2008 in drei Tranchen 100 000 Franken bewilligt und grösstenteils bereits ausbezahlt. Auf der Baumgartenalp wurde die Sanierung von eindrücklich langen Trockenmauern durch die Baumgartenalp-Stiftung mit insgesamt 152 000 Franken unterstützt. Die Stiftung Pro Elm erhielt FLS-Beiträge von 30 0000 bzw. 48 000 für den Wiederaufbau der alten Geissgäden bzw. die Erneuerung der Natursteinmauern beidseits der alten Geissgasse in Elm.
Die grösste Summe – bisher 510 000 Franken – hat der FLS im Kanton Glarus mit mehreren Beiträge für ein Projekt einer schweizerischen Institution bereitgestellt: Die Stiftung Bergwaldprojekt führt seit 2002 Arbeitseinsätze von Freiwilligen aus dem In- und Ausland durch, um die Kulturlandschaft oberhalb des Dorfes Elm mit ihrer typischen Verzahnung von Schutzwald, Wiesen und Wäldern zu erhalten und ökologisch aufgewertet. Dank der Unterstützung des FLS konnten steile Wiesen und Waldlichtungen gemäht und Wälder durchforstet werden. Aktuell unterstützt der FLS die Stiftung Bergwaldprojekt bei Aufwertungen im Gebiet Matt/Weissenberg; dafür hat die FLS-Kommission bisher zwei Beiträge von insgesamt 102 000 Franken gesprochen.
FLS bis 2021 befristet – Weiterführung erfordert neuen Parlamentsbeschluss
Die gesetzlichen Grundlagen des FLS laufen Mitte 2021 aus, und die finanziellen Mittel werden bis dann aufgebraucht sein. Im Jubiläumsjahr «25 Jahre FLS» soll mit verschiedenen Aktivitäten das Terrain geebnet werden für eine Weiterführung des FLS und eine Aufstockung bereits jetzt allzu knappen Mittel. Im Entwurf für den Aktionsplan zur Umsetzung der Strategie Biodiversität Schweiz wurde 2015 zur Diskussion gestellt, den FLS auf künftig unbefristete Rechtsgrundlagen zu stellen und ihn mit zusätzlichen Mitteln zur Förderung der Biodiversität auszubauen. Die überwiegende Mehrheit der Kantone hat diesen Vorschlag unterstützt und zumindest eine unbefristete Verlängerung des FLS und eine ausreichende Dotierung mit finanziellen Mitteln gefordert.
Zum Auftakt der Jubiläumsaktivitäten «25 Jahre FLS» haben FLS-Präsident Marc F. Suter und FLS-Vizepräsidentin Verena Diener beim Bundeshaus in Bern symbolträchtig einen Wildapfelbaum gepflanzt und dabei für die Verlängerung des FLS geworben. Es kann als gutes Omen für die in den nächsten Jahren nötigen Entscheide von Bundesrat und Parlament gewertet werden, dass Nationalratspräsidentin Christa Markwalder in einer Grussbotschaft zum FLS-Jubiläum dem gepflanzten Jubiläumsbaum, dem FLS und den geförderten Projekten «gutes Gedeihen» wünschte: «gutes Gedeihen unter der Obhut des Parlaments».
25 Jahre Fonds Landschaft Schweiz
Der Fonds Landschaft Schweiz FLS ist das «Jubiläumsgeschenk« des Parlaments zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft. National- und Ständerat haben den FLS im Jubiläumsjahr 1991 gegründet, um «etwas von bleibendem Wert» zu schaffen. Der FLS hat als verwaltungsunabhängiges Förderinstrument des Bundes die Aufgabe, lokale und regionale Projekte zur Erhaltung und Aufwertung naturnaher Kulturlandschaften zu unterstützen.
Die Siedlung Hengstboden wird von der Stiftung unterstützt. (Bilder: Jürg Huber)
Kaspar Rhyner von Pro Elm zeigt auf eine «Ghaltige» an der noch verschiedene Renovationarbeiten zu verrichten sind.
Freiwillige Helfer bei der Trockensteinmauer in Ennenda.