28. Eidgenössisches Jodlerfest in Interlaken

Vom Donnerstag, 16., bis Sonntag, 19. Juni, fand in Interlaken das Eidgenössische Jodlerfest statt. Trotz dem teilweise schlechten Wetter kamen gegen die 200 000 Besucher nach Interlaken. Mit dem Final des Schweizerischen Nachwuchsjodler- und Jungmusikanten-Wettbewerbs begann das Fest am Donnerstag, 16. Juni 2011. Für Jugendliche bis zum 20. Altersjahr bot sich damit das grösste Nachwuchspodium, das die Schweiz im Bereich der Folklore zu bieten hat.



Jodelklub Glärnisch Glarus nach dem sehr gut gelungenen Wettvortrag bei der Aula Sekundarschule.
Jodelklub Glärnisch Glarus nach dem sehr gut gelungenen Wettvortrag bei der Aula Sekundarschule.

Die verschiedenen Wettvorträge im Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen begannen am Freitagnachmittag in den 15 verschiedenen, meist akustisch hervorragenden Vortragslokalen und dauerten den ganzen Samstag an. Die meisten davon boten ein beträchtliches Platzangebot, waren aber mehrheitlich hoffnungslos überfüllt und es brauchte einige Geduld bis man einen Sitzplatz ergattern konnte.

Aktiver Jodelklub Glärnisch Glarus am Jodlerfest

Der Jodelklub Glärnisch Glarus, unter der Leitung von Willy Walter, trat am Samstag um 16.20 Uhr mit dem Lied «Aemmitaler Alpuffahrt» von Oscar Friedrich und Hedy Schmalz, in der Aula Sekundarschule vor die Jury. Diese bewertete den einige Ansprüche stellenden Vortrag mit der Höchstnote Klasse 1 «Sehr gut». Der Jodelklub Glärnisch war über das ganze Eidgenössische Jodlerfest sehr stark engagiert. Nach dem gemeinsamen Nachtessen im geräumigen Glarnerzelt brachte er einige Jodelliedervorträge dar, wobei die Naturjodelvorträge im lärmigen Zelt am besten durchkamen. Ein weiterer Höhepunkt für den Jodelklub Glärnisch war am Nachmittag der grosse Festumzug unter dem Motto: Jugend und Tradition, mit über Tausend Mitwirkenden. Mit dem Sujet Glarner Schabziger präsentierten sie eine prächtige Gruppe. Angeführt durch eine Älplergruppe mit «Zigermaa», folgte der geschmückte Wagen mit einer kleinen Zigerriebi. Auf dem Wagen wurden von fleissigen Händen die Brötli gestrichen und von den Jodlern an die vielen Hundert Umzugsbesucher verteilt.

Die Klassierungen der weiteren Teilnehmer/-innen aus der Region

Theres Hefti, Mitlödi, erhielt für «De Zwister» von Ruedi Roth Klasse 2 «Gut». Ein «Gut» ersang sich ebenfalls Elfrieda Züger, Altendorf, mit ihrem Wettvortrag «Vergiss mi nie» sowie Silvia Bürgi-Häfliger, Schänis, mit ihrer Eigenkomposition und Marcel Artho, Walde, mit einem Lied von Ruedi Renggli. Der Duettvortrag von Dunja Kern-Enzler, Ennenda, und Olivia Labhart-Enzler, Neunkirch, «Mir tanze und singe» von Jürg Röthlisberger erhielt von der Jury Klasse 1 «Sehr gut». Das Heimatchörli Ennenda, unter der Leitung von Willy Bowald, sang vor der Jury «Chum lueg» von Hannes Fuhrer und erhielt die Klasse 2 «Gut». Ebenfalls ein «Gut» ersang sich der Jodelklub Schänis, unter der Leitung Mary Zahner, mit dem Lied «Jung sy» von Adolf Stähli. Der Jodelklub Bärgseeli Quarten, unter der Leitung von Walter Holderegger, erhielt mit «Sänneläbe» von Max Huggler Klasse 1 «Sehr gut». Die Fahnenschwinger stellten sich in der Bödeliturnhalle der Jury. Godi Lattmann, Bilten, erhielt für seinen Vortrag Klasse 1 «Sehr gut». Ebenfalls Klasse 1 «Sehr gut» erschwang sich Thomas Rüdisüli, Rufi.

Der Sonntag begann sehr feierlich mit dem Festakt in sieben Bildern und anschliessend mit der Fahnenübergabe auf der Höhematte. Bundesrat Johann Schneider-Ammann begrüsste speziell die erste Fahnenschwingerin an einem Eidgenössischen Jodlerfest und hob zudem die rekordhohe Beteiligung der jugendlichen Teilnehmer hervor. Die volksnahe Ansprache des Volksministers leitete über zur gemeinsam gesungenen Nationalhymne. Der ganze Festakt wurde etwas neuzeitlicher gestaltet, indem vor den eigentlichen, kurz gehaltenen Ansprachen, immer mit den betreffenden Rednern ein kurzes Interview stattfand. Dadurch geriet der Festakt etwas zu lang und für die Ehrengäste und die Teilnehmer am Umzug blieb nur eine kurze Mittagszeit. Er war aber wunderschön und abwechslungsreich gestaltet und wirkte nicht langweilig. Mit den zwei Tribünen wurden sehr viele Sitzplätze geschaffen und das wurde sehr angenehm empfunden.

In Interlaken herrschte, trotz des misslichen Wetters, vor allem am Samstagvormittag, eine fröhliche ausgelassene Stimmung. Im Jodlerdörfli auf der Höhematte, es war schon mehr ein Dorf, wurde viel gesungen, und als das Wetter etwas besser wurde, überall auch Alphorn geblasen. Es wurde viel gelacht und man traf Kameraden aus den verschiedensten Regionen der Schweiz. Der Jodelklub Glärnisch aus Alt Glarus traf Jodler aus New Glarus und alte Kameraden vom Jodelklub Bodemünzi Murten und wie es sich für Jodler gehört, stand man zusammen und sang gemeinsam manches Jodellied.