2x NEIN der Glarner Landwirtschaft zu den extremen Agrarinitiativen

Am 13. Juni 2021 stimmt das Schweizer Volk über die Initiativen «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung» sowie «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» ab. Bundesrat, Parlament, Bauernverband sowie zahlreiche weitere Verbände und Institutionen haben diesen Initiativen bereits eine klare Absage erteilt. Eine Annahme wäre für die Schweizer Landwirtschaft verheerend und brächte in verschiedenen Branchen existenzielle Probleme. Die Glarner Landwirtschaft hat beiden Initiativen mit einem «2x NEIN» eine klare Absage erteilt.



Glarner Bauervereinspräsident Fritz Waldvogel plädierte für «2x NEIN» (Bilder: hasp)
Glarner Bauervereinspräsident Fritz Waldvogel plädierte für «2x NEIN» (Bilder: hasp)

Der Glarner Bauernverband lud kürzlich Medienvertreter auf dem Landwirtschaftsbetrieb von Hans Peter und Erika Hauser im Rautifeld in Näfels zu einer Informationsveranstaltung ein. Dies im Zusammenhang mit den beiden Agrarinitiativen, die am 13. Juni anlässlich einer Eidgenössischen Volksabstimmung zur Abstimmung kommen. Viel wurde in den vergangenen Monaten und Wochen über die Trinkwasser- und Pestizid-Initiativen diskutiert. Sowohl Gegner als auch Befürworter treten medial auf breiter Front gegeneinander an. Fritz Waldvogel, Präsident des Glarner Bauernverbandes nutzte den Medienanlass zusammen mit dem Vorstand des GLBV, die anwesenden Pressevertreter detailliert und aufschlussreich über die beiden Initiativen und deren Folgen bei einer Annahme aufmerksam zu machen. Gastgeber Hans Peter Hauser, Besitzer eines Landwirtschaftsbetriebs im Rautifeld in Näfels erläuterte die Probleme aus seiner Sicht. Im Anschluss führte Hauser die Gesellschaft auf einem Rundgang durch seinen typisch in die Glarner Landschaft passenden Landwirtschaftsbetrieb mit Rindern, Kühen und einer Schweinemast als Standbein. Gerade dieses würde bei einer Annahme die Existenz der Familie Hauser ernsthaft gefährden. Beide Referenten überzeugten mit ihren klaren Statements und beide liessen keine Zweifel offen, dass sowohl die Trinkwasser- als auch die Pestizid-Initiative unbedingt abgelehnt werden müssen. Es besteht deshalb kein Zweifel: Die Glarner Bäuerinnen und Bauern werden am 13. Juni geschlossen und unmissverständlich «2x NEIN» in die Urne legen und den beiden Initiativen eine klare Absage erteilen.

Die Landwirtschaft ist Zielscheibe der Initianten

Es schleckt keine Geiss weg, dass sowohl die Initianten der Trinkwasser-Initiative als auch die der Pestizid-Initiative die Schweizer Landwirtschaft als Zielscheibe ausgesucht haben. Eine Annahme sowohl der Trinkwasser- als auch der Pestizid-Initiative würde die Glarner Bauernsame mitten ins Herz treffen würde. Die Folgen wären verheerend und für viele Betroffene existenzgefährdend. Sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung, dazu keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz. Forderungen, bei denen man sich echt fragen muss, ob die Initianten sich deren Folgen bei einer Annahme bewusst waren, als sie im Juni 2018 diese Initiative lancierten.

Der Import wird gefördert

Die Initiative «Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz» verlangt unter anderem, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Direktzahlungen erhalten, die auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten und ihre Tiere ausschliesslich mit betriebseigenem Futter versorgen können. Die einheimische Produktion würde bei dieser Initiative stark eingeschränkt. Bei Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Gemüse, Obst wäre praktisch nur mehr der Anbau in Bioqualität möglich, ebenso wäre die Haltung von Hühnern und Schweinen extrem eingeschränkt. Sauberes Wasser ist auch für die Landwirtschaft wichtig und essenziell. Sind wir uns einig: Die Initiative verfehlt definitiv ihr Ziel, deshalb auch die grosse Ablehnung über alle Parteigrenzen hinweg. Es ist keine Trinkwasser-, sondern eine Importförderinitiative und deshalb ist zu hoffen, dass die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ein kräftiges, zweimaliges NEIN in die Urne legen!