«30 Männer wären genug. 30 Frauen auch.»

Das Glarnerland hat gewählt. 13 Frauen und 47 Männer werden in den kommenden vier Jahren die Glarnerinnen und Glarner im Landrat vertreten. Damit dauert die Untervertretung der Frauen im Kantonsparlament weiter an. Im Vergleich zu 2014 hat sich der Frauenanteil aber von 16,7% auf 21,7% erhöht.



Medienmitteilung der Gleichstellungskommission zu den Landratswahlen vom 10. Juni 2018. (Bild: e.huber)
Medienmitteilung der Gleichstellungskommission zu den Landratswahlen vom 10. Juni 2018. (Bild: e.huber)

Die Gleichstellungskommission des Kantons Glarus hat sich mit ihrer Kampagne «30 Männer sind genug. 30 Frauen auch.» für einen höheren Frauenanteil im Landrat eingesetzt. Dieses Ziel wurde erreicht, wenngleich der Kanton Glarus mit 13 Landrätinnen im 60-köpfigen Parlament noch weit von einer paritätischen Vertretung der Geschlechter entfernt ist. Immerhin ist in den letzten Jahren ein Aufwärtstrend erkennbar. Nachdem der Frauenanteil Anfang des neuen Jahrtausends sogar leicht gesunken ist (von 13,8% im Jahr 1998 auf 10,0% im Jahr 2002) und danach auf tiefem Niveau stagniert hat (11,3% im Jahr 2006 und 11,7% im Jahr 2010), geht er seit 2014 wieder nach oben. Von 16,7% im Jahr 2014 konnten die Frauen dieses Jahr auf 21,7% zulegen.

Gezielte Förderung

Damit sich dieser Trend weiter fortsetzt, braucht es motivierte Frauen, die ihre Stimme in die Politik einbringen wollen. Diese sind bei den Parteien durchaus willkommen, wie sich auch in deren Reaktionen auf die Kampagne der Gleichstellungskommission gezeigt hat. Die Parteien sind aber gefordert, Frauen noch besser einzubeziehen und interessierte Frauen gezielt zu fördern. Etwa, indem sie diese mit parteiinternen Funktionen betrauen, für Ämter nominieren und auf Wahllisten ganz oben platzieren. Die Gleichstellungskommission wird im Rahmen ihrer Kampagne «Fit für die Politik» solche Bestrebungen nach Möglichkeit unterstützen. Und spätestens in vier Jahren werden auch die Wählerinnen und Wähler wieder gefordert sein, kandidierende Frauen zu wählen.