35 Millionen für Umwelt und Wirtschaftlichkeit

Der Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet (ZKL) will 35 Millionen für Schutzbauten gegen Naturgefahren, für die Erweiterung des Brennstofflagers und für den Bau einer Schlackenaufbereitungsanlage investieren.



35 Millionen für Umwelt und Wirtschaftlichkeit

Wie Verbandspräsident Armin Landolt anlässlich einer Medienorientierung am vergangenen Mittwoch ausführte, zeige die Gefahrenkarte der Gemeinde Niederurnen, dass die kostspieligen Bauten der KVA einem erheblichen Gefahrenpotential durch Hochwasser, Murgänge und Felssturz ausgesetzt sind. Als Folge der vorgesehenen baulichen Massnahmen müssen zwingenderweise Schutzvorkehrungen getroffen werden. Verschiedene Bäche oberhalb der KVA müssen gefasst und in den Fennenbach umgeleitet werden. Zudem muss Oberflächen-Hangwasser über eine neu zu erstellende Meteorwasserleitung abgeleitet werden. Das Geschiebe wird in einem Sammler von 300 bis 400 m3 aufgefangen, und die Geschiebe-Retention wird mit Steinschlag-Schutzbauten von drei bis vier Meter Höhe ergänzt. Geplant sind auch Objektschutzmassnahmen auf der Rückseite der KVA in Form von 1,5 Meter hohen Betonmauern. Alle diese Schutzbauten gegen Naturgefahren verursachen Nettokosten in der Höhe von 1,225 Millionen Franken.

Bessere Position auf dem Abfallmarkt


Die jahrzeitlich unterschiedlichen Abfallanlieferungen - im Sommer zuviel, im Winter zu wenig – beeinflussten den kontinuierlichen Verbrennungsprozess, erklärte Gesamtleiter Rico Bertini zum zweiten geplanten Projekt der KVA. Geplant ist daher eine Erweiterung des Brennstoff-Zwischenlagers, verbunden mit neuem Schredder und Ballenpresse. Damit erlangt die KVA Niederurnen im Wettbewerb auf dem Abfallmarkt eine bessere Position. «Mit der neuen Zwischenlagerung von insgesamt 5000 bis 6000 Tonnen Abfall können Mehreinnahmen an Verbrennungsgebühren in der Grössenordnung von 800'000 Franken umgesetzt werden», fuhr Bertini fort. Dazu kämen Mehreinnahmen aus der zusätzlichen Stromproduktion in der Höhe von etwa 180'000 Franken. Die Kosten dieses Projekts belaufen sich auf 17,617 Millionen Franken.

Nichteisen-Metalle zurückgewinnen


Die Betriebskommission des Zweckverbandes für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet (ZKL) plant mit dem Bau einer Schlackenaufbereitungsanlage mit Rückgewinnung von Nichteisen-Metallen und Ersatzteillager noch ein drittes Projekt. In den Verbrennungsrückständen (Schlacke) sind noch erhebliche Anteile von Buntmetallen (Kupfer, Messing, Chromstahl, Aluminium usw.) vorhanden. Diese Wertstoffe weiterhin zu vergraben und dafür noch Deponiegebühren zu bezahlen, ist in Anbetracht der schwindenden Rohstoffe und im Blick auf die aus der Wiederverwertung erzielbaren Erlöse nicht zu verantworten. Mit der Schlackenaufbereitung können etwa 400 Tonnen Buntmetalle zurückgewonnen werden, durch deren Verkauf sich ein Erlös von rund 600'000 Franken erzielen lässt. Der Neubau der riesigen Halle von 66 mal 58 Meter kann auf dem Areal der KVA realisiert werden. Die Kosten belaufen sich auf 16,208 Millionen Franken.

Ausserordentliche Abgeordnetenversammlung


Die Gesamtkosten von rund 35 Millionen Franken können ohne eine Erhöhung der Gebühren bei der KVA realisiert und amortisiert werden, erklärte Verbandspräsident Armin Lanolt. Die Kosten von 1,22 Millionen Franken für den Bau der Schutzbauten sollen an der ausserordentlichen Abgeordnetenversammlung (AV) vom 23. Juni 2008 in Lachen beschlossen werden. Die Arbeiten werden von Januar bis Oktober 2009 ausgeführt. Die beiden anderen Projekte übersteigen die Finanzkompetenz der AV und müssen daher von den Verbandsgemeinden genehmigt werden. Dazu ist die Zustimmung von mindestens der Hälfte der Gemeinden erforderlich. Diese beiden Projekte sollen in den Jahren 2010 und 2011 realisiert werden.