4. Inferno-Rennen – Ein Anlass mit noch mehr Geist

An diesem Wochenende schien in Braunwald wieder alles möglich zu sein. Ganz im Sinne der Destinationsentwicklung Braunwald 2020 wurde aus dem Inferno ein Anlass mit noch mehr Geist und Kultur gemacht. Vom EU-Botschafter Michael Reiterer über Nationalrätin Christa Markwalder hinzu Liechtensteins Diplomatin und Ministerin Doris Frick – hochrangige Persönlichkeiten der Politik und Wirtschaft trafen ein, um beim 4. Inferno-Rennen miteinander ein spezielles Wochenende zu verbringen. Gekrönt wurde das Event mit einer «Spontaneinbürgerung» der Holländerin Susan Schimmer durch unseren Landammann Andrea Bettiga.



Andrea Bettiga
Andrea Bettiga

Anlässlich des 4. Inferno-Rennens lud alt Botschafter Benedikt Wechsler zu mehr als «nur» einem Skirennen nach Braunwald ein. Von politisch wirtschaftlichen Gesprächsthemen im «Ahorn» ging es über den Gummen via Grotzenbühl bis auf den Seblengrat, dann über die Panorma-Piste via BSINTI ins Märchenhotel, wo die Inferno-Teilnehmer nach der Preisverleihung noch mit einem «Betty Legler»-Konzert belohnt wurden.

«Der bilaterale Weg ist der Beste»


Anlässlich des Europa-Forums in Braunwald liess EDA-Diplomat Benedikt Wechsler seine Kontakte spielen und lud als Stargast des Abends den früheren EDA-Staatssekretär, langjährigen IKRK-Präsidenten und Diplomat Jakob Kellenberger zur Diskussionsrunde mit Nicola Forster, Präsident der Jungunternehmens Think Tank foraus, ein. Moderiert von Christoph Nufer, dem langjährigen Brüssel-Korrespondenten des Schweizer Fernsehens, wurde die Diskussionsrunde über den Stand der Schweiz in Europa zu einem erlebnisreichen Ereignis.

«Junggeist» Forster trifft «Altgeist» Kellenberger

Dass die Schweiz derzeit trotz «Europa-Herz-Lage» besser nicht der EU beitritt, ist für beide unumstritten, vielleicht sei es aber ein Fehler gewesen, 1992 nicht dem EWR beizutreten, doch dass sich auch daran in den nächsten Jahren wohl eher nichts ändert und wenn, dann nur auf bilaterem Wege, war ebenfalls für beide klar. Gedanken anregen, mögliche Szenarien vorab durchspielen, nicht denken, es würde trotz der stabilen Schweizer Wirtschaft immer so bleiben – Nicola Forster meisterte die Diskussionsrunde mit dem «Schweizer Politiker des Jahres», Jakob Kellenberger, mit Bravour, lediglich Christoph Nufer bekam ab und an einen «Rüffler» vom Altmeister ab.

«Team 16 – wir sollten dann noch die Kurtaxe zahlen»

Unglaublich amüsant ging es bei der anschliessenden Inferno-Team-Auslosung zu. Wer mit wem und wer lieber nicht mit wem wurde in einer Auslosung durch Braunwald-Botschafter Benedikt Wechsler in Zusammenarbeit mit Giannina Rageth (derzeit Klausen-Pass-Tourismus) festgelegt. Team 16 wird zusammengestellt – Martin Vogel als selbsternannter Anführer klärt seine fünf Mitstreiter (unter anderem Diplomat und Botschafter Alexandre Fasel) erst einmal über die Pflichten auf: «Wir sollten dann noch unsere Kurtaxe zahlen.» Ob gezahlt oder nicht, pünktlich um 07.30 Uhr am nächsten Morgen ging es für alle Rennfahrer unter strahlend blauem Braunwald-Himmel los.

«Kurven fahren – alles überbewertet»


Vorbei am Ortstock, freier Blick auf den Tödi, die Selbsanft, auf den frisch präparierten Pisten ging es heiss her. «Eigentlich dachten wir am Anfang, dass es sicher noch ein gemächliches Rennen wird, aber nein: Kurven fahren, Schlangenlinien – alles überbewertet. Senkrecht standen die Ski, an ein Morgen wurde nicht gedacht», so Tobias Naef, Vorstandsmitglied bei foraus am Tage der Preisverleihung. Ein Team hatte sich ohne Auslosung vorab zusammengeschlossen: Das Braunwald-Elm-Team bestehend aus Maya Kobi Largo, Susi Zentner, Christoph Meier, Lisa Eberhard und Eventmitorganisatorin Giannina Rageth. Platz 3 (von 16) für unser neues Glarus-Süd-Team.

Holland gewinnt mit einer Prise Diplomatie

Im Märchenhotel fand am Samstagabend die Preisverleihung statt, verlesen werden die Gewinner von Ratsschreiber Hansjörg Dürst. Verloren hat an diesem Tage niemand der insgesamt 19 Inferno-Teams. Jedem wurden Glarner Präsente unter lautem Gejohle der Mitstreiter überreicht. Tosender Applaus von allen Seiten bei der Ernennung des Siegerteams. Mit nur 1,25 Sekunden vor dem Glarus-Süd-Team gewinnen Markus Hefti, Susan Schimmer, Georges Hofmann, Rolf van de Velde und Benedikt Wechsler persönlich das 4. Inferno-Rennen. Anlass für Martin Vogel, Landammann Andrea Bettiga wieder auf die Bühne zu holen und eine «Spontaneinbürgerung» für die Holländerin Susan Schimmer in die Wege zu leiten.

Braunwald auf Vormarsch

An diesem Wochenende wurden jenste neue Kontakte geknüpft, alte wieder aufgefrischt und Dutzende von Visitenkarten ausgetauscht. Das Glarnerland wurde durch Reden von Glarus-Süd-Gemeindepräsident Thomas Hefti, von Landammann Andrea Bettiga, Fritz Trümpi, den Vogels und natürlich Benedikt Wechsler gekonnt in den Vordergrund gedrängt. Man zeigte Braunwald – und Braunwald zeigte sich. Ob am Abend oder am Tag, das Wetter spielte mit und liess das ewige Eis und die einmalige Berglandschaft (Auszug aus Andrea Bettigas Rede) in einem ganz besonderen Licht erscheinen. Professoren, Botschafter, Diplomaten, Juristen, Menschen aus Wirtschaft und Politik fanden in Braunwald ein Fleckchen Erde, auf dem sie abschalten konnten und miteinander einen Weg fanden. «Wir wollen wiederkommen», da waren sich alle einig.