50 Jahre Dorfkirche Braunwald gefeiert

Mit einem Gottesdienst, viel Musik und wenigen Reden wurde am Sonntag das Jubiläum «50 Jahre Dorfkirche und Kirchenzentrum Braunwald» gefeiert. Zahlreiche Gäste nahmen daran teil.



Die Dorfkirche und das Kirchenzentrum Braunwald sind 50-jährig geworden. (Bilder: mb.) Der Volksliederchor Braunwald unter Renata Kessler bereicherte den Gottesdienst mit seinen musikalischen Darbietungen (unser Bild)
Die Dorfkirche und das Kirchenzentrum Braunwald sind 50-jährig geworden. (Bilder: mb.) Der Volksliederchor Braunwald unter Renata Kessler bereicherte den Gottesdienst mit seinen musikalischen Darbietungen (unser Bild)

Feiern Sie mit uns», sagte Pfarrer Christoph Schneider zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes in der Dorfkirche Braunwald. Eine fast volle Kirche folgte ihm und genoss die Gemeinschaft im schönen Raum, der von warmem, naturbehandeltem Lächenholz geprägt ist.

«Schmecken, Sehen, Fühlen»


«Raum» war auch das Thema der Gedanken von Pfarrer Schneider. Er erzählte vom Besuch eines italienischen Zimmermannes, der vor 50 Jahren am Kirchenzentrum gearbeitet hatte. Behutsam hatte dieser am Karfreitag einen Balken berührt und gesagt: «Der ist von mir.»

Der Kirchenraum sei hell, durchlässig, gleichzeitig aber auch konzentriert und wesentlich. Die Kanzel am Rand, ein Tisch als Zentrum. Dies bedeute: «Nicht das Hören lehrt uns allein, sondern das Tun, das Erleben, das Erfahren. Schmecken, Sehen, Fühlen. Gemeinschaft lässt sich nicht besser symbolisieren», so der Pfarrer.

Der Raum sei aber nur ein Bruchteil eines anderen Raumes: «Drei Dimensionen entfalten ihn, unvermischt und ungetrennt – wie die Alten gelehrt haben.» Die Fenster in der Kirche wiesen daraufhin, dass wir «die Anderen und das Andere» nicht vergessen sollten, gäben Hinweise auf den dreieinen Raum. Denn Gottes Raum schenke andere Ein- und Ausblicke.

Roland und Gabriel Schiltknecht füllten den Raum mit «ganz speziellen Tönen», wie der Pfarrer bemerkte, der Volksliederchor Braunwald unter Renata Kessler und Hermann Huber an der Orgel bereicherten den schönen Gottesdienst ebenfalls mit ihrer Musik.

Platz in der Bergkirche reichte nicht mehr aus


Beim Apéro zwischen Kirche und Turm, der als Besonderheit 42 Schlafplätze und eine Glockenstube mit drei Glocken beinhaltet, begrüsste Kirchenrat und OK-Präsident Otto Wyss die zahlreichen Gäste, insbesondere den ehemaligen Pfarrer Jakob Schiltknecht, Initiant des Kirchenzentrums. Dass dieser anwesend sei und die beiden Söhne Musik gemacht hätten, sei «einmalig und ganz speziell», sagte auch Daniel Sprüngli, Präsident der Reformierten Kirchgemeinde Grosstal. Er wies auf die Riesenleistung vor 50 Jahren hin, da die Kirche und das Zentrum doch «wahnsinnige finanzielle Anstrengungen» erfordert hatten. Nötig geworden war die am 14. Juni 1964 eingeweihte Anlage, weil der Platz in der kleinen Bergkirche bei der heutigen Höhenklinik nicht mehr ausgereicht hatte.

Der ehemalige Kirchenratspräsident Ernst Weber erinnerte an die Feierlichkeiten vor 25 Jahren und schenkte ein Bild des bekannten Malers Felix Hoffmann. Rosmarie Figi gratulierte zum Schluss im Namen des kantonalen Kirchenrates der Reformierten Landeskirche. Selber in Braunwald aufgewachsen, sei die Kirche ein wichtiger Teil, ja ein fester Anker in ihrer Jugend gewesen.

Ein Mittagessen im geräumigen Saal unter dem Gottesdienstraum, der als Aufenthalts, Ess- und Spielraum dient, oder auf dem Platz im Freien liess die Gäste verweilen und die Gemeinschaft pflegen. Man war sich einig: Die 50-jährige Anlage des Zürcher Architekten Oskar Bitterli ist sehr gelungen und erfüllt auch noch die Ansprüche der heutigen Zeit.