50 Jahre Glarner Musikschule – Geschichte mit Zukunft

Unlängst waren jene ins Kunsthaus Glarus eingeladen, die sich mit der Glarner Musikschule verbunden wissen – aus welchen Gründen auch immer. Es fanden sich festlich gestimmte Leute zusammen, um der Buchvernissage beizuwohnen, sich mit Musik verwöhnen zu lassen, gesellige und herzliche Gespräche zu führen, an der Bar zu verweilen und zu vernehmen, dass es um die Musikschule einfach gut steht, dass mit Beseeltheit, enormer Kompetenz, hohem Einsatz und gegenseitiger Wertschätzung gewirkt wird.



Jürg Wickihalder, wirbliger und charmanter Leiter der Musikschule präsentiert das Jubiläumsbuch (Bilder: p.meier)
Jürg Wickihalder, wirbliger und charmanter Leiter der Musikschule präsentiert das Jubiläumsbuch (Bilder: p.meier)

Es war Sache von Jürg Wickihalder, wirbliger und charmanter Leiter der Musikschule, alle ganz herzlich willkommen zu heissen und nochmals auf ein Jubiläumsjahr hinzuweisen, das es in sich hatte. Die Sache mit dem so oft erwähnten, absolut unwillkommenen Virus, das weite Teile der Erde flächendeckend drangsalierte und in Atem hielt, zwang zum Umplanen. Kreativität war gefragt. Und dem wurde bewundernswert zielorientiert nachgelebt. Ein Teil des Jubiläumsbuchs zeugt von dieser Bewegtheit. Es wurde in verschiedensten Gemeinden mit musikalischen und szenischen Auftritten geradezu brilliert. Liest man die Vielzahl der Statements nach und vertieft man sich in die Buntheit der vielen Fotos, wird rasch klar, wie bewegend munter die Auftritte erfolgten. Zuweilen kommt mit der Flut dieser Bilder beinahe Musik auf.

Dann war es der lange Festakt im Güterschuppen Glarus mit Reden, Ausblicken in die Zukunft, gebührendem Rückblick, musikalischen Auftritten aller Art, Tanz und ganz, ganz langem Verweilen, ab frühem Nachmittag bis in die Vor- und Nachmitternachtsstunden hinein.

Still wurde es nachher nicht, wieder waren Üben und Auftritte angesagt, bis zur Präsentation des Jubiläumsbandes, an dessen Zustandekommen so viele mitgetan haben und die gewaltige Unterstützung erfahren durften.

Es war für Jürg Wickihalder ein begreifliches Ding der Unmöglichkeit, alle namentlich zu erwähnen. Es kam zu einem «Rundum-Dankeschön», zur Übergabe kleiner Geschenke und zum verständlichen Tipp, das vorliegende Buch zu erwerben. Es wird ein gar farbiges und lebensfrohes Weihnachtsgeschenk abgeben – oder Interessierte schon vorher ganz fest erfreuen.

Geigenmusik boten Xenia und Daphne Piccolotto an, souverän, wechselvoll, hochwillkommen und mit verdientem Beifall bedacht. Jürg Wickihalder kam dann aufs grosse Engagement und die professionelle Arbeit jener zu reden, die sich fürs Zustandekommen des Jubiläumsbandes eingesetzt hatten, teilweise während dreier Jahre. Es kam viel Geschichtliches zusammen. Ein bedeutsamer Teil gilt Gegenwärtigem und natürlich befasst man sich auch mit der Zukunft. Vielleicht gehören da Jürg Wickihalders Träume dazu, vielleicht wird irgendwann einmal an einem anderen, zweckdienlichen eingerichteten Ort geübt, gemeinsam musiziert, aufgetreten und verweilt. Wer sich im Detail interessiert, ist mit dem in den Buchhandlungen erhältlichen Buch bestens bedient.

Einige Namen seien gerne erwähnt. Anderes fehlt, wird zu Recht vermisst. Da ist Jürg Wickihalder, seit 2017 Schulleiter. Vor ihm amtete Hans Brupbacher über exakt 41 Jahre hinweg. Dann war es während fünf Jahren Frank Rinne. Und wer präsidierte, dem Vorstand oder der vorbereitenden Arbeitsgemeinschaft zur Gründung der Musikschule, dem Sekretariat oder dem Reinigungsteam angehört, wer über alle Jahre hinweg als Lehrkraft an der Musikschule tätig war, ist lückenlos, mit bemerkenswerter Sorgfalt zusammengestellt.

Für Jürg Wickihalder ist die gegenwärtige Musikschule eine «Wunderinsel». Man glaubt ihm gerne. Aus ganz verschiedenen Perspektiven stammen zahlreiche Zitate. Irene Spälti-Bornhauser dankte gar vielen, die sich bemerkenswert sorgsam und gewissenhaft fürs Zustandekommen des Buches eingesetzt haben. Sie erwähnte die grosszügigen Sponsoren, Urs Bolz (Grafik und Fotos), Olga Vartanyan und Michael Krafft (Fotos) die Buchhandlung Baeschlin, Pascale Küng und Helene Leuzinger (Umschlagseite) und Ruedi Becker (Präsident des Vorstandes). Sie forderte in charmanter Weise zum Durchstöbern – und natürlich den Kauf – des Buches auf. Peter Aebli, seit Kurzem Präsident der Gemeinde Glarus und Vertreter der Buchhandlung Baeschlin freute sich, dass die Musikschule im Zentrum des Glarnerlandes sei und dass es so bleiben werde. Ganz kurz sprach er zu seiner Karriere als ehemaliger Klavierschüler, dessen Weg ab Lindengut bis zum Mühlefuhr gar lang gewesen sei.

Arbeitet man sich durch die mehr als zweihundert, sorgsam zusammengestellten Seiten durch, ist ein genussvoller Aufwand unabdingbar.
Da blättert man nicht einfach drauflos. Innehalten wird fast zur angenehmen Pflicht.

Man blieb beisammen, plauderte, arbeitete sich ein klein wenig in Buchinhalte ein, blieb da und dort bei einem Gespräch hängen und hatte allen Grund, an eine blühende Zukunft der Musikschule zu denken.