«Auch wenn in den letzten Jahren durch beharrliches Informieren, Handeln und Schreiben in unserer Gesellschaft vieles erreicht worden ist, gibt es noch ein gerütteltes Mass an Arbeit.» Präsident Paul Aebli wies in seiner Begrüssung zur 50. Hauptversammlung auf verschiedene Punkte, die in naher Zukunft noch zu verbessern seien. So unter anderem die Beseitigung künstlicher und natürlicher Barrieren, der Rentenabbau infolge Finanznöte bei der IV oder ein freier Zugang zu Kulturveranstaltungen. Vor allem auch die berufliche Eingliederung Behinderter sei von grosser Bedeutung und ein politisches Thema.
Starke Überalterung
«Der Mitgliederschwund ist eine Folge besserer individueller Möglichkeiten. Man könnte es auf einen Nenner bringen: Die gute Integration von Procap trägt Früchte – viele Behinderte sehen heute kein Bedürfnis mehr, sich unter Seinesgleichen zu organisieren.» Aebli betonte, dass sie selbstständiger und unabhängiger geworden seien. So sei heute Procap Glarnerland stark überaltert, was neue Mitglieder zusätzlich an einem aktiven Mittun abhalte. Eine möglichst grosse Mitgliederzahl sei jedoch von grosser Bedeutung. Dies besonders auch auf Schweizerischer Ebene, wenn es um politische Entscheide gehe.
Gratulationsgrüsse der Regierung
Im Namen der Regierung bedankte sich Regierungsrätin Marianne Dürst Benedetti für den seit 50 Jahre dauernden Einsatz für die Behinderten im Glarnerland. «Zu Beginn hatte ich echt Schwierigkeiten, mich mit der neuen Bezeichnung Procap anzufreunden. Deshalb habe ich mir eine eigene Definition erstellt.» Für sie stehe P für pure Lebensfreude, R für die wichtige Rechtsberatung für die Behinderten, O für Organisation, Organisation mit einem langjährigen und bewährten Vorstand. Das C stehe bei ihr für das «Chärzehüüsli», das Jahr für Jahr den Rathausplatz um die Vorweihnachtszeit verschönere, das A stehe für Alltag, in dem rund 1700 Helferinnen und Helfer aktiv für die Betreuung der Behinderten tagtäglich im Einsatz sind. «Und das zweite P steht für mich für Procap Glarnerland, die sich bereits 1962 als Selbsthilfeorganisation organisiert hat.» Im Namen der Gemeinderäte Glarus, Glarus Nord und Glarus Süd überbrachte Gemeindepräsident Christian Marti die besten Gratulationswünsche und bedankte sich, dass Procap für die 50. Jubiläumsversammlung Glarus ausgewählt hatte. «Die Gleichwertigkeit von jedem Menschen ist ein zutiefst verankertes, liberales Anliegen.» Er hoffe, dass es Procap auch weiterhin gelinge, die behinderten Menschen wahrzunehmen und zu fördern. Das ist im Übrigen auch eine grosse Aufgabe der Politik.»
Gratulationswünsche und Rahmenprogramm
Musikalisch eröffnet wurde die Jubiläumsversammlung durch wunderschöne Lieder von PERLA CANZONE, ein Gesangstrio, bestehend aus Theres Truttmann, Theres Dätwyler und Margrit Gnos, am Klavier begleitet von Anita Gisler. Am Ende der offiziellen Versammlung erfreute das Trio in Kostümen aus der guten alten Charlston-Zeit, die Gäste mit altbekannten Schlagern aus jener Epoche. alt Regierungsrat Kaspar Zimmermann überbrachte die Grüsse des Glarner Seniorenverbandes und Peter Kalt gratulierte im Namen von Procap Schweiz. Ehrenpräsident Armin Schmidlin bedankte sich vor allem beim Vorstand, der es verdient hätte, zu Ehrenmitgliedern erkoren zu werden. «Aber sie sind es verdientermassen ja bereits.» Aus den Händen von Anny Schmid von der Procap March/Höfe erhielt der Präsident ein ganz spezielles Geschenk, einen Göttikranz, der traditionsgemäss einmal im Jahr an der alten Fasnacht gebacken, verschenkt und verzehrt wird.
Bevor die Gäste in den Genuss eines feinen Menüs aus der Küche des «Glarnerhofs» gelangten, wurden sie noch mit Stimmungsliedern vom Glarner Sänger Louis Menar unterhalten. Und als kleines Erinnerungsgeschenk konnte jeder Teilnehmer noch etwas Süsses von Confiseur Läderach mit nach Hause nehmen.