50 Stunden gegen den Föhn – Schnee-Labyrinth gerettet

Die Sorge ums «Schnee-Labyrinth-Riesenbaby bescherte den Märchenvögeln ein unruhiges Jahresende. 50 Arbeitsstunden extra musste die Snow und Event GmbH Sculptura für Massnahmen zum Schutze des grössten Schnee-Irrgartens der Schweiz aufbringen – mit Erfolg.



50 Stunden gegen den Föhn – Schnee-Labyrinth gerettet

Temperaturen bis 15 Grad in Braunwald an absoluten Spitzen-Föhn-Tagen, Schneefallstop selbst hier im schneereichsten Feriendorf der Schweiz: Das Jahresende bescherte Braunwalds Märchenvögel die eine oder andere unruhige Nacht. Am ersten Tag im neuen Jahr konnten sich die Kinder (und Erwachsene) dank 50 Extra-Arbeitsstunden der Firma Sculptura GmbH dennoch bei Kerzenlicht verirren.

18.30 Uhr: Wir sehen zum ersten Mal das Schnee-Labyrinth kurz vor der seiner Erleuchtung. «Willkommen in Braunwald» steht in grossen Schneebuchstaben am Eingang. Planer und Initiant Beat Brunner hält bereits die ersten Kerzen in der Hand, lässt uns noch schnell durchs Labyrinth huschen, bevor es dann heisst «auf die Plätze – fertig – los»!

18.40 Uhr: «Na, hast du dich verirrt oder warum drehst du dich im Kreis?» Freudestrahlend schaut Märchenvogel Patric aus dem Fenster. «Ich bin nur etwas schockiert, was der Föhn mit dem Labyrinth angestellt hat», erwidere ich wohl zu seiner Enttäuschung. Die Wände sind im Vergleich zur Aufbauphase bereits um einiges geschrumpft, der Boden schimmert an einigen Stellen dunkel hervor und bis auf den Zwäärg Baartli, gehüllt in Eis, habe ich noch keine Eisskulptur entdecken können. Ich stehe an einer Stelle, von der man ab einer Körpergrösse von 1,50 Meter in den noch ausbaufähigen Bereich schauen kann und an der jemand wohl über die vom Föhn geplagte Schneemauer ins Labyrinth kletterte. Was ich bis dahin nicht weiss: Ich habe noch nicht einmal ein Drittel des Irrgartens erkundet, weiss zu dem Zeitpunkt noch nichts vom zweiten Ausgang auf der anderen Seite. Dankend nehme ich Patrics Angebot an, noch vom Dach aus Fotos machen zu können und mache mich (zu schnell) auf die Suche nach dem vorderen Ausgang.

19.30 Uhr: «Auf die Plätze – fertig los – aber psst ...» Märchen-Kindergärtnerin Sara Luther zwinkert mir zu, während sie die Kinder in Zweierkonstellationen ins Labyrinth schickt. Nach nur wenigen Sekunden hört man die ersten «huhuhu, jippi, da – ein Zwerg in Eis»-Geräusche. Mit einem Lächeln im Gesicht machen wir uns auf den Weg zum höchsten Punkt des Märchenhotels. Dass es dabei durch die Privatwohnung der Märchenvögel geht, ahne ich ebenfalls noch nicht.

19.45 Uhr: Mit exotischen Fischen im Rücken (Aquarium-Lift) sehen wir vom ersten Stock aus die Ausmasse des Irrgartens. Himmelhoch jauchzend düsen die Kinder von einer Ecke zur nächsten, verirren sich, entdecken Schätze und fassen sich an die Hände. «Kommt, wir gehen jetzt ganz nach oben», von irgendwoher ruft uns Märchenvogel Patric zu. Wenige Minuten später steht er vor uns und «entführt» uns in seine Privatwohnung.

20.00 Uhr: «Peinlich, ich dachte, ihr schlaft mal in der Suite und mal in der, aber ihr habt ja sogar eine eigene Wohnung hier» – wunderschön eingerichtet, blitzeblank, auf einem kleinen Tisch liegt «Der kleine Hobbit» von J.R.R. Tolkien. Das ist also das ganz private Reich der Märchenvögel, grandioser Ausblick auf die Glarner Alpen, fast schon mystisch wirkt der Ausblick auf Linthal 2015. «Ihr lebt ja wirklich mit den Grössten auf gleicher Höhe» – kein Wunder also, dass man von diesem Ort auch auf das grösste Schnee-Labyrinth der Schweiz schauen kann.
20.10 Uhr: Höhenangst lässt grüssen, zwar traue ich mich noch auf die Dachterrasse, doch bei den letzten Stufen auf den Weg zum künftigen «Top on the Top-Wellnessbereich» (Ausbau geplant, Finanzierungspartner noch gesucht) nach ganz oben verlässt mich der Mut. Doch ist ja auch noch ein Freund dabei, der sich mutig auf dem Bauch liegend durch den Schnee bis zur Dachkante robbt. Erst von dort aus bekommen wir das grösste Schnee-Labyrinth der Schweiz im Ganzen aufs Bild. Grandios – und das Schöne: Der Winter hat erst begonnen, und das «grösste Baby der Schweiz» kann von den derzeitigen 500 Quadratmetern noch um einiges wachsen ...