55. Delegiertenversammlung des Abwasserverbandes Glarnerland

Präsident Hans Peter Spälti durfte rund 30 Delegierte aus den 3 Glarner sowie den 4 St. Galler Gemeinden (Amden, Quarten, Schänis, Weesen), die dem Abwasserverband Glarnerland (AVG) angehören, im Schützenhaus in Glarus am 18. Juni begrüssen.



55. Delegiertenversammlung des Abwasserverbandes Glarnerland (Bilder: martin c.mächler)
55. Delegiertenversammlung des Abwasserverbandes Glarnerland (Bilder: martin c.mächler)

«Das Abwasser von gestern ist das Trinkwasser von morgen». So steht es auf der Webseite des AVG. Als ich mich etwas in diese Materie einlas, bemerkte ich schnell, die Abwasserreinigung ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Die ARA in Bilten ist über 50 Jahre alt und wurde in den letzten Jahren grundsaniert. Mit einem Festakt wurde dieses Grossprojekt im letzten Jahr abgeschlossen. «Wer nun aber denkt, man könne sich nun zurücklehnen, irrt sich gewaltig;» meinte Hans Peter Spälti. «Die Energiewende, neue Verordnungen der Grundwasserversorgung sowie die Rückgewinnung von Phosphor und die Sanierung und Weiterbetrieb der Klärschlammtrocknung wird uns einiges an Arbeit bescheren.»

Die Haupttraktanden der Versammlung waren die Finanzen. Die zeigten sich als stabil und wurden von den Delegierten ohne Wortmeldungen genehmigt. Eine Zahl ist mir besonders in Auge gestochen. 1 m3 Abwasser zu reinigen, kostete im letzten Jahr CHF 1.01. Bei einem Volumen von 7,7 Mio. m3 Abwasser im Jahr ist das ein Aufwand von rund CHF 8 Mio., nur um das Wasser zu reinigen. Zur Veranschaulichung hier ein Vergleich: 7,7 Mio. m3 entsprechen rund 3500 Olympia-Schwimmbecken. Eine gewaltige Menge für unsere Region.

Energiestrategie 2030

Dass die ARA nicht nur Abwasser reinigt, sondern auch Energie produziert, dürfte nicht allen bekannt sein. 2023 wurden in den Faultürmen 1 221 973 m3 Klärgas produziert. Welches in Strom und Wärme umgewandelt wurde. Das meiste davon wurde für den eigenen Betrieb genutzt. Der Vortrag von Beat Kobel, Ryser ING. AG zeigte auf, wie noch mehr Energie gewonnen werden kann und so zum Netto-Null-Projekt 2050 des Bundes ein wertvoller Beitrag geleistet werden kann.

Abwasserreinigung – Quo Vadis

Peter Hunziker von der Firma Hunziker Betatech AG (Beraterfirma für Wasser und Umwelt) zeigte in seinen Ausführungen, was in Zukunft unternommen werden kann, um die Abwasserreinigung noch effizienter zu machen und wie sie auch umweltschonend betrieben werden kann. Wie auch Hans Peter Spälti sagte, es wird einiges an Arbeit sowie neue Investitionen auf die AVG zukommen. Es darf keinen Stillstand geben.

Wasser ist ein wertvolles Gut, tragen wir Sorge dazu!

Zum Abschluss durften die Delegierten noch einen Apéro riche geniessen.