6 Fragen an Fritz Stüssi, Präsident des Glarner Jagdvereins

Das Interview mit Fritz Stüssi führte Hans Speck im Rahmen des traditionellen Pelzfellmarktes im «Schützenhaus» in Glarus.



Interview mit Fritz Stüssi, Präsident des Glarner Jagdvereins (Bild: hasp)
Interview mit Fritz Stüssi, Präsident des Glarner Jagdvereins (Bild: hasp)

Nach einer zweijährigen, pandemiebedingten Pause endlich wieder ein Pelzfellmarkt im Saale des «Schützenhauses» in Glarus. Wie fühlt sich das für den Präsidenten des Glarner Jagdvereins an?

Ja, das fühlt sich sehr gut an. Wir vom Vorstand, mit dem neuen OK-Verantwortlichen Marco Blumer, Schwanden, freuen uns über die erneute Durchführung. Der «Glarner Pelzfellmarkt» ist ein wichtiger Tag in der Jahresagenda des Glarner Jagdvereins.

Sind Pelzfellmärkte überhaupt noch zeitgemäss und lassen sich Wildfelle überhaupt noch verkaufen?

Die Wildfelle so beispielsweise von Fuchs, Dachs und Marder aus einheimischer Jagd sind echte Naturprodukte. Der Verkaufsmarkt ist in den letzten Jahren schon zurückgegangen. Die von gewissen Kreisen immer wieder praktizierte Negativwerbung nach dem Motto «Pelztragen – Gewissensfrage», was gerade bei unseren Fellen gar nicht zutreffend ist, hat schon Spuren hinterlassen. Aber die Nachfrage nach Wildfellen ist auch heute noch da.

Sie benennen den Glarner Pelzfellmarkt als «Jägertag», ein Treffen für alle Nimrode aus dem Kanton und der näheren Umgebung. Wie verlief der Pelzfellmarkt 2023 und sind Sie zufrieden die Resonanz seitens der Glarner Jägerinnen und Jäger?

Unser Pelzfellmarkt, gerade im Sinne eines «Jägertages», kommt bei der Jägerschaft aus nah und fern, sehr gut an. Freude machen uns auch viele Besucherinnen und Besucher aus der nichtjagenden Bevölkerung. Die Verbindung zur Bevölkerung aber ebenso zu Vertreter/-innen aus Politik und Verwaltung erachten wir auch im Interesse unserer tief verwurzelten «Glarner Patentjagd» als sehr wichtig. Der musikalische Rahmen, mit der sich stets vergrössernden Jagdhornbläsergruppe «Edelwyss» und der lüpfigen Musik «Kalvari Örgeler Innerthal» ist auf ein tolles Echo gestossen. Erstmals, bei uns als Premiere, ist noch das Alphorn-Duett «Bertini/Elmer» mit herrlichen Klängen aufgetreten.

Wenn Sie jetzt kurz nach Abschluss des Pelzfellmarktes 2023 ein Fazit ziehen: wie sieht dieses aus, was war für Sie positiv und was negativ?

Das Fazit ist aus unserer Sicht sehr positiv. Die Zunahme der präsentierten Trophäen freut uns. Im Weiteren hat unsere Nachsuche-Gruppe mit ihren treuen Begleitern, «die Schweisshunde», einen sehr informativen Beitrag zum Thema «der Jagdhund» geleistet. Der prall gefüllte «Schützenhaus»-Saal» hat uns gezeigt, dass dieser Jagd-Event gut bei der Bevölkerung ankommt. Die gelungenen musikalischen Beiträge haben ebenso dazu beigetragen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Glarner Pelzfellmarktes?

Als «Jägertag» mit Trophäen, Sonderschau, Ausstellern und musikalischer Umrahmung absolut positiv. Die Zukunft als «Fellmarkt» weniger zuversichtlich.

Wir bedanken uns bei Fritz Stüssi, Präsident des Glarner Jagdvereins, für das uns gewährte Interview und für seine offenen Antworten und Einschätzungen.