630 Glarner Schafe im Herdebuch

Die knapp 30 Schafzüchter, die in der von Köbi Schumacher, Braunwald, präsidierten Glarner Schafzuchtgenossenschaft vereinigt sind, hielten am Stichtag vom 31. Juli 2007 total 630 Herdebuchtiere, vor allem Weisse Alpenschafe (WAS) und Braunköpfige Fleischschafe (BFS), wie der Genossenschafts- Präsident an der 56. HV vom vor letzten Samstag in der „Sonne“ Elm mitteilte. Im Schnitt wurden 1,7 Lämmer geboren; das entspricht dem schweizerischen Mittel.



Die Wanderpreisgewinner Alfred Bernet (links) und Jakob Schumacher. (Foto Jann Etter)
Die Wanderpreisgewinner Alfred Bernet (links) und Jakob Schumacher. (Foto Jann Etter)

Die Qualität der Glarner Schafe ist sehr gut. Es wurden auch 31 Widder und 160 Schafe an der Kantonale Kleinviehschau vom Oktober 2007 präsentiert. So hoch war die Beteiligung noch nie. Präsident Schumacher und Schaupräsident äusserten sich sehr zufrieden über den neuen Platz vor der alten Kaserne in Glarus; einen vollen Erfolg meldete auch die Festwirtschaft.

Ausstellungserfolge

Die Glarner Züchterinnen und Züchter nahmen auch fleissig an auswärtigen, interkantonalen Schauen teil und errangen nicht selten Kategoriensiege. An die Glarner ging erneut der BFS-Genossenschafts-Cup bei der internationalen Widder- und Schafausstellung in Sargans; er soll heuer natürlich verteidigt werden.

Die acht Schlachtschafannahmen in Betschwanden und Bilten - wofür übrigens neue Gatter angeschafft wurden, die sich auch an der Kleinviehschau bewährt hatten - waren ebenfalls ein Erfolg. Es wurden 1587 qualitativ gute bis sehr gute Tiere vermarktet. Gepflegte Labeltiere, marktkonforme, geschorene und saubere Tiere hätten beim Verkauf immer Vorteile, betonte Präsident Schumacher in seinem Jahresbericht. Die Preise hätten auch mehr oder weniger gehalten werden können.

Ehrungen

Die Wanderpreise für die schönsten Kollektionen erhielten Jakob Schumacher (WAS) und Alfred Bernet (BFS); Bernet ist endgültiger Gewinner der Glocke. Neu in die Genossenschaft aufgenommen wurde die WAS-Jungzüchterin Michaela Rhyner, Elm, womit der Mitgliederbestand 28 beträgt.

Die HV beschloss, die Wanderpreise fortan nicht mehr nach Rangpunkten abzugeben, sondern den Siegern der Zuchtgruppen an der Kleinviehschau. Für die ersten drei gibt es auch noch eine Glocke als Preis, doch soll ein Züchter nur noch einen Glocke erhalten; allenfalls kämen die Nächstplatzierten an die Reihe.


Zuchtförderung

Die Beiträge an die Teilnehmer auswärtiger Schauen bleiben mit total 1000 Franken gleich hoch, und ebenfalls im Maximum 1000 Franken werden für die schönsten Tiere bezahlt (Noten 3x6 oder Fruchtbarkeitsstern).

Im Frühling soll neu eine Lämmer-Zwischenschau durchgeführt werden, um den Züchtern die Selektion und die Verkäufe zu erleichtern.

Der Genossenschaftsausflug der Glarner Schafzüchter findet am 26. April 2008 statt und führt an die die Widder-Elite-Schau an der BEA in Bern. Nächstes Jahr, am 28. November 2009, führen die Glarner die Delegiertenversammlung des schweizerischen BFS-Verbandes durch.

Die Genossenschaft sucht einen neuen Schauexperten zum Ausbilden und auch einen Medienverantwortlichen. Bruno Züger berichtete über den schweizerischen Schafzuchtverband, der sich u.a. mit dem Absatz der Schafwolle und mit dem Schutz vor dem Grossraubwild beschäftigt.

Kantonstierarzt Dr. Jakob Hösli betonte die Bedeutung des Kampfes gegen die Moderhinke, der nur erfolgreich sein kann, wenn die Züchter auch wirklich mitmachen. Wie schon vor andern landwirtschaftlichen Verbänden äusserte er sich eher skeptisch zur geplanten flächendeckenden Impfung gegen die Blauzungenkrankheit; der Impfstoff steht noch nicht zur Verfügung und würde je nach gefährdeter Region zugeteilt. Die Impfung der sich auf den Alpen befindlichen Tiere würde erhebliche technische Probleme bringen.