8to8: in 12 Stunden 570 350 Meter geschwommen

Endlich war der grosse Tag des 8to8-Schwimmwettkampfes da! Kurz nach 07.00 Uhr trafen die Teilnehmenden und ihre Betreuenden am Haupteingang der lintharena ein, wo Ausweise, Badekappen, Essen-Bons und das Gepäck, das bereits am Vortag einem Transportteam mitgeben werden konnte, ausgeteilt wurden. Noch war die Aufregung nicht zu erkennen.



8to8: in 12 Stunden 570 350 Meter geschwommen. (Bilder: zvg)
8to8: in 12 Stunden 570 350 Meter geschwommen. (Bilder: zvg)

Doch die Nervosität wurde grösser, als sich um 07.45 Uhr alle in der Schwimmhalle trafen. Und je näher der Start kam, umso höher stieg die Anspannung. Kurz vor 08.00 Uhr spielte Herr Reich die Nationalhymne ab – und dann gings los: Der Countdown wurde auf eine riesige Leinwand übertragen und um Punkt 08.00 Uhr, mit dem lauten Startschuss, sprangen die ersten 15 Schwimmer/-innen ins Wasser. Das 12-Stunden-Schwimmen hatte begonnen! Der Jubel bei den Zuschauern war gross, wobei jeder natürlich vor allem seine eigene Klasse anfeuerte.

Für gute Stimmung in der Schwimmhalle sorgte zusätzlich Musik, deren Groove stündlich wechselte. So kamen das Publikum, aber auch die Schwimmer/-innen bei den Swiss Charts, den Beatles, den 80ern, den 90ern oder beim Dance Workout so richtig in Schwung.

Beim Zuschauen konnte einem richtig schwindlig werden, so eindrücklich setzten sich die Schwimmenden ein. Alle gaben mit viel Power von Anfang an richtig Gas. Ob sie das den ganzen Tag durchhalten würden?

Als Schwimmer/-in verging die Zeit wie im Flug. Sobald man ausgestiegen war und ein bisschen verschnauft hatte, war man wieder an der Reihe. Ein rechter Stress, aber sehr eindrücklich, wie gleichzeitig zirka 100 Schwimmerinnen und Schwimmer hinter den Startblöcken bereitstanden, um rechtzeitig zu starten und Einsatz zu geben.

Es gab auch schwierige Momente, z.B. wenn die Energie ausging, die Muskeln zu verkrampfen begannen, die Augen schmerzten oder einfach die Arme und Beine schwer wurden. Dann hiess es tapfer sein und kämpfen, denn fürs Team wollten alle ihr Bestes geben. Es war überhaupt überwältigend, wie super der Zusammenhalt in den einzelnen Klassen war. Wenn man ans Limit kam, machten die Kameraden und Kameradinnen einem Mut, spornten an oder übernahmen gar eine Extrarunde, damit man sich etwas erholen konnte.

Erholen konnte man sich ausserdem in den Schwimmpausen auf Matten im Ruheraum oder im ChillOut-Room. Und sportlergerechte Zwischenverpflegungen sowie grosse Portionen Rigatoni an Tomatensauce versorgten den Körper mit neuer Energie.

Diese Unmengen von Teigwaren wurden von nichtschwimmenden Schülern mithilfe der Küchenmannschaft des SGU-Restaurants gekocht. Denn während die 15 Teams im Wasser ihre Bahnen zogen, gingen die restlichen Schüler/-innen ihren zugeteilten Aufgaben nach. In der Küche wurden Unmengen von Teigwaren mit Tomatensauce zubereitet, das Medienteam schoss erste Fotos und begann interessante Informationen zu sammeln für den stündlichen Live-Ticker auf Facebook und an strategisch wichtigen Punkten wurden Posten bezogen, um die Durchgangskontrolle genauestens durchzuführen. Am Beckenrand schliesslich zählten Erwachsene sowie Schülerinnen und Schüler gewissenhaft die geschwommenen Längen. Diese Aufgabe war zwar nicht überaus spannend, jedoch sehr wichtig und verlangte hohe Konzentration.

Gegen 18.00 Uhr machten sich die vergangenen anstrengenden Stunden langsam bemerkbar. Die Gesamtleistung der Teams ging ein wenig zurück, die Gesichter der Anwesenden zeigten immer mehr Spuren von Müdigkeit und auch die Energie des einen oder anderen musste mit Traubenzucker, Magnesium oder Bananen angekurbelt werden. Doch die Motivation war weiterhin hoch, das Ziel bald erreicht. Die letzten Reserven wurden angezapft. Vielleicht würde es noch gelingen, das Team, das schon seit ein paar Stunden vor einem lag, jetzt endlich einzuholen? Eventuell sogar an die Spitze vorzudringen?

Es trudelten immer mehr auch auswärtige Zuschauer ein, um die Athletinnen und Athleten in der Endphase zu unterstützen. In der letzten, der 12. Stunde, wurde es in der Schwimmhalle immer lauter und hektischer. Klassenkameraden, Familienmitglieder, Lehrpersonen und weitere Mitarbeitende trieben die Schwimmenden lautstark an. Das Tempo auf den einzelnen Bahnen stieg, erreichte fast das Rekordtempo der 1. Stunde. Schnell, noch schneller, alles geben, was noch geht ... und dann der erlösende Schlusston! Jubel, Ausgelassenheit, Erleichterung, Stolz auf die erbrachte Leistung, das Durchhalten, den tollen Teamzusammenhalt überdeckten in diesem Moment jegliche Müdigkeit.

Dass solch ein spannender Anlass zustande kam, ist dem Schwimmlehrer des Schulschwimmens Linthebene, Herr Reich, zu verdanken. Zwar gab es schon seit vielen Jahren für die 2. Oberstufenklassen einen Schwimmwettkampf, doch Herr Reich suchte nach einer neuen Idee. Dabei liess er sich vom 24-Stunden-Schwimmwettkampf inspirieren, an welchem er selber schon zwei Mal teilgenommen hatte. Es gelang Herrn Reich, zusammen mit seinem Helferteam, in Rekordzeit diesen einzigartigen Wettstreit im Wasser auf die Beine zu stellen. Aufgrund der Stimmung während und der Rückmeldungen nach diesem zwar strengen, aber einmaligen Tag, zieht Pascal Reich eine weitere Auflage des 8to8 sicher gerne in Betracht.

Und wer siegte überhaupt? Eigentlich alle!


Konkret jedoch, aufgrund der meistgeschwommenen Meter in diesen 12 Stunden, belegte das von Anfang an dominierende Team «Fish-Army» der 3. Sek Näfels den 1. Platz, gefolgt vom Team «Die Seitenstecher» der 3. Sek Schänis und vom Team «dia, wo nöd schwimmä chönd» der 3. Real Schänis.

Weitere Infos und Resultate sind auf «schulschwimmen-linthebene.ch» zu finden.