Abendmusik zum Karfreitag mit dem „Ensemble Pyramide“

Die Abendmusik zum Karfreitag in der reformierten Kirche von Schwanden stellte zugleich den zweiten feierlichen Akt zum 50-jährigen Jubiläum von Jakob Strebi als Organist dar. Das sechsköpfige „Ensemble Pyramide“ entführte die Zuhörer in die Welt Joseph Haydns und des französischen Komponisten Gabriel Pierné. Zudem fand sich Platz für die Komposition „Nacht“ op. 19 (1998), geschrieben von Strebis Tochter Trudi.

 



Das "Ensemble Pyramide" mit der Komponistin Trudi Strebi im Vordergrund. (Bild: mst.)
Das "Ensemble Pyramide" mit der Komponistin Trudi Strebi im Vordergrund. (Bild: mst.)

Anita Jehli, die am Konzert mitwirkte, gründete 1986 die „Abendmusik zum Karfreitag“. Seitdem muss die Schwandner Bevölkerung an diesem wichtigen Feiertag nicht mehr ohne Konzert auskommen. Das letzte stand im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums von Jakob Strebis Organistentätigkeit. Das „Ensemble Pyramide“ besteht aus Markus Brönnimann (Flöte), Barbara Tillmann (Oboe), Ulrike Jacoby (Violine), Muriel Schweizer (Viola), Anita Jehli (Violoncello) und Jaël Bertschinger (Harfe).

Joseph Haydn

Joseph Haydns „Notturno“ in G-Dur Nr. 8 ist für Flöte, Oboe , Violine, Viola und Violoncello geschrieben. „Notturno“ ist im 18. Jahrhundert die Bezeichnung für mehrsätzige Instrumentalwerke, die sich in ihrer Faktur nicht von Serenaden, Kassationen und Divertimenti unterscheiden. Synonym erscheint gelegentlich die deutsche Bezeichnung „Nachtmusik“. Die sechs Musikerinnen und Musiker spielten auf technisch hohem Niveau und mit einer hinreissenden Expressivität.

Bei Haydns Streichquartett in C-Dur op. 20/2, genannt „Sonnenquartett“, ist die Ausbildung aller vier Stimmen zur Selbständigkeit erreicht. Dieses Werk weist eine Fuge als Schlusssatz auf. Die Klänge von Flöte, Violine, Viola und Violoncello breiteten sich anmutig und lustvoll im Raum aus.

Trudi Strebis Komposition „Nacht“

Die Komposition „Nacht“ von Trudi Strebi, der Tochter von Jakob Strebi, wartete mit sphärischen Klängen auf. Vielleicht kann man sie sich als lang gezogene Klänge mit Pizzikato-Akzenten der Harfe und des Cellos vorstellen. Es handelt sich um ein melancholisches, leicht depressives Stück, mit immer von Neuem eingebrachten modernen, expressiven Stellen des Cellos. Viele Dissonanzen waren auszumachen.

Der zweite Teil des Komposition war etwas eingängiger, ein an Claude Debussy gemahnendes Stück, das wohlklingend und ganz wenig schräg daherkam. Einmal musste dabei die Querflöte gewechselt werden.

Gabriel Pierné

Sehr populär von Gabriel Pierné ist das „Album pour mes petits amis“ von 1887. Das „Pastorale“ hatte pointierte Stellen der Klarinette und der Querflöte und einen überraschenden Schluss. Die „Farandole“ war fröhlich. „La veillée de l`ange gardien“, „Petite gavotte“ sowie „Chanson d`autrefois“ hiessen die weiteren, kurzen Stücke. Ein Höhepunkt war der rhythmische „Marche des petits soldats de plomb“, mit viel Pizzikato und viel Schmiss gespielt.