«Aber was ist das für eine Freiheit»

«Eckpfeiler der Schweiz sind sicher Freiheit und Sicherheit», betone Regierungsrätin Marianne Lienhard an der Nationalfeier in Schwanden. Gerade aber die Freiheit hat sich seit den kämpferischen Anfängen der Eidgenossenschaft stark verändert. Während es damals um Unabhängigkeit gegenüber andern Mächten ging, verstehen heute viele unter Freiheit wohl eher Flexibilität. «Uns ist es heute doch immer wichtiger, unsere Arbeitszeit unseren anderen Interessen anpassen zu können.» Damit müsse aber gerade die Familie auch flexibel gestaltet werden; dass alle Familienmitglieder zur gleichen Zeit am Mittagstisch anzutreffen sind, werde so immer unwahrscheinlicher. Lienhard fragte sich aber, ob das wirklich die Freiheit sei, die wir uns in der Tat wünschen sollen. Oder die Gemeinschaft mit der Familie, Freunden und den Mitbürgern einen grösseren Stellenwert einnehmen sollen. Als bestes Beispiel erwähnte sie hier das 1. Glarner Kantonalturnfest diesen Juni in Schwanden. «Alle turnenden Vereine in der Gemeinde Glarus Süd packten hier gemeinsam an und stellten etwas Einmaliges auf die Beine.» Für die Regierungsrätin sei dies zudem eine wichtige Leistung im Zusammenfinden der neuen Gemeinde Glarus Süd. «Die neue Struktur hat uns hier auch grosse Freiheiten gegeben. Darin geht aber parallel auch eine grosse Verantwortung einher.» Noch in diesem Jahr wird das Stimmvolk ein weiteres Mal über den Nutzungsplan sowie die Schulstandorte befinden. Nicht nur hier gehe es darum, im nun grösseren Rahmen zu denken; und zwar nicht nur, was dem Dorf, sondern der ganzen Gemeinde und sogar dem ganzen Kanton am meisten nutzt.

Wenn sie sich Glarus Süd in zehn Jahren vorstelle, schloss Lienhard ihre Ansprache, wünsche sie sich ein moderates Wachstum, starke Industrie und Gewerbe, aber vielleicht auch die Aussicht auf eine schnelle Strasse.

Umrahmt wurde der durch den Samariterverein Schwanden und der Harmoniemusik Schwanden organisierte Anlass von einem Platzkonzert sowie einem reichhaltigen Brunch.