Abschied von der Kanzel

Peter Hofmann predigte am Sonntag ein letztes Mal als Gemeindepfarrer vor der reformierten Kirchgemeinde Schwanden. Viel Dankbarkeit, spürbare Verbundenheit und ein fröhliches Fest machten den Abschied ein Stück weit leicht.



Pfarrer Peter Hofmann sagt: "Auf Wiedersehen" (Bilder: ruedi kuchen)
Pfarrer Peter Hofmann sagt: "Auf Wiedersehen" (Bilder: ruedi kuchen)

In seiner Predigt bezog sich Peter Hofmann auf das Jesus-Wort «Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben» (aus Joh. 15, 5): Für gesundes Wachstum und die Bildung guter Früchte sei es nötig, dass immer wieder unbrauchbare Reben weggeschnitten und die guten gereinigt würden. Dieser Prozess, manchmal schmerzlich, begleite uns alle durchs Leben – doch mit der festen Verwurzelung in der Liebe Jesu fliesse den Kindern Gottes so immer neues Leben zu. Dies sei eben nicht statisch, auch wenn uns solches zuweilen einfacher erschiene. So nimmt auch Hofmann die Herausforderung an, neue Zweige zu entwickeln – nach sieben Jahren als Gemeindepfarrer in Schwanden (seit 2011 im Glarnerland und seit 2019 auch als Dekan der reformierten Landeskirche im Amt): Er widmet sich fortan seinem Herzensprojekt «Erstes Clubhaus Schweiz im Glarnerland», das Menschen mit Psychiatrieerfahrung eine neue Heimat bieten soll. Wohl wird er auch weiter schreibend tätig sein; gerade bringt er mit «Wortproviant» ein neues Büchlein mit 39 Denkpausen heraus. Kirchgemeinde-Präsident Hansueli Knobel würdigte Hofmanns Einsatz und Kirchenrätin Brigitte Baumgartner enthüllte ein Präsent: ein Gemälde, das ein chinesischer Künstler von Schwanden gemalt hat. Der gelernte Steinbildhauer Knobel zog wiederum einen sinnfälligen Vergleich: Ein Künstler wisse, was er schaffen wolle, und auch den Sinn dahinter – gleichwohl sei der Weg zum Werk nicht einfach und zuweilen mit Umwegen und Rückschlägen verbunden … wie eben auch der Lebensweg.

Das Gemälde gefiel dem Beschenkten sichtlich, wie auch die wunderbare Gottesdienst-Musik: Am Marimbaphon und der Orgel zauberten Jacqueline Ott und Martin Zimmermann ein hochvirtuoses und stilistisch facettenreiches Klang-Feuerwerk. Die grosse Verbundenheit der Anwesenden, welche Hofmann auch weiterhin pflegen möchte, wurde auch nach dem Gottesdienst in vielen Begegnungen am folgenden Freiluft-Fest erlebbar. Und mit Regula Eschle Wyler feierte auch bereits die künftige Schwandner Gemeindepfarrerin mit.