Abseits von kassenfüllenden Konzertreihen

Dem Glarner Madrigalchor – er besteht seit etwas mehr als 40 Jahren – gehören gegen 30 sangesfreudige, musikalischem Neuland nie abgeneigte Damen und Herren aus dem gesamten Kantonsgebiet und angrenzenden Regionen an.



Gudrun Illi präsidiert den Glarner Madrigalchor. (Bilder: pm) Niklaus Meyer ist seit Bestehen des Chors der gar umsichtige und engagiert tätige musikalische Leiter.
Gudrun Illi präsidiert den Glarner Madrigalchor. (Bilder: pm) Niklaus Meyer ist seit Bestehen des Chors der gar umsichtige und engagiert tätige musikalische Leiter.

Versierter und begeisterungsfähiger musikalischer Leiter ist seit Bestehen des Chors der in St. Gallen wohnhafte Niklaus Meyer. So ist verständlich, dass die glarnerische Chorgemeinschaft hin und wieder mit dem St. Galler Kammerchor, geleitet wird er ebenfalls von Niklaus Meyer, auftritt. Jüngst war das mit den Werken «Olav Trygvason» von Edvard Grieg und «Die erste Walpurgisnacht» von Felix Mendelssohn Bartoldy mit je einer Aufführung in der Tonhalle St. Gallen und der Stadtkirche Glarus der Fall. Anlässlich der 30. ordentlichen Hauptversammlung im nach wie vor kleinsten Hauptort der Welt blickte der stets umsichtig und einfühlsam leitende Dirigent auf dieses für ihn spürbar bewegende Ereignis zurück. Dessen Realisierung hat ihn seit Jahren beschäftigt. Er zeigte auf, wie mühsam beispielsweise die Suche nach authentischem, schliesslich in Norwegen erhältlichem Notenmaterial und die Erarbeitung mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz war, wie spannend das Zusammenführen der beiden Chorgemeinschaften ausfiel. Er würdigte, seinen immensen und kompetenten Einsatz fast unbeachtet lassend, das Engagement und das hohe Einfühlungsvermögen der Chorleute. Gleichzeitig befasste er sich mit Zukünftigem, das etwas mehr Ruhe, aber ein nicht minder hohes Engagement erfordert. An Allerheiligen werden Paul Gigers «O Ignis», die «Lamentationes» von Thomas Tallis und mehrere Sätze aus der «Missa O Magnum Mysterium» von Tomas Luis de Victoria in Netstal und voraussichtlich in Winterthur zur Aufführung gelangen. Für Frühling 2013 ist ein Konzert mit «Die schöne Müllerin» von Schubert und Liedern von Paul Hindemith geplant. Am 1. November des gleichen Jahres wird eine zeitgenössische Gretschaninov-Messe und ein Projekt mit dem Paternoster der Komponisten Verdi, Tschaikowsky und Strawinski zur Aufführung gelangen. Es war spürbar, dass Meyer die Arbeit mit den Madrigalisten wirklich schätzt und gewillt ist, sich mit Unbekanntem, aber durchaus Reizvollem intensiv auseinanderzusetzen und aufzuführen.

Chorpräsidentin Gudrun Illi erwähnte die verschiedenen Auftritte. Sie zeigte auf, dass verschiedene Chormitglieder in Haydns «Die vier Jahreszeiten» in St. Gallen und beim Projekt «Via crucis» des Ennendaner Kirchenchors mitgewirkt haben, aber auch dass die Januar-Aufführung in der Stadtkirche Glarus mit dem Organisten Emanuele Jannibelli und der Solistin Susanne Frei auf hohe, verdiente Beachtung gestossen ist. Nachhaltig gewürdigt wurden die sachkundigen Kommentare in unserer Presse. Der präsidiale Rückblick galt ebenfalls den Konzerten in St. Gallen und Glarus. Gudrun Illis umfassender Dank ging an gar viele, was aufzeigt, wie tatkräftig alle beim Realisieren mithelfen, sei es beim Verfassen von Protokollen, der aufwendigen Sponsorensuche, Finanzfragen, Betreuen der Homepage und anderem. Umsichtig und gar gewissenhaft ist Thomas Zimmermann fürs Finanzielle zuständig. Er äusserte sich zum Vermögen, zu noch erwartenden Defiziten nicht abgerechneter Konzerte , dem Bezahlen von Notenmaterial und anderem. Auch diese Arbeit wurde nachhaltig verdankt.

Im Bereich «Personelles» wurde für die Schwandnerin Marina Stauffacher der Netstaler Heiri Trümpy neu in den Vorstand gewählt. Es verblieben damit in verschiedensten Chargen Hans Fäh, Monika Heer, Gudrun Illi, Thomas Zimmermann und Elsa Hubbuch. Erfreulich war, dass sich mit Michi Frepp ein versierter Bassist zum Mittun im Rahmen eines neuenArtikel gesanglichen Projekts entschied. Weitere Sangesfreudige sind zum Mittun jederzeit eingeladen. Der Stimmbildung soll wieder vermehrt Beachtung geschenkt werden. Der Vorstand will das mit dem unter anderem an der Glarrner Musikschule tätigen Gesangslehrer Philipp Meier einst Begonnene aufgreifen und weiterführen. Für Kommendes, Ungewohntes ist der Glarner Madrigalchor damit bereit.