Abwässer von 40 000 Menschen gereinigt

Mit einer kleinen Jubiläumsfeier erinnerte der Abwasserverband Glarnerland (AVG) an die Gründung des Verbandes vor 41 Jahren. Vor 40 Jahren erfolgte der Spatenstich zur ARA in Bilten.



welche über den Abwasserverband Glarnerland informiert. Die Gäste wurden durch Betriebsleiter Klaus Biermann (2. von rechts) durch die Anlage in Bilten geführt.
welche über den Abwasserverband Glarnerland informiert. Die Gäste wurden durch Betriebsleiter Klaus Biermann (2. von rechts) durch die Anlage in Bilten geführt.

In den Sechzigerjahren brillierte der Kanton Glarus keineswegs mit der Reinigung seiner Abwässer. Auf entsprechenden Tabellen des zuständigen Bundsamtes rangierte Glarus zusammen mit wenigen andern Kantonen ziemlich am Schluss der Rangliste. Dies erfuhren die Teilnehmer einer kleinen Jubiläumsfeier am vergangenen Freitagabend in Bilten von Dr. Jakob Marti, Chef des Glarner Umweltschutzamtes. Nach zahlreichen Gesprächen und Verhandlungen wurde schliesslich am 24. März 2012 der Abwasserverband Glarner Mittel- und Unterland gegründet. Der langjährige Gemeindepräsident von Näfels, Emil Feldmann, wurde erster Präsident des Verbandes. Ab 1976 konnte in der Abwassereinigungsanlage (ARA) in Bilten der Teilbetrieb aufgenommen werden.

Bis heute 115 Millionen Franken investiert

Heute werden dort die Abwässer von rund 40 000 Menschen aus dem Glarnerland (ausser dem Sernftal) sowie der Gemeinden Weesen, Amden und Schänis gereinigt. In der Anlage können pro Jahr auch 1,8 Gigawattstunden Strom produziert werden.

Im Laufe der vielen Jahre musste die Anlage mit Installationen und Maschinen stets den neusten Erkenntnissen im Gewässerschutz angepasst werden. So sind in Bilten, wie Marti ausführte, bis heute rund 115 Millionen Franken investiert worden. Obwohl sich die Qualität unserer Gewässer dank der zahlreichen ARAs gegenüber den Siebzigerjahren markant verbessert hat, stellen neue Schmutzstoffe, fortschrittliche Erkenntnisse und strengere Gesetze die ARA-Betreiber laufend vor neue Aufgaben. In einer ARA werden der Natur nachgeahmte Reinigungsprozesse um ein Mehrfaches intensiviert und mit chemischen Verfahren ergänzt.

Stand der Techniik weiterhin beachten


Zu Beginn der Jubiläumsfeier wurden die Gäste durch Betriebsleiter Klaus Biermann und Betriebsleiter-Stellvertreter Roland Schwitter durch die Anlage in Bilten geführt. Dabei mag es den Laien immer wieder erstaunen, welche gewaltigen technischen Installationen für die Abwasserreinigung benötigt werden. Wie Georg Banzer, seit 18 Jahren Präsident des Verbandes, in einer kurzen Standortbestimmung festhielt, wird in nächster Zeit als eine neue Stufe die Mikroverunreinigung dazukommen. Eine weitere Aufgabe der nächsten Jahre wird die Sanierung des Verbandkanals sein. Ferner seien die Verhandlungen für den Anschluss der ARA Engi im Gange. Für Jakob Marti ist es wichtig, für die Werterhaltung der Anlagen zu sorgen und den Stand der Technik zu beachten. Mit der ARA in Bilten verfüge der Verband über eine gute Anlage, die dem Stand der Technik entspreche und kostengünstig funktioniere. Es sei in den zurückliegenden 41 Jahren viel geleistet worden, aber es bleibe noch viel zu tun und man müsse «am Ball» bleiben.