Man muss fit sein für seinen Job. Man braucht Vorstellungsvermögen, denn im offenen Graben sieht vieles anders aus als auf den Plänen. Vor allem aber braucht es in jedem Moment sauberes Arbeiten, denn ist eine Leitung erst einmal verlegt, soll sie 50 bis 100 Jahre lang halten. «Meine Grundausbildung zum Sanitärinstallateur und Spengler machte ich bei Aebli in Ennenda, wo ich 10 Jahre arbeitete.» Inzwischen arbeitet Marcel Fischli bei den tb.glarus als Rohrnetzmonteur. Im Unterschied zum Sanitärinstallateur, welcher die Installationen im Gebäudeinnern ausführt, ist der Rohrnetzmonteur für den Bau der erdverlegten Leitungen von der Quelle bis zu den Häusern zuständig. «In diesem Frühling konnte ich die einjährige berufsbegleitende Weiterbildung zum Rohrnetzmonteur abschliessen und den eidgenössischen Fachausweis erwerben.» An seinem Job liebt er die Abwechslung. «Es läuft was, ich bin oft draussen und kann körperlich arbeiten. Für mich wäre das nichts, im Büro zu sitzen. Aber wenn man dann bei -15 Grad draussen arbeitet, oder wie Anfang Juli, bei +35 Grad, ist das anstrengend.»
Notwendige Versorgung
Das Wasser-Verteilnetz der tb.glarus misst 87 Kilometer. Dazu kommen 75 Kilometer Hauszuleitungen. Das Erdgasnetz besteht aus 50 Kilometern Versorgungs- und 22 Kilometer Hauszuleitungen. Sie alle müssen gebaut, repariert oder bei Bedarf ersetzt werden. Bei geplanten Erneuerungsarbeiten werden die Anwohner frühzeitig informiert und: «Bereits 2 bis 3 Wochen vor Beginn der Arbeiten überlege ich mir, wie wir die betroffenen Häuser provisorisch mit Wasser versorgen.» Bei Notfällen dagegen muss das Wasser schnell abgestellt werden. «In diesem Juni kam es in der Sandstrasse zu einem Rohrleitungsbruch bei einer alten Graugussleitung. Das Wasser trat direkt auf die Strasse aus.» Mit einer gezielten Erneuerung der ältesten Leitungen können solche teuren Leitungsbrüche vermieden werden – das sind Investitionen, die sich lohnen.
Zur Sicherstellung einer möglichst dauernden Versorgung aller Kunden mit Wasser und Erdgas sind teilweise auch Arbeitseinsätze ausserhalb der regulären Arbeitszeiten nötig, alle sechs Wochen ist Marcel Fischli für eine Woche rund um die Uhr in Einsatzbereitschaft. Speziell für Marcel Fischli sind die Pikett-Einsätze beim Gas. «Die Leute haben grossen Respekt vor Gas, deshalb gibt es oft Fehlalarme. Wir gehen dann vor Ort und messen. Bei der Arbeit an der Gasleitung ist besondere Vorsicht geboten, es gelten strenge Vorschriften. Aber auch die Sicherheit nimmt stets zu, so werden heute in den Geräten Sicherungen eingebaut, damit das Gas abgestellt wird, sobald die Flamme erlischt.» Ob Erdgas oder Wasser – beim Rohrnetzmonteur zählt die Sorgfalt. Nebst Reparatur- und Leitungsbauarbeiten gehören das Orten und Einmessen der Leitungen und periodische Kontrollen im Netz zu Fischlis Aufgaben. «Schade eigentlich, dass man unsere Arbeit nicht sehen kann, wenn sie fertig ist.
Mit Leib und Seele Glarner
Marcel Fischli spielt im Herren-Team der Hurricanes Glarnerland Unihockey und ist beim Tennisclub Ennenda aktiv. Im Winter geht es aufs Snowboard, sobald Schnee liegt. «Ich war schon in Amerika, auf Bali, in Thailand. Gerne bin ich auch im Ferienhaus unserer Familie im Tessin. Hier im Glarnerland habe ich aber alles, was ich brauche. Ich lebe gerne hier.» Gas- und Wasserversorger wenden den grössten Teil ihrer Budgets für den Leitungsbau auf. Rohrnetzmonteure wie Marcel Fischli garantieren, dass diese Investitionen in ein hochwertiges Netz fliessen, mit dem auch kommende Generationen sicher und effizient versorgt werden können. Eine abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe.
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