Achterbahnfahrt auf dem Schachbrett

Mit einem Schlussspurt in den beiden letzten Runden platziert sich der Schachklub Glarus nach einer turbulenten Saison im Mittelfeld der NLB. Zudem steht mit den NLA-Finalrunden am 12./13. Oktober ein schachliches Highlight bevor.



Fabian Ferster blieb in sieben Einsätzen für den SK Glarus unbesiegt und trug mit zwei gewonnenen Partien zum versöhnlichen Saisonabschluss bei. (Bild: Martin Dürst)
Fabian Ferster blieb in sieben Einsätzen für den SK Glarus unbesiegt und trug mit zwei gewonnenen Partien zum versöhnlichen Saisonabschluss bei. (Bild: Martin Dürst)

Die Saison 2024 begann für den Schachklub Glarus optimal. Mit drei Siegen setzten sich die Glarner an die NLB-Tabellenspitze. Würde es diesmal sogar für den Aufsteig reichen? Die Antwort war ernüchternd. Ihre sommerlichen Aspirationen haben die Glarner Schachspieler schnell vergessen müssen. Nach der Sommerpause warfen zwei Niederlagen in den entscheidenden Matches gegen die Spitzenteams von St.Gallen und Tribschen Luzern die den SK Glarus in der Tabelle zurück. Plötzlich drohte vor der finalen Doppelrunde sogar ein Abstieg in die 1. Liga. Umdenken, neue Ausgangslange: punkten oder «Ade, Nati-B».

Rettung in letzter Sekunde

Das Auswärtspiel gegen die SG Zürich begann schlecht. Nach einem Remis von Guido Neuberger sah es zunächst positiv aus, doch dann wendete sich das Geschehen und Glarus geriet durch zwei Niederlagen in Rückstand. Trotz Kampfgeist liess sich der Rückstand nicht wettmachen, bis es nach gut drei Stunden 2:4 gegen Glarus stand. Ufuk Tuncer und Dmitry Atlas standen nun unter dem Druck, ihre Partien gewinnen zu müssen, um wenigstens einen dringend benötigten Mannschaftspunkt nach Hause zu bringen. Atlas und Tuncer, der eine bärenstarke Saison spielt, zeigten ihr bestes Schach und holten die dringend benötigten Siege zum 4:4-Unentschieden. 

Versöhnlicher Saisonabschluss

Das hart erkämpfte Unentschieden sicherte Glarus den Verbleib in der NLB. Die Glarner konnten damit entspannt in die letzte Runde gegen Nimzowitsch Zürich gehen. Auch Nimzowitsch hatte sich gerade den Ligaerhalt gesichert und so gab sich der siebenfache Schweizer Meister GM Joe Gallagher am Zürcher Spitzenbrett friedfertig, was in einem schnellen Remis endete. Weitere Remis von Dmitry Atlas und Guido Neuberger folgten. Jan Selingas mutiges Manöver zahlte sich nicht aus und der junge Glarner musste seine Partie aufgeben. Nach einem weiteren Remis durch Oswald Bürgi stand es 2:3 für die Gäste aus Zürich, aber dann zündete Glarus erneut ein Schlussfeuerwerk. Niko Pogan glich aus und Fabian Ferster und Philipp Lins waren ebenfalls erfolgreich. Mit 5:3 knüpfte Glarus in der letzten Runde an den gelungenen Saisonstart an und rangiert zum Saisonende auf dem 5. Tabellenrang.

NLA-Finalrunden in Glarus als Höhepunkt des Jubiläumsjahres

Die NLB-Saison ist beendet, das Finale der NLA steht noch bevor. In diesem Jahr wird die finale Doppelrunde am 12. und 13. Oktober durch den Schachklub Glarus organisiert. Der Schachklub, der vor exakt 100 Jahren am 12. Oktober 1924 gegründet wurde, feiert mit den NLA-Finalrunden im «Schützenhaus» Glarus ein eigentliches Schachfest, wie es in dieser Form im Glarnerland noch nie stattgefunden hat. Da es um den Titel des Schweizer Mannschaftsmeisters geht, ist mit dem Erscheinen zahlreicher Grossmeister und weiterer Titelträger zu rechnen. Für Spannung ist gesorgt.

NLB Ostgruppe, Schlussstand 2024

  1. Tribschen               16/45.5 (Aufstieg)
  2. St. Gallen                12/40.0
  3. Winterthur 2         11/37.0
  4. Trubschachen       10/37.0
  5. Glarus                        9/40.5
  6. Olten                          8/35.5
  7. Zürich 2                     8/35.0
  8. Nimzowitsch           7/33.5
  9. Wettswil                   5/30.0 (Abstieg)
  10. Uzwil                          4/26.0 (Abstieg)