ACO Passavant AG – Elemente aus dem Glarnerland

Der 50. Medienworkshop der Glarner Handelskammer fand am Mittwoch bei der ACO Passavant AG in Netstal statt. Begrüsst wurden die Teilnehmer durch die Geschäftsleitung im neuen, sehr modernen Pavillon der Firma. Dieser Pavillon wurde von der Stiftung der Firma finanziert und dient der Kundenschulung. Ist aber auch sehr für Mitarbeiterveranstaltungen geeignet.



ACO Passavant AG – Elemente aus dem Glarnerland

Zu Beginn seiner Begrüssung stellte der Geschäftsführer von ACO, Dr. Dieter Strich, die anwesenden Mitglieder der Geschäftsleitung vor. Für die Finanzen ist der Schwandner Hansheinrich Hefti und für die Produktion Rino Saredi aus Näfels zuständig. Verstärkt wird das Team durch Harald Heinze, seit 06 in der Firma und zuständig für Betrieb und Marketing.

Geschichte der ACO Passavant AG

Kurz aber sehr informativ erzählte Dieter Strich die Geschichte der ACO Passavant AG, einer Familien-AG. Gegründet wurde die Firma als Diversifikationsbetrieb der Seidendruckerei AG Mitlödi. Im Jahre 1988 wurde die Firma in eine eigenständige Aktiengesellschaft ACO Bauelement AG umgewandelt und so Mitglied der weltweit tätigen ACO Gruppe. Um den gestiegenen Produktionsanforderungen zu genügen, erstellte die Firma im Jahre 1991 das Verwaltungs- und Produktionsgebäude in Netstal. Damit war der Weg frei um auch Elemente in der Grösse von bis zu 800 kg Gesamtgewicht herzustellen. Seit dem 1. Januar 2003 ist die korrekte Firmenbezeichnung ACO Passavant AG. In Netstal werden heute 70 Mitarbeiter beschäftigt, davon 29 in der Produktion, 22 in der Verwaltung und 16 im Aussendienst. Im gesamten Konzern arbeiten weltweit über 3.400 Mitarbeiter in zwölf Ländern mit Total 26 Produktionsstätten. Die gesamte Fläche der ACO beträgt 35.000 m2, wovon gut 4.500 m2 überbaut sind (2.750 m2 Produktionshalle und 1.350 m2 überdachter Lagerplatz und 400 m2 Verwaltungsgebäude). Seit 1991 wurde in verschiedenen Etappen immer wieder erweitert, sodass heute nur noch eine Landreserve von knapp 4.000 m2 vorhanden ist. Die Firma verfügt über eine Spartenorganisation mit drei Sparten und zwar: Bauelemente, Gebäudeentwässerung und Spezialtiefbau. Polymerbeton ist der hauptsächlichste Werkstoff, welcher in Netstal verwendet wird. Mit diesem Material werden die verschiedenen Elemente hergestellt.

Produktion und Lager

Nach diesen interessanten Ausführungen wurden die Teilnehmer zu einer Betriebsführung durch Rino Saredi eingeladen. „Flexibilität ist eine unserer Stärken und dies wird in der heutigen hektischen Zeit immer wichtiger“ dies die Worte von Saredi während der Besichtigung der ersten Produktionshalle, in welcher ausschliesslich Edelstahl verarbeitet wird. Die laufend steigenden Kosten sind auch für ACO zu einem Problem geworden, können zu ihrem Bedauern, die ständig steigenden Mehrkosten nicht auf das Endprodukt abgewälzt werden und mindern so die Wertschöpfung. In der zweiten und dritten Fabrikationshalle werden die unterschiedlichsten Elemente aus Polymerbeton hergestellt. Standardteile werden jeweils in grösseren Serien auf Stahlformen hergestellt. Für spezielle Kundenwünsche mit geringen Auflagen werden dagegen Holzformen verwendet. Der Polymerbeton, bestehend aus dem grössten Anteil Quarzsand und einem kleineren Anteil Harz wird erhitzt und anschliessend in die Formen gegossen. Nach dem Entformen aus der Form müssen die Elemente noch gut acht Stunden abkühlen und aushärten. Nach insgesamt maximal drei Tagen ab Produktion können die Elemente ohne Probleme eingebaut werden. Der Lagerbestand ist zurzeit relativ tief, wird aber in den nächsten Wochen wieder zunehmen, da die Bausaison zu Ende geht. Nach Aussage von Harald Heinze ist ein umfangreicher Lagerbestand sehr wichtig, um die Bestellungen raschmöglichst ausliefern zu können. Die Bestellungen erfolgen in der Regel leider immer sehr kurzfristig und die Baumeister haben anderseits keine allzugrosse Geduld. Die Flexibilität ist, wie eingangs von Dr. Strich erwähnt, die grosse Stärke von ACO und ist ein wichtiger Grund des Erfolges des Unternehmens.

Problem mit der Strassenzufahrt

Nach den Worten vom Betriebsleiter Saredi war die Verlagerung der Produktion von Mitlödi nach Netstal ein sehr guter Entscheid und hat sich für das Unternehmen positiv ausgewirkt. Ein Problem ist aber leider die Strassenzufahrt zu ihrem Betrieb. Im Jahr werden mehr als 5.000 Tonnen Quarzsand per Eisenbahn in Nestal angeliefert. Dazu kommen aber über 700 Tonnen Harz, welche mit LKW angeliefert werden. Weiter verlassen pro Woche mindestens zwölf bis fünfzehn beladene LKW das Fabrikgelände. All diese LKW müssen auf recht kompliziertem Weg zum oder vom Fabrikgelände fahren. Die Strasse in die Industrie Kleinzaun in Netstal ist sehr schmal und führt vorbei an einigen Einfamilienhäusern. Oft haben die ausländischen LKW-Fahrer Mühe, die Firma zu finden und behindern immer wieder den Verkehr auf der Achse Näfels-Glarus. ACO hat schon verschiedentlich bei den Behörden - unter anderem auch beim Regierungsrat - vorgesprochen und das nach wie vor aktuelle Problem vorgetragen. Leider bisher ohne Erfolg. Dieses Problem bildete auch beim anschliessenden Apéro genügend Gesprächsstoff. „Es kann für die Firma sicher kein Trost sein, dass wir zuwarten sollen, bis das neue Mobilitätskonzept realisiert wird“ dies die abschliessenden Worte von Rino Saredi.

Weitere Informationen zur Firma ACO Passavant AG entnehmen Sie dem PDF-file im Anhang.