Ich gebe es zu: So richtig weihnächtlich bin ich noch nicht eingestellt. Dazu fehlt mir vor allem der Schnee im Tal. Die Berge sind zwar weiss geworden, aber der Talboden rings um Glarus ist noch nicht verzuckert. Zu mild sind die Temperaturen, zu selten die Niederschläge.
Unser Haus ist auch noch nicht richtig geschmückt. Der Adventskranz und einige Kerzen sorgen zwar für eine schöne, warme Stimmung am Abend, doch an den Fenstern leuchten noch keine Sterne in die Dunkelheit hinaus. Die grosse Glasvase ist noch nicht mit Christbaumkugeln gefüllt, die Dekoration überhaupt noch zu wenig weihnächtlich. Nicht zu reden von den Geschenken, mit denen ich mich noch gar nicht befasst habe.
Dabei hatte ich gehofft, an den Weihnachtsmärkten in Colmar und Lörrach etwas vom Zauber der Adventszeit zu erhaschen. Anfang Dezember sind wir mit Freunden dorthin gefahren, und es war wunderschön. In Colmar berührte die funkelnde Pracht an den alten Häusern und in den eigens für den Markt aufgestellten Holzhäuschen unser Herz, in Lörrach sprach uns vor allem das Angebot an. Wir hatten es schön miteinander und genossen das Beisammensein.
Zurück in Glarus, kamen die Niederschläge, und es flockte bis ins Tal herunter. Also die besten Voraussetzungen, um die zauberhafte Stimmung beizubehalten. Doch der Schnee fehlt nach wie vor, die Adventsstimmung ist wieder etwas verblasst. In den Medien dominieren die Berichte zu den bevorstehenden Bundesratswahlen samt wenig erbauendem Parteiengezänk, was auch nicht so richtig zum Advent passen will.
Doch der Advent ist die Zeit der Hoffnung. Also warten wir getrost auf die Tage nach den Wahlen in Bundesbern und freuen uns auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu. Spätestens dann werden wir wieder von der zauberhaften Stimmung ergriffen, von der Hoffnung auf Frieden in der Welt. Und bis dann ist auch unser Haus richtig weihnächtlich geschmückt. Versprochen!