«Ä glückhafts, majörisch schüüs nüüs Jahr», wünscht d’s Didi

Es ist sehr erfreulich, dass die herrlichen Geschichten von Schang Rhyner, alias «Didi&Schang» und Ruedi Hertach weiterleben. Anlässlich der Stubete des Glarner Seniorenverbandes im Glärnischbligg in Ennenda gab es einen speziellen Start ins neue Jahr.



«Ä glückhafts, majörisch schüüs nüüs Jahr», wünscht d’s Didi

Käthy oder besser Didi Rhyner und Peter Meier begeisterten mit auserlesenen, fast wahren Geschichten. Die zahlreichen Senioren des Glarner Seniorenverbandes hörten gespannt zu. Unterbrochen wurden Didi und Peter abwechslungsweise von passender volkstümlicher Musik eines «Ad-hock-Trio» mit Gäbi Leuzinger (Geige), Yvo Oertli (Blockflöte) und Peter Meier (Blockflöte).

Begonnen hat Didi mit dem Elmer Brauch über Weihnachtswünsche beim Bäsi Linggi und anderen lieben Nachbarn. Die Elmer Kinder wünschten den Leuten mit wundersamen Sprüchen ein majörisch gutes Jahr. Es war wohl ein erster «Nebenverdienst» der cleveren Elmer Jugend. Sicher war es aber ein schöner und liebenswerter Brauch und von Didi wunderbar engagiert vorgetragen.

Zwischen den Geschichten spielte das «Ad-hock-Trio» auf. So konnte man über die eben gehörte Geschichte nachdenken und sich auf die nächste freuen.

Ruedi Hertachs Geschichte über den hohen Zaun hat heute eine spezielle Bedeutung! Die Ennendaner Coiffeure wünschten einen «Ennenda-first»-Zaun zu erstellen. Vermutlich hat ihn auch niemand bezahlen wollen.

«Hütet Euch vor dem Bolschewismus!» so hiess eine Geschichte von Ruedi Hertach aus den schwierigen 1920er-Jahren. Es war eine politisch heisse Zeit.

Didis Geschichte «Das lustvolle Erlebnis aus dem Schlafzimmer» löste ein allgemeines Schmunzeln aus. Das erfolgreiche Abstauben sei die Handarbeit, die lustvoll gemacht werde, weil es eine Freude sei, wenn alles wieder sauber ist.

Ruedi Hertach war wohl an vielen Sitzungen anwesend und immer wieder hat das Traktandum «Varia» dem Protokollführenden Kummer bereitet. Hier erwachten die notorischen Beisitzer: Was fehlt beim Traktandum 4 noch? Was ich noch sagen wollte … Der clevere Protokollführer hat vorgesorgt: Die Wirtin beginnt raufzustuhlen.

Ds Lineli lädt ihren Schatz aus Schwändi an der Kilbi zum Sonntagsessen ein. Der Chäpp sollte von ihren Eltern begutachtet werden. So kommt er mit dem Velo zeitlich zum «Z’abed» in Elm an. Das Festessen ist aber schon vorbei, man wollte nicht so lange warten. Z’abed isst man in Elm am Mittag. Später isst man das Vesper.

Ein nächster tiefsinniger Spruch von Ruedi: Kann der Mann so viel denken, wie er spricht?

Über Altersfragen wurden Geschichten erzählt, welche immer wieder zum Schmunzeln animierten: Liegen die Alten den Jungen auf der Tasche? Im AHV-Alter kann man schliesslich nicht mehr «Bungee Jumping» machen. Höchstens ohne Seil …

Man kann im Alter etwas Positives leisten, allerdings mit Menstruations-Hintergrund!

Oder: In der Sage vom Oberrüteli Schaag: Alles was Käse war, wurde von der Hexe zu Silber gemacht. Doch Gnome haben die Silberfiguren in Eisenfiguren verwandelt. Sie stehen nun auf dem Kreisel in Glarus als rostige Landsgemeindebesucher …

Noch lange hätte man solch herrliche Glarner Geschichten geniessen wollen! Herzlichen Dank an die beiden Geschichtenerzähler und die Musikanten mit ihren lüpfigen, kurzweiligen Spielstücken!