Älpler Marco Huser «Es war ein hervorragender Alpsommer»

Wie vieles andere steht auch die diesjährige Alpabfahrt unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Sämtliche von Agrotourismus Glarnerland organisierten Festivitäten im Zusammenhang mit den Alpabfahrten im Klöntal, in Näfels und Schwanden, mussten zum Bedauern vieler Freunde der Alpabfahrten abgesagt werden.



Älpler Hans Zehnder von der Alp Mittlerer und Oberer Fronalp auf dem Weg in sein Winterdomizil (Bilder: hasp)
Älpler Hans Zehnder von der Alp Mittlerer und Oberer Fronalp auf dem Weg in sein Winterdomizil (Bilder: hasp)

Nichtsdestotrotz lassen es sich die Glarner Älpler auch heuer nicht nehmen, ihr Vieh wie jedes Jahr festlich zu schmücken und gemeinsam mit zahlreichen Helferinnen und Helfern zu Tale zu fahren.

Marco Huser von der Hinterschlattalp

Am vergangenen Dienstag war es der Netstaler Älpler Marco Huser von der Hinterschlattalp im hinteren Klöntal, der sich gemeinsam mit seiner Frau Brigitte, seiner Tochter und seiner beiden Söhne und sowie zahlreichen Heferinnen und Helfern den rund 5½-stündigen, beschwerlichen Weg von seiner Alp entlang dem Klöntalersee in sein Winterdomizil ins Rollengut bei Netstal unter die Füsse nahm. Hauser ist der Einzige im Kanton, der die Toggenburger Alpabfahrt zelebriert, begleitet von seinen, den ganzen Weg «zäuerlenden» Älplerkollegen. Neben im herschreitend, beantwortete er mir einige Fragen. So sei es für ihn und wohl auch für alle anderen Älpler im Kanton Glarus ein hervorragender Alpsommer gewesen. Er sei rundum glücklich und zufrieden über den Verlauf der Sömmerung 2020. Glücklich sei er aber auch über den Verlauf der diesjährigen Alpabfahrt. Sie sei zwar etwas hektisch gewesen. Seine Ziegen hätten nämlich gestreikt und seien kurz vor der Alpabfahrt unauffindbar gewesen. Nach längerem Suchen hätte er sie aber heute gefunden. Offenbar wollten seine Ziegen noch oben bleiben. Er werde sie aber später nach Hause ins Rollengut holen.

Hans Zender von der Alp Mittlere und Oberer Fronalp

Ohne es zu wissen, dass sein Älplerkollege Marco Hauser gleichzeitig mit seinem Vieh ins Dorf Netstal unterwegs war, kam es beim ehemaligen Schützenhaus in Netstal zwischen den Senten von Hans Zender, Älpler von der Alp Mittlerer und Oberer Fronalp und Marco Huser von der Hinterschlattalp beinahe zu einer «Alpabfahrtskollision. Vor dem Zusammentreffen stoppte Hauser seine Abfahrt und wartete, bis Zehnder sein Domizil bei der Rütigasse erreicht hatte. Auch Zehnder dürfte rundum zufrieden sein über den Verlauf der Alpsömmerung 2020. So werden noch bis zum 31. September täglich die Glarner Älpler zu Tale fahren. Der angesagte Kälte-Einbruch mit Schneefall bis 1500 Meter wird darüber entscheiden, wann dies der Fall sein wird.