Ältester Bergführerverband feiert Jubiläum

1864 gründete die SAC Sektion Tödi das Führer Institut mit 14 Mitgliedern. Der heutige Glarner Bergführerverband (GLBV) ist damit der älteste Bergführerverband in der Schweiz. Diesen Samstag feiert er den 150. Geburtstag in Schwanden.



dann erreichen sie den Tödi-Gipfel. Im Aufstieg zum Läckistock.
dann erreichen sie den Tödi-Gipfel. Im Aufstieg zum Läckistock.

Der GLBV bezweckt gemäss Statuten die Wahrung der Berufsinteressen seiner Mitglieder, insbesondere die Qualität der Ausübung des Bergführerberufes, aber auch im Aufsichts-, Tarif-, Versicherungs- und alpinen Rettungswesen. Hinzu kommen Dienstleistungen der Bergführer, Wanderleiter und Kletterlehrer «in den Kompetenzen in Bezug auf Naturgefahren, Sicherheit, Erlebnispädagogik usw.». Die Pflege der Kameradschaft unter seinen Mitgliedern sowie die Förderung der beruflichen Fortbildung sind weitere Punkte im Zweckartikel. Und: «Der GLBV setzt sich für eine schonende Nutzung der Natur ein und kann auf dieser Ebene mit den entsprechenden Organisationen zusammenarbeiten.»

Neue Berufszweige

Die Aktivitäten des Verbandes sind Veränderungen unterworfen. «Unser Beruf ist vielseitiger geworden, dementsprechend hat sich auch die Aus- und Weiterbildung verändert», sagt Präsident Hansueli Rhyner aus Schwändi. Es gibt neue Berufszweige wie Wanderleiter und Kletterlehrer, die nun ebenfalls im GLBV vereinigt sind. Unter den Mitgliedern befinden sich derzeit 22 Bergführer und zwei Wanderleiter.

Aktuell kämpft der Verband laut dem Präsidenten «um den freien Zugang zu den Bergen, welcher durch Wild- und Waldschutzmassnahmen immer mehr eingeschränkt wird und uns am Ausüben unseres Berufes hindert». Die Erhaltung der Rahmenbedingungen zur Ausübung des Berufes ist Hansueli Rhyner denn auch neben der Erhaltung des Berufsstandes (Aus- und Weiterbildung) am wichtigsten in seiner Tätigkeit als Präsident.

Vielfältige Jubiläumsaktivitäten


Zum 150-jährigen Bestehen gab es im laufenden Jahr vielfältige Jubiläumsaktivitäten. Oberstes Ziel war die Pflege der Kameradschaft. Gestartet wurde im Februar mit einem Variantenskifahren in den Dolomiten, und zwar bei herrlichen Schnee- und Wetterbedingungen. Im Juni bestiegen sechs Glarner Bergführer im Sinne einer Sterntour auf drei verschiedenen Routen den Tödi. Der Ostgrat wurde dabei gleichzeitig mit Bohrhaken ausgerüstet.

Für die Bevölkerung gab es Mitte September eine Tour aufs Vrenelisgärtli zum Tarif wie vor 150 Jahren (25 Franken). Der Andrang war gross, zwölf Bergführer waren beteiligt. «Ich glaube nicht, dass in der 150-jährigen Geschichte des GLBV schon einmal so viele Glarner Führer gemeinsam mit Gästen unterwegs waren. Das war für mich ein ganz spezielles Erlebnis», so der Präsident.

Nun steht der letzte grosse Jubiläumsanlass kurz bevor: Diesen Samstagnachmittag organisiert der GLBV in Schwanden die Delegiertenversammlung des Schweizer Bergführerverbandes. Am Abend wird das Jubiläum mit diversen Gästen und Sponsoren offiziell begangen. Unter den Feiernden wird auch Regierungsrat Andrea Bettiga sein, der im Geleitwort des soeben erschienenen Jubiläumsbuches schreibt: «Mut, Entschlossenheit, gepaart mit Umsicht, Selbstdisziplin und Freiheitsliebe sind Charakterzüge, die unwiderruflich mit diesem Beruf verbunden sind. Grosses Verantwortungsbewusstsein und viel Gespür für Menschen, die in oder aus Extremsituationen geführt werden müssen, runden das Bild ab.» Das Buch blickt in die Geschichte des Verbandes zurück und zeigt die Vielseitigkeit des Bergführerberufes auf, ergänzt von sieben Porträts sowie fotografischen Impressionen aus dem Jubiläumsjahr.

Intensives Jahr


Nach dem grossen Fest wird dann wieder Ruhe einkehren im Verband. «Die Organisation der Jubiläumsanlässe erforderte einiges an Arbeit, und wir haben das in einem ganz kleinen OK gemacht. Es war sehr intensiv», sagt Hansueli Rhyner. Das OK, dem die drei Bergführer Hansueli Rhyner, Ruedi Jenny und Samuel Leuzinger sowie Madeleine Kuhn-Baer angehören, freue sich nun aber «riesig auf das bevorstehende Fest».