Änderungsanträge für den GRIP beschlossen

An einer privat organisierten Informationsveranstaltung in Ziegelbrücke wurde über den Gemeinderichtplan (GRIP) von Glarus Nord diskutiert. Die Anwesenden beschlossen zu sechs Bereichen des GRIP Abänderungsanträge zu stellen.



Initiator und Organisator des Abends
Initiator und Organisator des Abends

Initiant, Organisator und sicher auch Financier des Abends, Hansjörg Stucki-Birrer aus Oberurnen, erklärte zu Beginn der Informationsveranstaltung in der Mensa der Berufsschule in Ziegelbrücke, dass er den GRIP von Glarus Nord nicht verhindern oder zurückweisen wolle. Aber als engagierter Bürger habe er den GRIP aufmerksam studiert, vertrete in einigen Punkten eine andere Meinung und möchte darüber mit der Bevölkerung diskutieren.

Ortsplaner Christoph Zindel stellte den GRIP in kurzen Zügen vor, und Isabelle Rihm von der Rihm Kommunikation aus Basel führte anschliessend als Moderatorin die rund 80 anwesenden Personen gekonnt durch den Abend.

Bauland reduzieren


Ein erstes Thema sind für Stucki die Etappierungsgebiete. Schon länger eingezonte Areale ohne konkrete Überbauungsabsicht sind im GRIP als Etappierungsgebiete E bezeichnet und nur als unverbindlicher Hinweis aufgeführt. Das gebe dem Gemeinderat laut Stucki einen Persilschein für Bauland. Die Etappierungsziele E seien verbindlich im Richtplan festzuhalten, überdimensionierte Bauzonen zu reduzieren.

Sein zweites Anliegen betrifft das neue Bauland für die Eternit in Niederurnen. Die Firma habe bis jetzt den Nachweis nicht erbracht, ob auf dem bestehenden Areal die Neubauten möglich sind. Für Stucki muss die Bahnlinie die Siedlungsgrenze bedeuten.

Kapitel Verkehr zurückweisen


Im GRIP sind acht Gebiete als sogenannte Entwicklungsschwerpunkte (EPS) vorgesehen. Stucki begrüsst solche Areale. Angesichts der Kosten und der Dauer frägt er sich aber, ob es realistisch sei, parallel acht solche Planungen zu begleiten.

Im Richtplan ist Näfels/Mollis als Hauptzentrum von Glarus Nord vorgesehen. Stucki stellt sich die Frage, und es sei zu prüfen, ob es nur ein Hauptzentrum brauche.

Das nächste Thema betrifft die Bereiche Mobilität/Verkehr. Hier bleibe der GRIP sehr unverbindlich, erklärte Stucki. Es sei kein klares Konzept vorhanden und unklar, wo Prioritäten und Akzente gesetzt werden sollen. Das Kapitel Verkehr im GRIP sei deshalb zurückzuweisen.

Schliesslich befasst sich Stucki auch mit der Umfahrung von Näfels. Seiner Meinung nach dürfen die Umfahrungsstrasse und die Stichstrasse nicht losgelöst voneinander betrachtet werden.

Diskussionsgruppen und Beschlüsse

Nun bildeten sich sieben Gruppen, um über die vorgegebenen Themen zu diskutieren. An einzelnen Tischen wurde sehr rege debattiert. In der anschliessenden Schlussrunde konnten die Anwesenden auf kleinen elektronischen Geräten durch Drücken einer Taste ihre Stimme abgeben. Bei allen von Stucki vorgelegten Themen Etappierungsziele, Eternit Riet, Entwicklungsschwerpunkte, Hauptzentrum, Mobilität und Verkehr sowie Umfahrung Näfels entschied sich eine grosse Mehrheit dafür, entsprechende Anträge einzureichen. Eine siebte Gruppe ohne konkrete Vorgabe, die an diesem Abend an einem Tisch diskutierte, kam sogar zum Schluss, den GRIP zurückzuweisen. Über diesen Antrag wurde aber nicht abgestimmt.