Äs weissäs niemär



Leserbrief zur Konzernverantwortungsinitiative (zvg)
Leserbrief zur Konzernverantwortungsinitiative (zvg)

Am Podiumsgespräch vom Mittwoch vergangener Woche wurde mir klar, dass es für jede/n Stimmbürger/in sehr schwierig wird das sehr anspruchsvolle Thema abschliessend beurteilen zu können.
Die Initiative ist gut gemeint, bringt aber statt Lösungen unkalkulierbare Risiken und auch sehr viele Aufwendungen für unsere KMU. Es sind nicht nur die Grosskonzerne davon betroffen, sondern auch viele von unseren KMUs. Es gäbe noch viele Argumente, aber mir ist eine Aussage vom Mittwoch stark eingefahren.

Befürworter und auch Gegner erwähnten mehr als einmal, Mä weiss nüd genau wes dä usä chunt, äs weissäs niemär. Also Befürworter wie Gegner können nicht sagen, wie das dann umgesetzt wird und wie gross die Folgen sind. Wenn das niemand klar sagen kann, dann lehnen wir die Initiative ab, denn die KMUs können auf keinen Fall weitere Kosten gebrauchen.

So schlecht haben es die Unternehmungen im Grossen und Ganzen die letzten 50 Jahre nicht gemacht. Schwarze Schafe gibt es immer, aber deswegen so radikal vorgehen ist schlicht und einfach nicht nötig. Die Armut der Wohnbevölkerung ist von 1970 zu 2020 von 60% auf 14% zurückgegangen. Im Jahre 1970 sind von 100 000 Menschen deren 500 an Hunger gestorben, heute sind es noch drei.

Irgendwie gehen den Befürwortern auch die sachlichen Argumente aus. Operation Libero betitelt die Gegner klar als Halunken, so weit haben wir es mit der Meinungsfreiheit in der Schweiz gebracht.

Lehnen Sie beide Initiativen am 29. November 2020 ab. Besten Dank.

Peter Rufibach, Präsident Glarner Handelskammer