«Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele». Dieses Zitat von Marcus Tillius Cicero umschreibt mit wenigen Worten der Wert eines Buches. Bekanntlich wird der UNESCO-Welttag des Buches jeweils am 23. April gefeiert. Die Lesestoff-Gruppe tat dies am vergangenen Wochenende bei Spiel, Spass und Action. Ziel und Zweck der eintägigen Veranstaltung war, beim Publikum, ob Gross oder Klein, die Freude am Lesen und an Büchern zu wecken und weiterzugeben.
Schon in den frühen Morgenstunden des Samstags und bis in die späten Nachmittagsstunden herrschte in- und ausserhalb der Kreativfabrik in Ziegelbrücke ein ständiges Kommen und Gehen. Ein spannendes und interessantes Rahmenprogramm vermochte viel Publikum, Erwachsene und auffallend viele Kinder aller Altersklassen, auf das Festgelände bei der Spinnerei und Weberei Fritz und Caspar Jenny AG in Ziegelbrücke anzulocken. Kein Wunder, standen doch zahlreiche spannende Attraktionen auf dem Tagesprogramm, unter anderem der traditionelle Leseparcours für Kinder, der für einmal nicht durch Glarus, sondern durch Niederurnen führte. Erwähnenswert, dass auf diesem Parcours das neue Kinderbuch «Klein Cristalina auf der Suche nach dem ewigen Eis», verfasst von Swantje Kammerecker von der Illustratorin Margrit Gnos höchstpersönlich präsentiert wurde. Das neue Kinderbuch ist übrigens ab sofort im Baeschlin-Verkaufsladen an der Hauptstrasse 32 in Glarus erhältlich.
Bekannte Grössen zu Gast in Ziegelbrücke
Bekannte Grössen aus der Literaturszene beehrten den Welttag des Buches, unter anderem der Buchautor mit Glarner Wurzeln Emil Zopfi, der sein neuestes Buch «Der Untergang des Delphins» präsentierte. Leider musste die Bestsellerautorin Eveline Hasler aus familiären Gründen auf eine Teilnahme am Event verzichten. Auf grosses Interesse stiess das Podiumsgespräch mit Christine Lötscher, Professorin für Kinder- und Jugendmedien an der Universität Zürich. Geissbock Charly-Autor Roger Rhyner und Bruno Hächler dachten sich mit Kindern Geschichten aus und sangen mit ihnen Lieder. Beatrix Künzli erzählte Märchen, mit Marion Arnold wurden Bücher gebastelt, Fabio Cannizzaro zeigte den Jugendlichen, wie man Mangas zeichnet. Nebst zahlreichen Workshops gab es den ganzen Tag Musik, Ausstellungen, viel Fun und Spass, unter anderem Outdoorspiele aus der Ludothek, Stelzen laufen, Tretpedalos und vieles mehr. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten die fleissigen Frauen der Soroptimisten. Und falls trotzdem etwas bei meiner Berichterstattung vergessen wurde, möge man mir verzeihen!
Schon x-mal wurde das Buch totgesagt. Verlagsleiterin Gaby Ferndriger setzt sich bereits seit mehreren Jahren für die Leseförderung in der Schweiz ein. Mit der Gründung des Baeschlin Kinderbuchverlags setzte sie ein wichtiges Zeichen für die Schweizer Buchbranche. Die Bücher im Baeschlin Verlag sind speziell an die Schweizer Bevölkerung gerichtet, was sich in Themen, Stil und Sprache zeigt. «Die Schweiz ist wahrlich kein Vorzeigeland in Bezug auf Leseförderung. Ein kurzer Blick in die Printmedien zeigt schnell, dass das Kinderbuch überhaupt keinen Platz hat und die Literatur meist auf Krimis beschränkt ist», bemerkt Gaby Ferndriger. Das Buch brauche dringend eine Lobby in der Schweiz und das Feiern des Welttags des Buches sei ein guter, effektiver Schritt in die richtige Richtung. Mit dem Welttag des Buches soll das schon x-mal totgesagte Buch gefeiert werden sowie die Freude am Lesen geweckt und weitergegeben werden.
Das Meeresschutzprojekt in Indonesien
Der gesamte Erlös des Welttags des Buches geht an das Meeresschutzprojekt «Child Aid Papua». Child Aid Papua ist eine nicht gewinnorientierte, gemeinnützige Organisation aus Näfels GL. Der Verein setzt sich für ein besseres Leben der Kinder und Jugendlichen in den abgelegenen Provinzen von West-Papua, Indonesien, ein. Child Aid Papua ist der Ansicht, dass jedes Kind auf dieser Welt ein Recht auf Bildung, Gesundheit und damit Perspektiven im Leben hat. Durch theoretische und praktische Erfahrungen lernen die Schülerinnen und Schüler Wichtiges über die Natur in Raja Ampat und wie sie diese durch ihr eigenes Handeln schützen können.
