Wie haben sich doch während der letzten Jahre die Spieler rund um den Globus geärgert, als die jeweils aktuellen Fifa-Ausgaben zwar auf den ersten Blick interessant aussahen, im Spiel dann aber nach und nach altbekannte Mängel aufgetaucht sind, die sich in etwa gleich auf den Spielspass auswirkten, wie eine Stecknadel auf einen Luftballon.
Eine alte Weisheit besagt nun aber bekanntlich, dass es erstens anders kommt und zweitens als man denkt. Und genau dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich die erste komplette Saison in FIFA 09 auf der Xbox 360 durchgezockt hatte.
Auch für Anfänger ein optimaler Spieleinstieg
Wie auch schon beim Vorjahresmodell FIFA 08 befindet sich der Spieler zunächst auf einem Bolzplatz und kann sein Können alleine gegen einen Torhüter unter Beweis stellen. Diese Startoption hat sich bewährt und bietet Neueinsteigern einen optimalen Zutritt in die Spielsteuerung, da auch hier alle Techniken und Schussvarianten vollständig zur Verfügung stehen.
Altbewährte und neue Spielmodi
Nebst den gängigen Spielmodi bietet FIFA 09 ganz neu auch einen Managermodus, in welchem der Spieler sowohl die hinterkulissige Steuerung des Managements, wahlweise aber auch die Steuerung der Spieler auf dem Fussballfeld im Ernstkampf übernimmt. Die Möglichkeiten sind in FIFA 09 allerdings beschränkt.
Wer hingegen das ultimative Manager-Erlebnis sucht, ist mit dem ebenfalls bei EA erschienenen „Fussball Manager 2009“ massiv besser bedient, da dieses Spiel hauptsächlich auf das Managen eines Vereins ausgerichtet ist und dadurch ein wesentlich grösserer Umfang an zu organisierenden Faktoren zu bewältigen ist. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass das Spiel die lizenzierten Ligen-, Vereins- und Spielerdaten aus mindestens 33 Ländern besitzt. Die umfangreiche Spielerdatenbank beinhaltet über 1‘500 Vereine und mehr als 25‘000 Spieler. Zu den weiteren Stärken des „Fussball Managers 2009“ gehören zudem der lokale Inhalt, die Aktualität und die grosse Anzahl internationaler Wettbewerbe.
Ein erstes Update-Package für den „Fussball Manager 2009“ findet sich übrigens im Netz unter: http://fm09.de/publish/de/home/downloads/downloads.html?fid=344&cid=51
Kommen wir nun aber wieder etwas weg vom Management und wenden wir uns wieder der „echten“ Simulation auf dem Spielfeld zu: Ein weiteres Highlight in FIFA 09 fällt unter den Begriff „adidas Live Saison“. In FIFA 09 werden die Spielerdaten in regelmässigen Abständen aktualisiert und reflektieren somit die gegenwärtige Realität der Spieler. Dies bedeutet, dass ein Athlet wie Ronaldinho, nicht zwangsläufig eine gute Form haben muss. Erzielt er mit seiner Mannschaft in der Realität keine Erfolge und kassiert Niederlagen, so verändert sich seine Form auch innerhalb von FIFA 09.
Neue Ballphysik
Dass sich bei der Ballphysik deutlich etwas getan hat, merkt man erst auf den zweiten Blick, dafür aber umso eindrucksvoller: Neu lassen sich Schüsse und Pässe nicht mehr „nur noch“ mit dem vollen Rist durchführen, sondern mutieren durch das Halten einer Schultertaste zu gefährlichen Innen- oder Aussenristmanövern, die vor allem im Angriff die eine oder andere gegnerische Verteidigung so ziemlich ins Schwitzen bringen können.
Diese neue Technik lässt sich bestens im 1-gegen-1-Modus auf dem oben erwähnten Bolzplatz üben, damit dann im Ernstkampf auch wirklich jeder Schuss passgenau sitzt.
Fazit: Endlich eine valable Konkurrenz
Die Animationen sind durchs Band sehr ansehnlich: Kopfbälle, Sprintduelle und andere Zweikämpfe werden mit allen dazugehörigen Rempel- und Stolpereien durchaus ansehnlich animiert. Aber auch die wuchtige Stadionatmosphäre der Fans macht Lust auf mehr. Damit bewegt sich FIFA 09 definitiv in der gleichen Liga wie Konamis Pendant „Pro Evolution Soccer“. Alle Freude bereitenden Neuerungen aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Berichtes allerdings bei Weitem sprengen, daher schreiten wir gleich zur Punkteverteilung:
FIFA 09 (XBox 360) erhält von uns 9,5 von 10 Punkten, und
FIFA Fussball Manager 2009 (PC) erhält von uns 9 von 10 Punkten