Für die Schwimmer sind diese nationalen Kurzbahn-Meisterschaften jeweils der Höhepunkt der Saison. Die Glarnerin Alexandra Bürge hat sich über den Sommer auf diese Wettkämpfe vorbereitet und an den regionalen Meisterschaften sowie in Stavanger (NOR) den letzten Schliff geholt. Bereits in den Vorbereitungswettkämpfen konnte sie auf allen Brust-Distanzen neue persönliche Bestzeiten schwimmen. Auch die Gegnerinnen sind stärker geworden und es gibt zwischenzeitlich auf der Brust-Lage eine breite Spitze, abgesehen von der Top-Schwimmerin Stephanie Spahn (SCUW), welche alle Rennen gewann und sich für die Europameisterschaften qualifizieren konnte.
Am Freitagmorgen startete die Näfelserin zu ihrem ersten Rennen, dem 200 m Brust. Bei dieser Distanz ist es wichtig, die Kräfte gut zu verteilen und schnell zu wenden. Alexandra Bürge gelang dies gut und sie konnte sich mit einer Zeit von 2.36.19 als Fünfte für die A-Finals qualifizieren.
Die Finals finden jeweils gegen Abend statt, sodass die Schwimmer eine Ruhephase erhalten, um dann noch einmal ihre Kräfte voll einsetzen zu können. Alexandra Bürge startete sehr gut in den Final und konnte ihren Rhythmus durchziehen. Mit einer Zeit von 2.36.04 errang sie den guten und dennoch undankbaren 4. Rang in dieser Lage. Vor einem Jahr hätte sie mit der gleichen Zeit die Silbermedaille geholt.
Der zweite Wettkampftag begann für sie mit dem 50 m Brust. Mit einem guten Rennen konnte sie ihre persönliche Bestzeit auf 33.32 verbessern und sich als Fünfte für die A-Finals qualifizieren. Auf den anspruchsvollen 100 m Vierlagen (Rücken, Delphin, Brust, Crowl) gelang ihr eine weitere persönliche Bestzeit von 1.07.49 und damit als Elfte die Qualifikation für die B-Finals.
Fünfte über 50 m Brust
Im A-Final, in welchen jeweils die sechs Schnellsten den Meister ausmachen, konnte Alexandra Bürge die Leistungen vom Morgen wiederholen und mit 33.35 als Fünfte anschlagen, wobei die Ränge 4 bis 6 in 20 Hundertstel lagen.
Der B-Final über 100 m Vierlagen gelang der Näfelserin ähnlich wie der Vorlauf und sie bestätigte ihren 11. Rang.
Der letzte Einsatz an diesem Tag waren die 4 x 50 m Staffel-Rennen. Da der SCUW ein grosse Anzahl von schnellen Schwimmern starten lassen kann, kämpfte sie mit der 3. Staffel um eine gute Zeit. Mit einer Zeit von 27.73 konnte sie einen wichtigen Beitrag für den 12. Rang leisten.
Exploit am Sonntag
Die schnellsten Schwimmer werden jeweils auf die verschiedenen Vorläufe verteilt, sodass der direkte Vergleich erst in den Finals möglich ist. Alexandra Bürge gewann ihren Vorlauf klar mit 1.12.22 knapp über ihrer persönlichen Bestzeit. Diese Zeit war jedoch die drittschnellste an diesem Vormittag, womit sie sich auch auf dieser Brust-Distanz für die A-Finals qualifizieren konnte.
Etwas nervös startete die Glarnerin zu diesem A-Final über 100 m Brust etwas verhalten und lag nach 50 m noch an der vierten Stelle. Bereits bei der Wende, bei 75 m, zeichnete sich eine Top-Platzierung ab. Mit 1.11.84, einer neuen persönlichen Bestzeit, konnte sie als Dritte anschlagen und damit die Bronze-Auszeichnung sichern. Dies ist seit der Juniorenzeit die erste Einzelmedaille.
In der Lagenstaffel startete sie als Brustschwimmer mit SCUW 2 in einem langsameren Vorlauf, denn die erste Staffel bestand praktisch nur aus Schweizer Meisterinnen. Dennoch gelang es dem Team mit Alexandra Bürge auf den hervorragenden 5. Rang.
Damit hat sie sich für ihren Geburtstag von kommender Woche wohl selbst das schönste Geschenk gemacht.
