«Alle Feigheit kommt daher, dass man nicht liebt oder nicht richtig liebt, was dasselbe ist»

Am 2. August dieses Jahres fand im Güterschuppen Glarus die dritte Filmvorführung von insgesamt fünf statt.



«Alle Feigheit kommt daher, dass man nicht liebt oder nicht richtig liebt, was dasselbe ist»

Ab 19.00 Uhr waren die Türen der Filmbühne für alle Interessenten gratis geöffnet. Für Verpflegung war gesorgt, diverse Food Trucks parkten vor dem Eingang und im Güterschuppen selbst gab es ein kleines Buffet. Zwei Stunden später wurde die Filmbühne schliesslich mit dem Kurzfilm «Die Operation» von Tobias Zürrer, einem diesjährigen Maturanden, eröffnet.

Von den gut 80 Plätzen, die im Güterschuppen zur Verfügung gewesen wären, wurden nur etwa die Hälfte besetzt. Doch das anwesende Publikum war sehr angetan vom Kurzfilm und auch dem folgenden Film mit dem Titel «Midnight in Paris» von Woody Allen.

«Midnight in Paris» ist eine romantische Komödie erstmals 2011 erschienen. Gil, ein Drehbuchautor und der Hauptprotagonist der Geschichte, schliesst sich mit seiner Verlobten Inez der Geschäftsreise ihrer Eltern nach Paris an. Die beiden Verlobten könnten unterschiedlicher nicht sein, das führt öfters zu Diskussionen, wobei die Eltern von Inez ganz auf der Seite ihrer Tochter sind.

Eines Abends trifft das Paar auf alte Freunde von Inez, mit ihnen zusammen möchten sie nun Paris erkunden, doch schnell wird klar, dass Gil von Inez Freunden nicht sonderlich begeistert ist. Anstatt mit den anderen feiern zu gehen, beschliesst Gil nach Hause zu gehen, doch weil er sich verirrt hat, macht er einen Halt auf einer Treppe etwas Abseits.

Es schlägt Mitternacht als ein altmodisches Fahrzeug vorfährt und direkt bei Gil anhält. Die Fahrgäste fordern Gil heiter auf, einzusteigen, was er schliesslich auch tut. Er findet sich auf einer Party im Paris der 1920er wieder, wo er sogleich auf F. Scott Fitzgerald trifft. Zuerst denkt er, alles wäre ein blöder Scherz, doch spätestens als er auch noch auf Hemingway trifft, beginnt er zu realisieren, dass er tatsächlich in der Vergangenheit gelandet ist. Gil ist extrem begeistert und kann es am nächsten Tag kaum erwarten, wieder zurück in die 1920er zu gehen. Er spricht den ganzen Tag von nichts anderem und Inez denkt bereits, er wäre verrückt. Am Abend schlussendlich, möchte Gil, dass Inez ihn begleitet, um den Zauber mitzuerleben, aber diese hat keine Geduld und geht nach Hause, bevor das altmodische Fahrzeug wieder aufgetaucht ist. Gil hingegen begeht einen weiteren Trip in die Vergangenheit und lernt jede Menge Künstler kennen von Picasso über Dali bis Luis Buñuel. Er kann sogar den Entwurf seines Buches Gertrude Stein abgeben, an die er durch Hemingway kam. Aber die 1920er haben Gil nicht nur literarisch gesehen etwas zu bieten, denn er lernt eine junge Dame kennen, in die er sich verliebt. Tagsüber lebt Gil in der Gegenwart und nachts von nun an in den 1920er. Er realisiert, dass Inez nicht die richtige für ihn ist und beendet ihre Beziehung. Inez möchte sowieso zurück nach Amerika, während Gil beschlossen hat in Paris zu bleiben, denn auch in der Gegenwart hat er neue Bekanntschaften gemacht. So zum Beispiel die nette, junge Frau eines Antiquitätenladens.

Dieser Filmklassiker von Woody Allen erfordert gewisse Hintergrundkenntnisse, damit er auch richtig verstanden werden kann. Beispielsweise ist es von Vorteil, wenn man die verschiedenen Künstler kennt, die genannt werden, ansonsten sind die Witze sehr schwer zu verstehen. Er ist deshalb geeigneter für Leute mittleren Alters, als beispielsweise für Kinder oder auch Jugendliche.