Alle Ständeratskandidaten erstmals auf einem Podium

Die Frauenzentrale des Kantons Glarus lud am 1. Oktober alle Ständeratskandidaten zu einer Podiumsdiskussion ein.



Die Ständeratskandidaten publikumsnah an der Podiumsdiskussion im Gesellschaftshaus Ennenda.
Die Ständeratskandidaten publikumsnah an der Podiumsdiskussion im Gesellschaftshaus Ennenda.

Eigentlich hätte die Podiumsdiskussion auch gleich draussen stattfinden können, so schön und warm war das Wetter am 1. Oktober. Das verleitete wenige dazu, den spannenden Ausführungen der Ständeratskandidaten zuzuhören. Trotzdem entstand in der Runde unter Moderation von Irena Zweifel (Gemeinderätin Glarus Süd und Vorstandsmitglied der organisierenden Frauenzentrale) eine angenehme Atmosphäre, in der niemand dem anderen die Show stahl.

Diskutiert wurde über sozialpolitische und frauenspezifische Anliegen, aber ebenso zum Zug kamen wirtschaftspolitische und ökologische Themen. Für alles wussten die Kandidaten eine Antwort, je nach eigener politischer Haltung. Man dürfe den Einfluss im Ständerat nicht überschätzen, meint This Jenny (SVP), der als dienstältester Ständerat um Stimmen warb. Zugleich betonte er, sei es eine wichtige Aufgabe, da der Kanton Glarus im Ständerat gleich vertreten ist wie die anderen Kantone entgegen dem Nationalrat. Das bekräftigte auch der amtierende Ständerat Pankraz Freitag (FDP).

Nach den allgemeinen Fragen zu Motivation und Ziele als Ständerat wollte die Moderatorin im Interesse der Frauenzentrale zudem die Haltung der Kandidaten zur Gleichstellung erfahren.

Anschliessend wurden aus dem Publikum um Meinungen gefragt zur Stellung von Behinderten und die IV-Finanzierung sowie zum Projekt Linthal 2015 und zum Kampfflugjet-Kauf. Auch die neuen Kandidaten Karl Stadler (Grüne) und Kurt Reifler (parteilos) wussten sich zu den Sachthemen einzubringen. Wobei sich Karl Stadler insbesondere für ökologische und sozialpolitische Lösungen mehr einsetzen möchte, während Kurt Reifler mit gemässigter bürgerlicher Orientierung die grössten Herausforderungen in der Raumplanung und im Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen sieht. Pankraz Freitag sieht sich als Standesvertreter, weil er mit 3-jähriger Amtszeit erst richtig wirken kann und sich insbesondere für einen starken Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz sowie für das Fortbestehen des Wohlstands einsetzen will.

This Jenny beteuert, mit Freude das Amt auszuüben neben seiner bestehenden Unternehmenstätigkeit. Er weiss aus Erfahrung, dass die Politik in Bern alleine ein Kampf ums Geld darstellt und eine Vernetzung deshalb von grosser Bedeutung ist.

Mit den spannenden Diskussionsthemen mit Blick auf kantonale, nationale und internationale Probleme war diese Podiumsveranstaltung die erste von nur zwei Anlässen im Kanton mit allen Kandidaten. Alle vier Persönlichkeiten nutzten daher ihre Chance, dem Publikum ihre Fähigkeiten als Ständerat darzulegen; jedoch gewählt werden können nur deren zwei.

Der Anlass fand im Rahmen des «Frauenzentralen»-Kaffees statt, organisiert von der Frauenzentrale des Kantons Glarus. Das nächste öffentliche «Frauenzentralen»-Kaffee ist am Samstag, 29. Oktober, von 09.00 bis 11.00 Uhr in der Kanti Glarus, wo Fachmittelschulabsolventinnen ihre Diplomarbeitsthemen insbesondere aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich präsentieren.