Alles andere als Luxus - Besuch im Durchgangszentrum Rain

Die JUSO Glarnerland lud am Montag zur Besichtigung des Durchgangszentrums Rain in Ennenda, damit man sich ein persönliches Bild vom Asylwesen machen konnte. Der Besuch bestärkte die JUSO und die Besucher in der Meinung dass ein doppeltes Nein zum Asyl- und Ausländergesetz am nächsten Wochenende dringend notwendig ist.



Eine typischen Ausstattung eines 4-Bett Zimmers im Rain (Bild: zvg)
Eine typischen Ausstattung eines 4-Bett Zimmers im Rain (Bild: zvg)

Die kleine Gruppe Besucher wurden herzlich vom Heimleiter Herrn Osman Sadiku begrüsst und dann in den Aufenthaltsraum des Durchgangszentrums geführt. In diesem Raum werden die neu ankommenden Asylsuchenden begrüsst und ihnen die Regeln des Hauses erklärt.

Auf der Besichtigung des ehemaligen Hauses einer Fabrikantenfamilie konnte man einen sichtbaren Einblick in den Alltag und Zusammenleben der Asylsuchenden gewinnen. So ermöglichte man es den Besuchern die Zimmer der Asylsuchenden in Augenschein zu nehmen. Dabei wurden viele Illusionen bezüglich Luxus und Komfort die den Asylsuchenden zu verfügen stünden, zerstört. Drei bis vier Asylsuchende teilen sich einen Raum, in den knapp vier Betten, ein Schrank und ein Tisch mit Stühlen passen, und dies ist sowohl Schlaf- wie auch Wohnzimmer. Auch die Toiletten sind auch alles andere als luxuriös.

Auf dem weiteren Rundgang sah man die Asylsuchenden beim gemeinsamen Kochen und auch den Gemeinschaftsgarten der laut Osman Sadiku “Genug zu Essen für alle Bewohner für eine Woche“ eingebracht hat. Die Deutschkurse für die Asylsuchenden finden in einem separaten Schulungszimmer statt. Auch Kurse über die Schweizerischen Gegebenheiten werden dort abgehalten.

Nawzad Kareem, der die Gesamte Betreuung im Kanton für die Flüchtlinge und Asylsuchenden leitet, erläuterte anschliessend wie ein Asylverfahren genau abläuft. Viel Spannendes und Informatives erzählte Osman Sadiku über das Beschäftigungsprogramm, das Asylsuchenden eine Arbeitsstelle zu vermitteln versucht, damit diese nicht den ganzen Tag im Heim verbringen müssen, dies wird sehr positiv aufgenommen. Einige Asylsuchende berichteten von ihrer Flucht in die Schweiz und erläuterten ihre Gründe für die Flucht aus ihrem Heimatland. Dadurch konnte man einen kleinen Einblick in das Schicksal eines Flüchtlings bekommen. Aber auch der oftmals schwierige Alltag mit Behörden, Glarnern und anderen Asylsuchenden brachten sie zur Sprache. Auch die beiden Verantwortlichen Nawzad Kareem und Osman Sadiku kamen einst als Flüchtlinge in die Schweiz, Osman Sadiku aus dem Kosovo und Nawzad Kareem aus dem Irak, sie sind ein gutes Beispiel wie Integration funktionieren sollte.

Den Besuchern des Durchganszentrum Rain konnte so ein realistisches Bild vom Alltag eines Asylsuchenden vermittelt werden, der nicht so angenehm ist wie er oftmals dargestellt wird. Und darum hätte ein Besuch des Durchganszentrum Rain manchen Menschen, die nur über Migranten wettern können, gut getan. Leider scheint es als wollen genau diese lieber nicht genauer hinschauen und weiter ihre Vorurteile pflegen. Die JUSO Glarnerland hofft, dass viele Glarner die Unnötigkeit von weiteren Verschärfungen im Asylbereich erkannt haben, der oberflächlichen Propaganda der Gegner nicht trauen und deshalb 2x Nein in die Urne legen.