Alles in Butter auf dem Holzweg?

Alles in Butter, oder was? Wer kennt ihn nicht diesen Ausspruch. Er heisst so viel, wie alles in Ordnung, mach Dir keine Sorgen. Doch was soll das eigentlich? Wieso heisst denn alles in Butter gleich ok? Wie kann es kommen, dass ein Satz, der inhaltlich keinen Sinn macht, für uns eine klare Pragmatik aufweist?


Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Sprache nicht statisch, sondern ein dynamisches Konstrukt ist, welches sich ständig weiter entwickelt. Wörter, Grammatik und Stil wandeln sich im Laufe der Zeit, sie evolvieren sozusagen.

Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass ein System nicht evolviert, resp. es sich statisch verhält. Und dies ist auch die Erklärung zum Ausspruch: "Alles in Butter, oder was!"

Früher, als die Handelswege bereits lange, aber die Strassen nicht ausgebaut waren, stellte der Transport zerbrechlicher Materialien als sehr schwieriges Unterfangen dar, denn Füllmaterialien, wie Papier, Styropor usw. gab es noch nicht. Die einzige Möglichkeit ein wertvolles Objekt unbeschadet von A nach B zu bringen, bestand darin, diese in eine Holzkiste zu legen. Da hinein wurde nun flüssige Butter gegossen. Diese erkaltete und bildete eine weiche gummiähnliche Masse, welche den Gegenstand luftdicht und stosssicher abpackte. Nun konnte dem Objekt kam mehr etwas passieren. Am Zielort angekommen, brauchten die Empfänger nur noch die Kiste zu erwärmen und das Objekt wurde wieder freigegeben.

Auch wenn diese Methode des sicheren Verpackens heute nicht mehr angewendet wird, ist die Idee und der Grundgedanke in der Sprache erhalten geblieben.

Man könnte es also gut, als ein Dinosaurier in der westlichen Welt bezeichnen. Betrachtet man die Sprache etwas genauer, findet man immer häufiger solche Dinosaurier. So rührt beispielsweise die Redewendung "Auf dem Holzweg sein", auf die Tatsache zurück, dass früher viele Trampelpfade in den Wald zu verschiedenen geschlagenen Bäumen führten, denn diese mussten ja aus dem Wald gebracht werden. So kommt es, dass Holzwege nur in den Wald führen, aber kein explizites Ziel anpeilen. Sie enden plötzlich, ohne Vorwarnung. Befindet man sich also auf einem Holzweg, kommt man nicht an sein Ziel, man ist schlicht und ergreifend falsch.

Erstaunlich, was die Geschichte für einen Einfluss auf unsere Alltagssprache hat.