ALO-Job besteht seit zehn Jahren

Zum zehnjährigen Bestehen des Arbeitslosenprojektes ALO-Job der Evangelisch-Reformierten Landeskirche ist in der Landesbibliothek Glarus eine Ausstellung zu sehen. Sie dauert bis 28. April.



Ursula Tolle Kengelbacher freut sich über die Ausstellung in der Landesbibliothek Glarus
Ursula Tolle Kengelbacher freut sich über die Ausstellung in der Landesbibliothek Glarus

Ursula Tolle Kengelbacher, seit rund zwei Jahren Stellenleiterin der kirchlichen Arbeitslosenprojekte ALO-Job und ALO-Treff, freut sich über die gelungene Ausstellung, die sie gemeinsam mit erwerbslosen Menschen erarbeitet hat. In fröhlichen Farben gehalten und mit Fotos von René Luchsinger bestückt, macht die Schau im Foyer der Landesbibliothek vor allem aufmerksam auf die seit zehn Jahren bestehende Jobbörse im Glarnerland, die kaum jemand mehr missen möchte: «Der ärmste Mensch ist der, der keine Beschäftigung hat» – diesen Satz von Albert Schweitzer würde laut Ursula Tolle wohl jeder unterschreiben, der bei den ALO-Projekten involviert ist.

Minimale Tagesstruktur

Der ALO-Job vermittelt unkompliziert stunden-, tage- oder wochenweise Arbeit an ausgesteuerte und erwerbslose Menschen. Gelegentliche Arbeitseinsätze wirken sich laut der Stellenleiterin auf die Mitarbeitenden sehr positiv aus: Sie dürfen zeigen, welche Fähigkeiten in ihnen stecken, erhalten eine minimale Tagesstruktur, bekommen eine sinnvolle Beschäftigung und können neue Kontakte knüpfen, wodurch ihr Selbstbewusstsein gestärkt wird. Das Projekt existiert dank den Jobangeboten von Privaten, Firmen und Geschäften. «Sie erteilen uns Aufträge, obwohl sie wissen, dass deren Erledigung eventuell etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt oder etwas komplizierter ist, weil die Ausführenden schon länger nicht mehr im Arbeitsprozess stehen», sagt Ursula Tolle. In den zehn Jahren wurden mehr als 50 000 Arbeitsstunden geleistet. Dies entspricht rund 240 Stellenprozenten pro Jahr. Die Stellenleiterin freut sich auch, dass zum Beispiel im vergangenen Monat drei Personen auf direkte Anfrage der Betriebe vermittelt werden konnten. Übrigens gibt es als spezielle Geschenkidee auch Gutscheine vom ALO-Job – «für den Muttertag, für gestresste Hausmänner, für Grossmutters Geburtstag, für die berufstätige Freundin, oder verwöhnen Sie sich selbst», heisst es dazu in der Ausstellung. Im Wettbewerb ist als Hauptpreis ebenfalls ein Gutschein über vier Arbeitsstunden zu gewinnen.

ALO-Treff seit 13 Jahren

Bereits seit 1994 besteht der kirchliche ALO-Treff. Er bietet jeden Donnerstagnachmittag einen Treffpunkt für erwerbslose und ausgesteuerte Menschen an. Die Gruppe ist in der Zwischenzeit so gross geworden, dass es nicht nur um Gespräche geht, sondern vor allem auch um gemeinsame Aktivitäten. Und für die stellensuchenden Frauen und Männer steht auf Voranmeldung zudem die Beratungsstelle im Haus Q in Schwanden zur Verfügung.
Die Ausstellung über die Arbeitslosenprojekte, die als diakonische Anlaufstellen wichtige Glieder im Beratungs- und Betreuungsangebot für erwerbslose Frauen und Männer im Kanton Glarus darstellen, ist bis 28. April zu sehen. Die Verantwortlichen der Landesbibliothek haben in verdankenswerter Weise zusätzlich passende Bücher zum Thema herausgesucht.

ALO-Job und ALO-Treff, Haus Q, Mühlestrasse 27, Schwanden, Telefon 055 644 18 84 und 055 644 27 44, E-Mail: [email protected]. Internet: www.alo-job.ch.